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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 02. Lodernde Leidenschaft
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und sein Bruder und Neffe sind ausgegangen. Wir sind also ganz unter uns und können bestimmt ein angenehmeres Gesprächsthema finden.«
    Frances grinste. »Bestimmt, wenn wir uns sehr große Mühe geben.«
    Roslynn mußte lachen und entspannte sich endlich ein wenig. Frances' Gesellschaft tat ihr gut, auch wenn sie die Ratschläge ihrer Freundin nicht hören wollte.
    Sie stellte ihr Glas ab und erhob sich. »Komm, Dobson wartet nur darauf, daß wir im Eßzimmer Platz genommen haben, um mit dem Servieren zu beginnen. Wart nur, bis du den neuen Tisch siehst, der heute nachmittag geliefert wurde. Sehr elegant, aber ganz schlicht.«
    »Und zweifellos wahnsinnig teuer?«
    Roslynn kicherte. »Das auch.«
    Arm in Arm verließen sie das Empfangszimmer, um sich in das kleine Eßzimmer zu begeben, das bisher nur ein
    Frühstückszimmer
    gewesen
    war,
    weil
    Anthony
    als
    Junggeselle nur sehr selten zu Hause gespeist hatte, woran sich seit seiner Hochzeit im übrigen nicht viel geändert hatte. Etwa auf halbem Wege blieb Roslynn stehen, denn Dobson war gerade dabei, die Haustür zu öffnen.
    Sie versteifte sich merklich, als Anthony eintrat, doch als sie dann seinen Begleiter entdeckte, blieb ihr einfach die Luft weg. Er hatte es tatsächlich gewagt, George Am-tierst mitzubringen, obwohl er wußte, daß Frances hier sein würde. Seinen Freund hatte er offenbar nicht eingeweiht, denn George war wie angewurzelt stehengeblieben, als er Frances gesehen hatte.
    »Großartig!« sagte Anthony fröhlich, während er dem Butler Hut und Handschuhe überreichte. »Wir kommen gerade rechtzeitig zum Essen, George.«
    Roslynn ballte die Hände zu Fäusten. Frances' Reaktion war um einiges dramatischer. Sie stieß einen leisen Schreckensschrei aus, riß sich mit aschfahlen Gesicht von Roslynn los und rannte ins Empfangszimmer zurück.
    Anthony schlug seinem Freund auf den Rücken, um ihn aus der Erstarrung zu lösen. »Na, was stehst du denn noch wie eine Salzsäule hier herum, George? Geh zu ihr!«
    »Nein!« schrie Roslynn, bevor George auch nur einen Schritt machen konnte. »Haben Sie noch nicht genug Unheil angerichtet?«
    Doch
    auch
    ihre
    schneidende
    Verachtung
    war
    jetzt
    nicht mehr imstande, George aufzuhalten. Roslynn wirbelte auf dem Absatz herum, um das Empfangszimmer vor ihm zu erreichen und ihm die Tür vor der Nase zuzuwerfen. Aber sie hatte nicht mit Anthonys Eingreifen gerechnet. In wenigen Sätzen stand er neben ihr, packte sie mit eisernem Griff am Handgelenk und zog sie auf die Treppe zu.
    Außer sich vor Wut, kreischte sie: »Laß mich los, du. . . «
    »Aber, aber, meine Liebe, mäßige dich bitte«, fiel er ihr energisch ins Wort. »Ich finde, daß wir die Dienstboten mit lauten Szenen in der Halle nun wirklich genug ergötzt haben. Wir brauchen keine weiteren zu inszenieren.«
    Sie mußte ihm in diesem Punkt recht geben und senkte deshalb die Stimme, was an ihrem Zorn aber nichts änderte. »Wenn du nicht...«
    Er preßte ihr einen Finger auf die Lippen. »Jetzt hör mir mal zu, Liebling. Sie weigert sich, ihn anzuhören. Es wurde langsam Zeit, daß man sie dazu zwingt, und hier kann George das endlich tun - ohne unliebsame Störungen.« Er grinste ihr zu. »Hört sich das nicht irgendwie bekannt an?«
    »Keineswegs«,
    fauchte
    sie.
    »Ich
    habe
    dich
    angehört.
    Ich habe dir nur nicht geglaubt.«
    »Störrisches Ding!« schimpfte er. »Na ja, das ist jetzt auch nicht weiter wichtig. Du kommst jetzt mit, während ich mich zum Abendessen umziehe.«
    Ihr blieb gar nichts anderes übrig als mitzukommen, denn er trug sie praktisch die Treppe hinauf. Doch sobald sie in seinem Zimmer waren, riß sie sich los. Sie hatte nicht einmal bemerkt, daß Willis neben dem Bett stand.
    »Das ist das Abscheulichste, was du je getan hast!« explodierte sie.
    »Freut
    mich,
    das
    zu hören«,
    erwiderte
    er
    fröhlich.
    »Und ich dachte bisher, meine abscheulichste Tat sei. . . «
    »Halt den Mund! Halt endlich den Mund!«
    Sie stieß ihn beiseite, um zur Tür zu gelangen. Er packte sie bei der Taille, setzte sie in den Klubsessel am Kamin, stützte sich mit den Händen auf den Armlehnen auf und beugte sich vor, so daß sie gezwungen war, sich an die Rückenlehne zu pressen, um wenigstens einen kleinen Abstand von ihm zu wahren. Aus seinem Gesicht war jede Spur von Humor gewichen. Seine Miene war ausgesprochen grimmig.
    »Du wirst hier ruhig sitzenbleiben, liebe Frau, andernfalls binde ich dich an diesem Sessel fest. Hast du mich

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