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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 08. Gefangener des Herzens
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sogar noch einer zusätzlichen Gefahr ins Au-ge sehen – dem möglichen Untergang.
    Doch die Triton war ein schönes Schiff – robust und gut in Schuss. Die Planken knarrten nur ein ganz klein wenig. Selbst das tiefe Eintauchen in die Wellentäler und das Krängen nahmen nicht überhand, zumindest anfänglich nicht. Auf Dauer war es jedoch ebenso unvermeidbar wie Gabrielles zuneh-mende Nervosität, die durch die Tatsache, dass sie in einer Kabine eingesperrt war, noch um ein Vielfaches gesteigert wurde.
    Falls das Schiff sank, würde sie nicht einmal die Möglichkeit haben, ein Beiboot, ein Wrackteil oder irgendeine andere Art von Floß zu finden, auf dem sie auf Rettung hoffen konnte.
    Nein, sie würde direkt auf den Meeresgrund sinken.
    Eine ganze Weile saß sie in ihre Decken gehüllt in ihrer Ecke und beobachtete die wenigen Dinge im Raum, die nicht fest verschraubt waren, wie sie auf dem Boden hin– und her-rollten und einmal sogar die halbe Wand hinauf. Das war ein beängstigender Augenblick gewesen, in dem das Schiff, während es eine besonders hohe Welle abritt, sich beinah ganz auf die Seite gelegt hatte.
    Gabrielle war vor Angst ganz flau geworden und sogar die Lampe am Stützpfeiler war herabgefallen. Sie rollte über den Boden und knallte so hart an die Wand, dass das Glas zersplit-terte und sie eine Ölspur hinter sich ließ.
    Mit einer Mischung aus Schrecken und Erleichterung schaute Gabrielle ihr nach. Wäre die Lampe angezündet gewesen, hätte das Feuer wahrscheinlich sofort um sich gegriffen.
    Obwohl Gabrielle ernstlich erwogen hatte, einen Brand zu legen, um eventuell fliehen zu können, war dies gewiss nicht der geeignete Moment. Drew und seine Männer kämpften mit den Elementen, um sich über Wasser zu halten, und würden ein Feuer erst bemerken, wenn es zu spät war. Gut dass wenigstens sie daran gedacht hatte, die Lampe zu löschen, als der Sturm losbrach, sodass nur noch die Lampe brannte, die sicher auf Drews Schreibtisch befestigt war.
    Gabrielle wünschte, sie könnte schlafen, solange der Sturm andauerte. Das war sicher der beste Weg, ihre Ängste zu vergessen: einfach aufzuwachen, wenn alles vorüber war. Doch in ihrer Lage war sogar der Versuch unmöglich. Sie saß auf dem Boden und klammerte sich an ihrer Kette fest, um nicht wie al-le anderen unbefestigten Teile im Zimmer herumgestoßen zu werden. Eventuell wäre es ihr in Drews Koje besser ergangen, zumindest gab es dort weichere Kissen, die alle Stöße abfedern konnten. Doch genau diesen Ort wollte sie tunlichst meiden, nachdem er ihn wieder in Besitz genommen hatte.
    Gabrielle rechnete nicht damit, Drew vor Ende des Sturms wieder zu sehen. Es war Nacht geworden, obwohl das schwer zu erkennen war bei der undurchdringlichen Regenwand vor dem Fenster und den dunklen Wolken dahinter. Einige weitere Stunden verstrichen, doch der Sturm schien immer noch nicht abzuflauen.
    Und dann fegte eine kalte Wind– und Regenbö ins Zimmer und Drew trat ein. Er musste sich regelrecht gegen die Tür stemmen, um sie wieder zuschieben zu können. Allerdings machte er sich nicht die Mühe, sie wieder abzuschließen.
    Dann drehte er sich um und lehnte sich mit dem Rücken daran, während seine Augen Gabrielle suchten. Obwohl er Stunden in diesem Wolkenbruch verbracht hatte, sah er kein bisschen müde oder erschöpft aus. Stattdessen wirkte er begeistert, voller Schwung und Elan, als ob er es, ohne mit der Wimper zu zucken, mit allem aufnehmen könnte.
    Drew warf den Regenmantel beiseite, den er zwar getragen hatte, der ihn aber trotzdem nicht davor bewahrt hatte, völlig durchnässt zu werden. »Geht es dir gut?«, fragte er.
    Da verlor Gabrielle die Nerven und erwiderte: »Nein, ich habe Angst, mir ist kalt, ich bin hungrig und mein Hintern tut weh von all diesem Herumgerutsche. Mir geht es beschissen.«
    Eigentlich hatte sie erwartet, dass Drew sie auslachen und sie eine dumme Gans schimpfen würde. Doch zu Gabrielles Verblüffung kam er zu ihr, kniete sich neben sie und nahm sie in den Arm. Sie verspürte nicht den geringsten Drang, seiner tröstlichen Nähe zu widerstehen, obwohl er sie mit seinen durchweichten Sachen ganz nass machte.
    Drew setzte sich, lehnte sich mit dem Rücken bequem an die Wand und zog sie halb über seine Brust. Dann nahm er ei-ne Serviette aus der Tasche und faltete sie auseinander, wobei eine Handvoll klein geschnittener kalter Würstchen zum Vorschein kam.
    Ein Stück steckte er ihr in den Mund.
    »Reste vom

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