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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 07. Zaertlicher Raeuber
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Lippen schmeckte.
    Sie schlang ihm die Arme um den Hals und erwiderte seinen Kuss. Doch dann schob Jeremy sie von sich, und es war unschwer zu erkennen, dass er wütend war. Seinem Kuss hatte sie das nicht angemerkt, doch seine Miene und sein Ton waren unmissverständlich, als er sie warnte: »Das passiert jetzt jedes Mal, wenn du mir gegen-
    über so gleichgültig tust. Mach das nicht noch mal. Ich kann es auf den Tod nicht leiden.«
    Danny hatte keineswegs so getan, als interessierte sie sich nicht für seine Wochenendpläne, vielmehr hatte sie verzweifelt versucht, die Gefühle zu ignorieren, die sie jedes Mal beschlichen, wenn sie in seine Nähe kam. Was vollkommen sinnlos war; das hätte ihr eigentlich inzwischen klar sein müssen.
    Nun ärgerte sie sich über sich selbst und über Jeremy, wegen der Art und Weise, wie er ihr seinen Standpunkt deutlich gemacht hatte. Aufgebracht stieß sie ihm einen Finger vor die Brust. »Ich habe dir nichts vorgespielt. Ich habe nur versucht, mich nicht auf dich zu stürzen und dich nicht auf der Stelle in dein Zimmer zu schleifen. Ich dachte, du wolltest vielleicht erst zu Ende essen.«
    Jeremy schaute sie ungläubig an, dann prustete er los:
    »Himmel, nein, du kannst dich auf mich stürzen, wann immer du willst, Mädchen.«
    Danny schnaubte. »Setz dich wieder, Mann. Die An-wandlung ist vorbei. Sag mir lieber, warum du auf eine Gesellschaft gehst, auf der wahrscheinlich auch Lord Heddings sein wird.«
    Jeremy schnalzte mit der Zunge, nahm jedoch wieder Platz. »Eben weil er wahrscheinlich da sein wird.«
    Danny runzelte die Stirn. »Du hast vor, ihn beim Stehlen zu erwischen, oder?«
    »Allerdings. Abgesehen davon, was er Percy angetan hat, sind auch meine Angehörigen von ihm bestohlen worden. Wenn ich nicht dafür sorge, dass er festgenommen wird, mischt sich mein Vater in die Sache ein und bringt ihn um. Letzten Endes würde Heddings sicherlich meine Vorgehensweise bevorzugen.«
    Danny verdrehte die Augen. Was seinen Vater anging, hatte er hoffentlich übertrieben. »Hast du schon mal daran gedacht, dass er vielleicht nicht allein arbeitet? Dass er womöglich andere für sich stehlen lässt?«
    »Du denkst wie ein Dieb, meine Liebe. Denk lieber einmal wie ein Lord ...«
    »Eben. Würde ein Lord es wirklich riskieren, die Drecksarbeit selbst zu erledigen, wenn er andere damit beauftragen könnte und sich nur zurücklehnen und die Beute kassieren müsste? Der Mann hat immerhin Hausangestellte, die mitten in der Nacht mit Pistolen herum-laufen. Das sagt doch einiges aus.«
    »Das war wirklich merkwürdig, nicht wahr?«
    »Sein Butler ist wahrscheinlich mehr als ein normaler Diener daran gewöhnt, dass zu allen Tages– und Nacht-zeiten unangenehme Typen bei Heddings aufkreuzen«, sagte Danny und fügte vorsichtshalber hinzu: »Uns na-türlich ausgeschlossen.«
    »Selbstverständlich. Aber ich hoffe nicht, dass du Recht hast. Ich würde Heddings lieber auf frischer Tat ertappen; das wäre eine viel größere Genugtuung.«
    Danny seufzte. »Wirst du vorsichtig sein?«
    »Aha!«, versetzte Jeremy prompt. »Gibst du also endlich zu, dass du dir Sorgen um mich machst, he?«
    »Vergiss es, Mann«, brummelte Danny. »Ich sorge mich nur um mein Gehalt.« Dann neckte sie Jeremy:
    »Vielleicht solltest du mich auszahlen, bevor du auf die Wochenendgesellschaft gehst.«
    »Nein, aber für diese Bemerkung lasse ich dich bezahlen.«
    Und genau das tat er auch, auf die denkbar ange-nehmste Weise.

Kapitel 43
    egen der Haustiere hatte Danny die Lampe in ih-W rem Zimmer nur heruntergedreht. Sie hatte die Kleinen mit sich ins Bett genommen, doch da sie nicht damit rechnete, dass sie die ganze Nacht durchschlafen würden, wollte sie, dass sie ein wenig Licht hatten. So würden sie spielen können, bevor sie sich wieder hin-legten.
    Der Schweif des Kätzchens, der über ihre Wange strich, weckte sie aus dem Traum, allerdings nicht rechtzeitig genug. So erlebte sie wieder einmal, wie der Knüppel auf ihren Kopf sauste, und spürte den plötzlichen Schmerz. Es tat weh! Schmerzen hatte sie in ihrem Traum bisher noch nie empfunden, nur die Erinnerung daran ... o Gott, sie träumte gar nicht!
    Wieder schwang der Kerl den Knüppel. Sie konnte ihn deutlich erkennen, einen Mann mittleren Alters mit grauem, zerzaustem Haar. Und dann sah sie ein anderes Bild von ihm vor sich, jünger, mit schwarzem Haar und den gleichen dunklen Augen, in denen die Mordlust flackerte. Das war der Kerl, der sie schon

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