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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 01. Das Geheimnis ihrer Liebe
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in der Tür auf, und James' kalter, finsterer Blick bereitete ihnen Unbehagen.
    »Sie wollten uns sprechen, Captain?«
    »Wißt ihr eigentlich, wen ihr mir hier gebracht habt?«
    fragte er mit leiser Stimme. Es war der Tonfall, der seine Unberechenbarkeit erkennen ließ.
    Henri ahnte schon, worin die Schwierigkeit lag. »Die falsche Dame?«
    »Darf ich vorstellen, meine Herren...« James wies in Reggies Richtung und explodierte: »Meine Nichte!«
    »Merde!«
    »Das kann man wohl sagen«, hauchte Artie.
    Ein weiterer Mann tauchte in der Tür auf. »Warum zum Teufel schreist du hier so rum, Hawke?«
    »Connie!« rief Reggie begeistert aus, ehe sie sich in seine Arme stürzte.
    Das war der Mann, mit dem sie auf den Ausguck geklet-tert war, der ihr das Fechten und sogar das Segeln beigebracht hatte, wenn ihr Onkel gerade nicht zusah. Conrad Sharpe, James' bester Kindheitsfreund, war jetzt der erste Maat auf der Maiden Anne, der spitzbübischste und zugleich auch der liebenswerteste Pirat aller Zeiten.
    »Bist du das etwa, kleine Krabbe?« blökte Connie.
    »Mich soll der Teufel holen, wenn du es nicht bist!« Er drückte sie fest an sich.
    »Es ist Jahre her!«
    »Ja, das kann man wohl sagen«, lachte Conrad. Als sein Blick endlich auf James' finsteres Gesicht fiel, räusperte er sich. »Ich, äh - ich glaube, du solltest gar nicht hier sein, Regan.«
    »Den Eindruck habe ich auch.« Sie wandte sich wieder an James. »Tja, Onkel, hier stehen die Schurken. Willst du sie für diesen häßlichen Irrtum auspeitschen lassen?
    Wenn ja, dann will ich zusehen.«
    »Regan!«
    »Du tust es also nicht?« Sie sah ihre Entführer an. »Nun, Gentlemen, Sie können sich in der Tat glücklich schätzen, daß mein Onkel so gnädig gestimmt ist. Sie kommen gut davon. Ich hätte Ihnen das Fell über die Ohren gezogen, soviel steht fest.«
    »Schon gut, Regan, du hast gewonnen«, ließ sich James erweichen. Er nickte Artie und Henri zum Zeichen, daß sie wieder gehen konnten, barsch zu.
    »Sie hat sich überhaupt nicht verändert, stimmt's, Hawke?« fragte Conrad lachend, als sich die Tür hinter den beiden Entführern geschlossen hatte.
    »Ein gerissenes kleines Miststück«, knurrte James.
    Reggie grinste die beiden an. »Aber freut ihr euch denn nicht, mich wiederzusehen?«
    »Darüber muß ich erst mal nachdenken.«
    »Onkel James!«
    »Natürlich, mein Süßes.« James strahlte sie mit dem offenen Lächeln an, das den wenigen vorbehalten war, die er liebte. »Aber du hast hier wirklich Probleme ausgelöst, und jetzt ist man in Silverley sicher auf der Hut.«
    »Willst du mir vielleicht erzählen, was das alles zu bedeuten hat?«
    »Es hat nichts mit dir zu tun, Regan.«
    »So leicht kannst du mich nicht abspeisen, Onkel. Ich bin schließlich kein Kind mehr.«
    »Das sehe ich selbst.« Er grinste. »Schau sie dir an, Connie. Ist sie nicht das exakte Ebenbild meiner Schwester?«
    »Und die Vorstellung, daß sie meine Tochter sein könnte...« meinte Conrad versonnen.
    »O Connie, du auch?« fragte Reggie mit zarter Stimme.
    »Alle haben deine Mutter geliebt, kleine Krabbe, sogar ich«, gestand Conrad brummig ein.
    »Hast du mich deshalb unter deine Fittiche genommen?«
    »Das brauchst du nicht zu glauben. Du hast dich ganz allein in mein Herz eingeschlichen, du selbst.«
    »Dann erzählst du mir vielleicht, was das alles soll.«
    »Nein, kleine Krabbe.« Conrad schüttelte den Kopf und schaute James an. »Das ist ganz allein sein Werk. Wenn du rauskriegen willst, was du wissen möchtest, mußt du ihn mit deinen blauen Augen betören.«
    »Onkel James?«
    »Es ist - eine alte Geschichte, die ich noch zu regeln habe. Aber das ist wirklich nichts für dich.«
    »Ist die Gräfin nicht etwas zu alt für dich?«
    »Darum geht es nicht, Regan«, protestierte James.
    »Und was zum Teufel willst du mit ›alt‹ sagen?«
    »Nun ja, sie ist nicht direkt uralt, nehme ich an«, verbesserte sich Reggie. »Sie ist auch sehr gepflegt. Aber was könntest du mit ihr zu schaffen haben?«
    »Nicht mit ihr. Mit ihrem Mann.«
    »Der ist tot.«
    »Tot? Tot!« James sah Connie an. »Verdammt noch mal!
    Er kann nicht tot sein!«
    Reggie sah Connie bestürzt an. »Er wollte eine Rechnung mit ihm begleichen, kleine Krabbe«, erklärte Connie. »Und jetzt sieht es ganz so aus, als sei das Schicksal ihm zuvorgekommen.«
    »Wann ist er gestorben?« fragte James barsch. »Und wie?«
    Reggie fing an, sich Sorgen zu machen. »Ich weiß wirklich nicht, woran er

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