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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 02. Lodernde Leidenschaft
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verstanden?«
    »Das würdest du nicht wagen!«
    »Ich würde es sehr wohl wagen, meine Teure.«
    Er hielt ihren mörderischen Blicken völlig ungerührt stand und blieb über sie gebeugt stehen, bis sie es für geraten hielt, zunächst einmal nachzugeben.
    Zum Zeichen ihrer Unterwerfung senkte sie die Augen und zog die Beine auf den Sitz hoch, um es sich bequem zu machen. Anthony richtete sich auf, aber seine frühere gute Laune wollte sich nicht wieder einstellen. Er hatte erkannt, daß er sich selbst gehörig geschadet hatte, indem er George half. Roslynns Zorn auf ihn war erneut aufgelodert. Nun, sei's drum. George hatte nach all diesen Jahren eine Chance verdient. Was waren im Vergleich dazu einige Wochen dicke Luft? Nichts - nur die reinste Hölle.
    Er wandte sich mit finsterer Miene vom Sessel ab, daß sein
    Kammerdiener
    vor
    Schreck
    unwillkürlich
    einen
    Schritt zurücktrat, was ihm endlich Anthonys Aufmerksamkeit einbrachte. »Vielen Dank, Willis.« Seine betont beherrschte Stimme verbarg den Aufruhr in seinem Innern. »Sie haben wie üblich eine vorzügliche Wahl getroffen.«
    Roslynns Kopf fuhr herum, und sie starrte zuerst Willis und dann die Kleidungsstücke an, die sorgfältig auf dem Bett ausgebreitet waren. »Du wußtest also, daß du zum Abendessen nach Hause kommen würdest?«
    »Selbstverständlich,
    meine
    Liebe«,
    erwiderte
    Antho-
    ny, während er sein Jackett ablegte. »Ich sage Willis immer Bescheid, wann ich seine Hilfe benötigen werde.«
    Sie warf Willis einen anklagenden Blick zu, und der ar-me
    Kammerdiener
    bekam
    einen
    hochroten
    Kopf.
    »Er
    hätte es mir sagen können«, sagte Roslynn, an Anthony gewandt.
    »Das gehört nicht zu seinen Aufgaben.«
    » DU hättest es mir sagen können.«
    Anthony überlegte kurz, ob es für ihn von Vorteil sein könnte, wenn ihr Zorn sich an diesem unwichtigen Thema abreagierte. »Du hast völlig recht, Liebling. Und das hätte
    ich auch getan, wenn
    du heute
    morgen
    nicht
    schmollend aus dem Zimmer gerauscht wärest.«
    Sie sprang mit funkelnden Augen aus dem Sessel auf, bevor ihr seine Drohung einfiel und sie sich vorsichtshalber wieder hinsetzte. Die Stimme hatte sie jedoch nicht verloren. »Das ist nicht wahr! Wie kannst du etwas Derartiges behaupten?«
    »Oh?« Anthony sah sie über die Schulter hinweg an.
    Um seine Mundwinkel spielte ein leichtes Lächeln. »Wie würdest du deinen Abgang denn sonst nennen?«
    Er ließ sein Hemd in Willis' ausgestreckte Hand fallen.
    Roslynn wandte hastig ihren Blick ab. Anthony hätte fast laut gelacht. Das neue Thema verbesserte zumindest seine Stimmung, wenn schon nicht die ihrige. Und daß sie ihn nicht unbekleidet sehen wollte, war höchst interessant.
    Er setzte sich auf die Bettkante, damit Willis ihm die Stiefel ausziehen konnte, aber sein Blick ruhte weiterhin auf seiner Frau. Sie hatte eine neue etwas frivole Frisur mit vielen kleinen Locken. Es war viel zu lange her, daß seine Finger in diesen herrlichen rotgoldenen Haaren ge-wühlt hatten, und es war viel zu lange her, seit er seine Lippen auf die zarte Haut ihres Nackens gepreßt hatte.
    Sie hatte ihren Kopf abgewandt, aber ihr Körper war im Profil zu sehen, und er betrachtete fasziniert ihre volle Brust.
    Um sich selbst und Willis nicht in Verlegenheit zu bringen, wenn er seine Hose auszog, schaute sie rasch beiseite. »Weißt du, meine Liebe, mir ist nach wie vor nicht klar, warum du heute morgen so schlechte Laune hattest.«
    »Du hast mich provoziert.«
    Er hatte Mühe, sie zu verstehen, weil sie beharrlich in die Gegenrichtung starrte. »Und ich dachte, ich hätte mich geradezu musterhaft verhalten.«
    »Du hast gesagt, Frances sei meine Verstärkung!«
    Diesmal war ihre Stimme nicht zu überhören. »Du wirst
    es
    vermutlich
    für
    sehr
    unfein
    halten,
    Liebling,
    wenn ich dich darauf hinweise, daß du schon lange vor der Erwähnung deiner Freundin ausgesprochen übel gelaunt warst.«
    »Du hast völlig recht«, zischte sie. »Es ist unfein von dir, das zu sagen.«
    Er sah, daß ihre Finger die Armlehnen umklammerten.
    Sie fühlte sich in die Ecke gedrängt. Das hatte nicht in seiner Absicht gelegen.
    Er
    sagte
    deshalb
    in
    ruhigem
    Ton:
    »Übrigens,
    Ros-
    lynn,
    ich
    möchte
    dich
    bitten,
    das
    Haus
    nicht
    ohne
    mich zu verlassen, bis ich deinen Vetter ausfindig gemacht habe.«
    Der
    plötzliche
    Themawechsel
    kam
    ihr
    sehr
    gelegen.
    Normalerweise hätte sie schnippisch geantwortet, sie sei schon von allein auf die Idee

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