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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 08. Gefangener des Herzens
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endlich einen Treffer gelandet hatte. Und damit war es an der Zeit, das Thema zu wechseln, ehe sie sich in ihrem eigenen Netz verfing.
    »Was habt ihr mit Margery gemacht?«, fragte sie.
    »Ich nehme an, damit meinst du deine Zofe?«
    »Haushälterin«, verbesserte Gabrielle.
    »Wie auch immer«, erwiderte Drew wenig interessiert. »Ich habe ihr gestattet, weiter in ihrer Kabine zu bleiben. Es geht ihr gut. Sie hat den ganzen Tumult verschlafen.«
    »Kann ich sie sehen?«
    »Was würdest du denn dafür tun?«, konterte er mit einem schelmischen Grinsen.
    Gabrielle schnappte nach Luft und funkelte ihn böse an.
    »Ich möchte eine Arbeit zugeteilt bekommen, damit ich mich beschäftigen kann. Ich kann auf einem Schiff fast überall aus-helfen.«
    Drew schien ernstlich darüber nachzudenken und sagte schließlich: »Das Deck muss geschrubbt werden.«
    Gabrielle nickte, weil sie dachte, er meine es ernst. »Das wäre nicht das erste Mal, dass ich diesen Job erledige.«
    »Machst du Witze?«
    »Nein.« Und dann seufzte sie. »Du etwa?«
    »Aber natürlich. Du wirst diese Kabine erst verlassen, wenn wir einen Hafen erreichen, Schätzchen. Tut mir leid, aber ich traue dir nicht über den Weg.«
    »Ich habe keine Crew mehr hinter mir, also wovor hast du Angst?«
    »Dass du versuchen wirst, deine Crew wieder hinter dir zu versammeln. Und mehr möchte ich dazu nicht sagen, also vergiss es.«
    »Aber ...«
    »Soll ich mich daran erinnern, dass ich als dein Gefangener eine Zeit lang geknebelt war?«, unterbrach Drew sie brüsk.
    Gabrielle verstand und hielt den Mund – vorerst.

Kapitel 36
    Drew ließ sich die drei Kerle, mit denen er sich die Kabine geteilt hatte, nachdem Gabby feige das Weite gesucht hatte, aufs Achterdeck bringen. Einer von ihnen hatte ihm die Faust ins Gesicht gerammt, als er schlief. Drew hatte nie herausgefunden, wer es gewesen war, hatte damals allerdings auch nicht danach gefragt, da er nicht in der Lage gewesen wäre, sich zu rächen oder zu schützen. Doch die Lage hatte sich ja nun glücklicherweise geändert.
    Die drei hatten die Hände auf dem Rücken gefesselt. Drew ließ sie fast eine Stunde warten, ehe er zu ihnen ging, um Antwort auf seine Fragen zu bekommen.
    Da er mit ihnen die Kabine geteilt hatte, kannte er sie nun beim Namen. Bixley schien sich argwöhnisch zu fragen, warum Drew sie aus dem Frachtraum hatte holen lassen, dabei war Bixley Drews Meinung nach der Letzte, der einen Grund hatte, ihn sozusagen hinterrücks anzugreifen.
    Richard trug sein übliches großspuriges Lächeln zur Schau. Der Franzose, falls er denn einer war, was Drew bezweifelte, schien keinen ernsten Gedanken fassen zu können.
    Ständig alberte er mit seinen Freunden herum – auch mit Gabby. Das passte Drew nicht, nein verdammt, es passte ihm ganz und gar nicht.
    Ohr war das größte Rätsel von allen. Er schien Gabby sehr nahe zu stehen, doch er war sehr zurückhaltend. Der Mann behielt seine Gefühle, welcher Art sie auch sein mochten, strikt für sich.
    Drew hatte Ohr in Verdacht, ihn geschlagen zu haben. Richard war zu unbeschwert. Nichts schien ihm die gute Laune verderben zu können. Eigentlich erinnerte er Drew sehr an sich selbst. Ohr dagegen war zu ernst. Man konnte nie wissen, welche Gefühle sich hinter seinem stillen Äußeren verbargen.
    Aber er hatte vor, es herauszufinden.
    »Was soll das, Käpt’n?«, fragte Bixley nervös, als Drew nä-
    her kam und sich vor den dreien aufbaute.
    Drew antwortete nicht gleich. Sollte die Anspannung die Männer ruhig verunsichern, dann hatte er es leichter. Außerdem war es höchst befriedigend, gerade diese Kerle in der Gewalt zu haben, daher hatte Drew keine Eile mit der Befragung.
    »Entspannt euch«, sagte er schließlich. »Ich habe lediglich ein paar Fragen an euch. Ich muss bloß noch herausfinden, wer von euch mir die Antworten geben kann.«
    »Sie sprechen in Rätseln«, bemerkte Richard.
    »Vielleicht will er nur ‘n paar Segel repariert haben«, warf Bixley ein. »Da bin ich genau der Richtige.«
    »Meine Segel sind gut«, protestierte Drew.
    »Aber nich’ gut genug für den Sturm, der sich da zusam-menbraut. Ich kann ihn schon riechen.«
    »Er hat doch Augen im Kopf, Bixley. Er kann selbst sehen, dass der Sturm direkt auf ihn zukommt.«
    »Aber er hat die Segel noch nich’ in Ordnung gebracht«, konterte Bixley. »Die werden in Stücke gerissen, wenn ...«
    »Willst du mir ernsthaft vorschreiben, wie ich mein Schiff führen soll?«, unterbrach Drew

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