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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 02. Lodernde Leidenschaft
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vollkommen.«
    Nicht
    im
    geringsten
    eingeschüchtert,
    schenkte
    Jeremy
    ihm ein strahlendes Lächeln. »Es ist fantastisch, Tony, ganz fantastisch. Das Zimmer, das Haus, du. Ich weiß gar nicht, wie ich dir danken...«
    »Dann tu's bitte nicht«, fiel Anthony ihm rasch ins Wort.
    »Und
    bevor
    du
    diese
    blödsinnige
    Heldenvereh-
    rung weiter betreibst, nimm gefälligst zur Kenntnis, daß ich dich gründlich verderben werde, lieber Junge. Ge-schieht deinem Vater ganz recht - wie kann er dich nur meiner Obhut anvertrauen?«
    »Versprichst du mir das?«
    Anthony konnte sich nur mit Mühe das Lachen verbei-
    ßen. Der Junge hatte seine Worte tatsächlich ernst genommen. »Nein, das tu ich nicht. Großer Gott, glaubst du, ich möchte von Jason gelyncht werden? Er wird ohnehin toben, wenn er erfährt, daß James dich mir und nicht ihm anvertraut hat. Nein, ich werde dich mit einem Frauentyp bekannt machen, dessen Existenz dein Vater vergessen hat.«
    »Wie Regan?«
    Diesmal
    war
    Anthonys
    Stirnrunzeln
    nicht
    gespielt.
    »Wir beide werden gut miteinander auskommen, solange ich nie diesen Namen von dir höre. Verdammt, du bist genauso schlimm wie dein Vater...«
    »Halt, Onkel Tony, ich kann nicht zulassen, daß du schlecht über meinen Vater sprichst«, unterbrach Jeremy ihn ernsthaft.
    Anthony trat etwas vor und zauste den Jungen an den Haaren, die genauso rabenschwarz waren wie seine eigenen. »Versteh mich richtig, du Dreikäsehoch. Ich liebe deinen Vater. Ich habe ihn immer geliebt. Aber ich werde über ihn herziehen, so oft ich Lust dazu habe. Er war mein Bruder, lange bevor er dein Vater wurde, und er hat es nicht nötig, von einem jungen Dachs wie dir verteidigt zu werden. Dir braucht also nicht gleich der Kamm zu schwellen. Ich wollte ihn keineswegs schlecht-machen.«
    Jeremy lächelte versöhnt. »Rega... - äh, Reggie sagt, du seist nur glücklich, wenn du mit deinen Brüdern streiten kannst.«
    »Sagt sie das? Na ja, dieses Mädchen war schon immer allwissend«,
    erwiderte
    Anthony
    mit
    zärtlichem
    Stolz.
    »Da wir übrigens gerade von der Dame sprechen - ich habe heute einen Brief von ihr erhalten. Offenbar ist sie zur Abwechslung einmal ohne ihren Viscount in der
    Stadt und benötigt für einen Ball heute abend einen Begleiter. Wie würde dir diese Aufgabe zusagen?«
    »Mir? Ist das dein Ernst?« fragte Jeremy aufgeregt.
    »Warum nicht? Sie weiß, daß ich solche Veranstaltun-gen nicht ausstehen kann, und sie hätte mich erst gar nicht darum gebeten, wenn jemand anderer zur Verfü-
    gung stünde. Aber Edward ist diese Woche mit seiner ganzen Brut bei Jason in Haverston zu Besuch, und Derek hält sich ebenfalls dort auf. Du und ich sind also die einzigen Malorys in der Stadt, die ihr aus der Klemme helfen können - es sei denn, daß wir deinen Vater mit dieser Aufgabe betrauen. Dazu müßten wir ihn allerdings rechtzeitig finden. Er hat zwar vorläufig sein Lager hier bei mir aufgeschlagen, aber soviel ich weiß wollte er irgendeine alte Freundin aufsuchen...«
    »Sarah«, informierte Jeremy ihn mit funkelnden blauen Augen. »Sie arbeitet in einer Taverne unten...«
    »Erspar mir die Einzelheiten!«
    »Du könntest ihn ohnehin nicht dazu bringen, einen Ball zu besuchen, nicht einmal seiner Lieblingsnichte zuliebe. Aber ich täte es furchtbar gern. Ich habe dafür sogar die richtige Kleidung. Und tanzen kann ich auch.
    Connie hat es mir beigebracht.«
    Anthony lachte schallend. »Tatsächlich? Und wer hat geführt, du oder er?«
    Jeremy grinste. »Beide ein bißchen. Aber ich habe inzwischen auch mit Weibern viel getanzt, und keine hat sich je beklagt.«
    Anthony konnte sich nur allzu gut vorstellen, daß es nicht nur beim Tanzen geblieben war. Der Junge hatte zweifellos zuviel Umgang mit den anstößigen Freundinnen seines Vaters. Was sollte er nur mit diesem charman-ten
    Nichtsnutz
    anfangen?
    Irgend
    etwas
    mußte
    gesche-
    hen,
    denn
    von
    gesellschaftlichen
    Anstandsregeln
    hatte
    Jeremy keine Ahnung. Schuld daran war natürlich sein Vater. Was konnte man von einem Gentleman-Piraten -
    nun ja, ehemaligen Piraten - schon erwarten? Und er selbst, ein berüchtigter Lebemann, war auch nicht gerade ein geeignetes Vorbild. Vielleicht sollte er den Burschen seinen Cousins übergeben, wenn sie nach London zurückkehrten, damit sie ihm die Anfangsgründe guter Umgangsformen beibrächten.
    »Ich bin sicher, daß Reggie entzückt sein wird, mit dir zu tanzen, Junge, nur solltest du sie nicht als Weib

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