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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 01. Das Geheimnis ihrer Liebe
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Verlobte zu warnen und abzu-schrecken.
    Sein Herz sank, als Jason Malory die Kirche betrat, die Braut wenige Schritte hinter ihm. Ein Wispern zog sich durch die Menge, denn in ihrem taubenblauen Seiden-kleid sah sie wirklich atemberaubend aus. Die ganze Kreation war mit weißer Spitze besetzt. Es war ein verblüffend altmodisches Kleid mit schmaler Taille und langen Ärmeln, und es reichte bis auf den Boden. Der Schleier vor ihrem Gesicht fiel auf ihren Rücken, mit einer kleinen Schleppe.
    Sie zögerte einige Sekunden lang in der Kirchentür und sah Nicholas an, der am anderen Ende des Ganges stand.
    Er konnte ihr Gesicht und ihre Augen nicht sehen, und er wartete atemlos und versuchte, sie mit reiner Willenskraft dazu zu bringen, sich abzuwenden und zu fliehen.
    Regina tat es nicht. Sie legte ihre Hand auf den Arm ihres Onkels und machte sich auf den langen Weg durch den Gang. Kalte Wut stieg in ihm auf. Eine Laune dieser Kindfrau zwang ihn zu einer Heirat. Gut, sollte sie heute ihren Triumph feiern. Es würde nicht von Dauer sein.
    Wenn sie erst erfuhr, daß sie einen Mann von illegitimer Geburt geheiratet hatte, würde sie wünschen, sie hätte sich seine Warnungen zu Herzen genommen. Die Ironie an der ganzen Geschichte war, daß Miriam ihm dabei helfen würde. Sie würde ein gehässiges Vergnügen dabei finden, Regina unter die Nase zu reiben, welche Mängel deren Ehemann aufwies. Mit grimmigem Humor dachte er, daß das wohl Miriams erste freundliche Tat ihm gegen-
    über sein würde. Natürlich würde sie das nicht wissen.

20.
    Reggie sah aus dem Fenster der Kutsche, aber das einzige, was sie erblickte, war ihr eigenes Spiegelbild. Sie errötete, als ihr Magen vor Hunger knurrte, aber sie sah Nicholas nicht an, um sich davon zu überzeugen, ob er es gehört hatte oder nicht. Er saß ihr in der plüschgepolsterten Kutsche gegenüber, die sein Wappen trug.
    Die Innenbeleuchtung war schon vor zwei Stunden angezündet worden, aber sie hatten immer noch nicht angehalten, um in einem Gasthaus zu Abend zu essen. Und trotz ihres Hungers wollte sie verdammt sein, wenn sie ihn darum bat.
    Den Hochzeitsgästen war bei den Malorys ein üppiges Mittagessen vorgesetzt worden, aber Reggie war nicht dort gewesen. Nicholas hatte sie von der Kirche aus direkt nach Hause gebracht und sie beauftragt, das Nötigste, was sie für eine Nacht brauchte, in eine Tasche zu packen und anzuordnen, daß ihre übrige Habe nach Silverley geschickt würde. Sie waren schon losgefahren, als die Gäste eintrafen.
    Er hatte sie den ganzen Nachmittag über und bis in den Abend hinein in der Kutsche sitzen lassen, ohne Rast zu machen, aber ihr war nicht danach zumute, sich zu beklagen. Nicht jetzt, als er ihr so gedankenverloren gegen-
    übersaß und nie auch nur in ihre Richtung sah. Seit der Abfahrt aus London hatte er kein Wort mit ihr gesprochen.
    Er war verheiratet und wütend darüber. Nun, damit hatte sie ja schließlich gerechnet. Aber es müßte doch ein gutes Zeichen sein, daß er sie auf seinen Landsitz mit-nahm, oder? Das überraschte sie. Sie wußte nicht, was sie eigentlich erwartet hatte.
    Wieder knurrte ihr Magen, und sie beschloß nun doch zu fragen: »Werden wir bald irgendwo anhalten und zu Abend essen?«
    »Das letzte Gasthaus war in Montieth. Silverley liegt direkt vor uns«, erwiderte Nicholas barsch.
    Es wäre nett gewesen, wenn er ihr das eher mitgeteilt hätte.
    »Ist Silverley groß, Nicholas?«
    »Etwa so groß wie dein eigenes Anwesen, das direkt an meines grenzt.«
    Sie riß erstaunt die Augen auf. »Das wußte ich gar nicht.«
    »Wie kommt es, daß du das nicht weißt?«
    »Warum bist du so wütend? Das ist doch perfekt. Die Grundstücke werden zusammengelegt...«
    »Genau das wollte ich seit Jahren. Aber das hat dir dein Onkel mit Sicherheit erzählt. Er hat dein Grundstück als Lockmittel eingesetzt, um mir die Heirat schmackhaft zu machen.«
    Das Blut stieg in Reggies Wangen. »Das glaube ich nicht.«
    »Daß ich dieses Land haben wollte?«
    »Du weißt, was ich meine«, fauchte sie. »Oh, ich erfuhr, daß es um irgendein Stück Land ging, und Tony behauptete sogar, das wäre es gewesen, was dich ins Wanken brachte. Aber - aber ich habe es nicht geglaubt. Davon wurde mir nichts erzählt. Ich hatte keine Ahnung, daß dein Anwesen an das Grundstück grenzt, das von meiner Mutter auf mich übergegangen ist. Dort kamen meine Eltern bei einem Feuer ums Leben, das ihr Haus zerstörte.
    Damals war ich erst zwei. Ich kehrte

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