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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 01. Das Geheimnis ihrer Liebe
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heftig abstreitet, Hawke?« fragte Conrad grinsend.
    »So, das glaubst du also?« rief Reggie erbost. »Würdest du etwa eine Frau lieben, die dich am Tag der Hochzeit verläßt? Das werde ich ihm nie verzeihen. Niemals. Selbst wenn er mich nicht heiraten wollte, selbst wenn er es ge-rechtfertigt fand, mich zu verlassen, dann hasse ich ihn dafür, daß er mich. . . Jedenfalls ist er einfach hassens-wert.«
    Die beiden Männer wechselten einen Blick. »Wo ist er?«
    fragte ihr Onkel.
    »Er hat England verlassen. Nicht einmal den Gedanken, in einem und demselben Land mit mir zu leben, konnte er ertragen.«
    »Hat er irgendwelche Güter in anderen Ländern?«
    Sie zuckte die Achseln und war wieder ganz in ihrem eigenen Elend versunken. »Er hat einmal erwähnt, daß er in der Karibik ein Stück Land besitzt, aber ich weiß nicht, ob er dort ist. Was spielt das auch für eine Rolle? Er hat nicht die Absicht, jemals wieder zurückzukommen. Das hat er absolut deutlich...«
    Sie verstummte, als im unteren Stockwerk ein Tumult ausbrach. James nickte Conrad zu, der sich auf den Weg machte, um nachzusehen, was da vorging. In dem Moment, in dem Conrad die Tür öffnete, stand fest, daß das Handgemenge nicht im unteren Stockwerk, sondern ganz in der Nähe stattfand. James rannte hinter Conrad aus dem Zimmer, dicht gefolgt von Reggie.
    Auf der Treppe war eine Schlägerei im Gange, zwischen Henri und - Tony? Gütiger Himmel, es war wirklich Tony!
    Artie lag bereits flach ausgestreckt auf dem unteren Trep-penabsatz. Henri stand kurz davor, sich zu ihm zu gesellen.
    Reggie bahnte sich einen Weg zwischen James und Conrad hindurch. »Tony, hör auf!«
    Anthony sah sie und ließ Henri los, der daraufhin auf den Stufen zusammensackte.
    »Ich habe also doch recht gehabt!« Tony sah seinen Bruder finster an. »Du hast deine Lektion wohl nicht gelernt, als du das letzte Mal mit ihr durchgebrannt bist, James?«
    »Darf ich fragen, wie du uns gefunden hast?« erkundigte sich James mit professioneller Ruhe.
    »Nein, das darfst du nicht!« gab Anthony zurück.
    »Tony, du verstehst das nicht...«, begann sie.
    »Reggie!«
    Sie biß die Zähne zusammen. Tony war so stur. Aber diese Gelegenheit durfte sie sich nicht entgehen lassen.
    Die Brüder waren zusammengetroffen - eine Chance, die Kluft, die sie entzweite, wieder zu schließen. Doch wenn Tony sie augenblicklich aus dem Haus schleifen wollte, wie konnte sie ihn dann dazu bringen, daß er sich beruhigte und mit James redete?
    »Ohhh!« Reggie griff mit einer Hand nach James' Arm und hielt sich mit der anderen den Bauch. Sie krümmte sich, als hätte sie Schmerzen. »Mir ist ganz - ohhh! Zuviel - Aufregung! Ein Bett, Onkel. Leg mich auf ein Bett.«
    James hob sie behutsam auf seine Arme. Er sagte kein Wort, aber als er ihr in die Augen sehen konnte, warf er ihr einen zweifelnden Blick zu. Reggie tat so, als hätte sie nichts gemerkt, und stöhnte wieder sehr eindringlich.
    Jeremy kam durch den Korridor auf sie zugelaufen und steckte sich ein offenes Hemd in die Hose. Er mußte beides eilig übergezogen haben. »Was ist passiert? Was fehlt Regan?« Niemand antwortete ihm, und James und Conrad eilten mit Reggie wieder zu ihrem Schlafzimmer.
    »Wer sind Sie denn?« fragte Jeremy, als Anthony an ihm vorbeistürzte, um den anderen zu folgen.
    Anthony blieb wie erstarrt stehen. Er hatte nur einen Blick auf den Jungen geworfen, aber das reichte. Es war, als hätte er in einen Spiegel gesehen, der ihm die eigene Vergangenheit zeigte. »Und wer zum Teufel bist du?«
    Conrad kam aus dem Schlafzimmer und lachte. »Das ist nicht Ihrer, falls Sie das glauben, Sir Anthony. Aber er ge-hört zur Familie, da haben Sie recht. Es ist James' Sohn.«
    Anthony schnappte überrascht nach Luft, doch Jeremy übertönte diesen Laut mit seinem eigenen erstaunten Atemholen. »Onkel Tony? Donnerwetter! Ich dachte schon, ich würde die Familie meines Vaters nie kennenler-nen, aber jetzt kommt erst Regan. Dann du - und das alles an einem Abend...« Er drückte Anthony so kräftig an sich, daß diesem fast die Luft wegblieb. Dann packte Tony den Jungen an den breiten Schultern und umarmte ihn zu Conrads Erstaunen ebenfalls. »Geh nicht weg, Junge«, sagte er brummig, ehe er das Schlafzimmer betrat.
    Als er Reggie auf dem Bett liegen und James neben ihr stehen sah, geriet Tony wieder in Wut. »Zum Henker mit dir, James! Hast du denn den letzten Rest Verstand verloren - sie in ihrem Zustand durch die Gegend zu

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