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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 08. Gefangener des Herzens
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verführerisch.
    »Bereit, mich zu vernaschen?«, fragte er.
    Glücklicherweise hatte sein Gesichtsausdruck ihr angekündigt, dass er so etwas sagen würde. Daher gelang es ihr, ruhig und sogar mit ein wenig geheucheltem Bedauern zu erwidern: »Tut mir leid, aber du bist nicht mein Typ.«
    Sein lautes Auflachen zeigte ihr, dass er ihr nicht glaubte.
    »Und wer ist dein Typ? Richard?«
    Gabrielle gelang es zu schmunzeln. »Gütiger Himmel, nein. Ich habe neulich nur ein bisschen mit ihm herumgespielt und ihn einfach überrumpelt. Er ist bloß ein guter Freund.
    Wir machen eigentlich oft solche Späße.«
    »Dann also dieser bleiche englische Snob?«
    »Wer? Oh, du meinst Wilbur? Nein, den fand ich ziemlich langweilig, wenn du es unbedingt wissen willst. Übrigens, obwohl du Amerikaner bist, schienst du für meinen Geschmack ein bisschen zu gut in die englischen Ballsäle zu passen. Ich will einen Mann, der mit mir über den Strand reitet, in kristallklare Buchten taucht und Korallenriffe erkundet, einen Mann, dem es ebenso viel Spaß macht wie mir, einem verlorenen Schatz nachzujagen. Ich will einen Mann, der in einer Mond-nacht nackt mit mir im Meer schwimmt und mich dann auf dem Sandstrand liebt.«
    Verträumt wurde Gabrielle bewusst, dass sie tatsächlich genau das wollte. Immerhin war es ihr gelungen, Drew zu verblüffen. Er hatte sich kein Wort ihrer romantischen Träumerei entgehen lassen.
    Als sie erkannte, dass sie den Spieß umgedreht hatte, sagte Gabrielle abrupt: »Also, kann ich dir noch irgendetwas besorgen, ehe ich dich deiner einsamen Gefangenschaft überlasse?«
    Er bat hastig: »Geh noch nicht.«
    »Tut mir leid, aber auf mich wartet ein schönes heißes Bad.«
    »Das hätte ich auch gern.«
    »Sehr schön, ich werde ein paar Eimer Wasser bringen lassen. Wenn du ein guter Gefangener bist, darfst du damit machen, was du willst, ansonsten werde ich sie dir über den Kopf schütten lassen.«
    Sie redete mit ihm wie mit einem Kind, selbst die Wortwahl erinnerte an eine Mutter. Das hatte Gabrielle absichtlich getan und an dem mürrischen Zug um seinen Mund konnte sie ablesen, dass es ihm nicht gefiel.
    So verließ sie ihn, aber erst, nachdem sie lässig die Hände in die Hosentaschen gesteckt hatte. Sie wusste ganz genau, dass damit ihre Bluse nach oben rutschte und Drew, wenn er ihr beim Hinausschlendern nachsah, feststellen konnte, was für einen hübschen Po sie in der Hose hatte. Eine ganz unschuldige Geste, zumindest würde es auf ihn so wirken, daher musste Gabrielle sich das Lachen verkneifen, als sie ihn aufstöhnen hörte.

Kapitel 31
    »Wenn Miss Carla mir noch ein einziges Mal sagt, ich soll mich nackig machen, wird sie herausfinden, wie kalt der Ozean da draußen ist«, schnaufte Margery empört, als sie am Abend zum Essen in die Kapitänskabine kam.
    Margery war als Letzte eingetroffen. Richard, Ohr und Bixley starrten sie ungläubig an. Gabrielle zog so hastig die Luft ein, dass sie fast erstickt wäre, und begann zu husten.
    Drew, der in seiner Kajütsecke auf dem Boden saß, lehnte den Kopf an die Wand und schloss die Augen, doch das Grinsen auf seinem Gesicht war schwer zu übersehen.
    Dann fing Richard an zu lachen und Bixley sagte mit lüster-nem Gesichtsausdruck: »Das ist gar keine schlechte Idee, Weib.«
    Vielleicht meinte der Ire es sogar ernst. Er und Margery führten eine lockere Beziehung, in der es durchaus zu anzüglichen Bemerkungen, einem gelegentlichen gemeinsamen Schlummertrunk und – wie Gabrielle vermutete – manchmal auch intimeren Kontakten kommen konnte.
    Doch Margery ließ sich von dem neckischen Spruch nicht ablenken und fragte streng: »Wo hat Miss Carla das aufgeschnappt, möchte ich wissen? Sie hat es heute schon ein halbes Dutzend Mal gesagt, wenn ich in Gabbys Zimmer zu tun hatte.« Aufgebracht funkelte Margery die drei Piraten an, da sie einen von ihnen für den Übeltäter hielt. Gabrielle sah jedoch keinen Grund, ihr nicht zu verraten, wer der Schuldige war.
    Sie zeigte quer durchs Zimmer auf Drew und sagte: »Der Missetäter sitzt gleich da drüben. Er hat von Anfang an versucht, mich ins Bett zu kriegen.« Dann grinste sie, um den anderen zu zeigen, dass sie das lustig fand, und fügte sogar noch hinzu: »Zu schade, dass er gar keins mehr hat.«
    Drew wurde tatsächlich rot. Das fand Gabrielle sehr interessant, obwohl es wohl eher daran lag, dass ihn soeben drei unberechenbare Kerle anstarrten, deren Heiterkeit abrupt verflogen war. Dabei hätte er sich

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