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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 02. Lodernde Leidenschaft
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erklärte
    er: »Ich habe beschlossen, doch die gute Fee zu spielen.
    Ich befürchte nämlich, daß Tony sonst auch noch in hundert Jahren verzweifelt herumrudert und keinen festen Boden unter die Füße bekommt.«
    »Ich dachte, du wolltest dich nicht einmischen«, rief Connie ihm ins Gedächtnis.
    »Na ja, immerhin ist er ja mein Bruder. Obwohl er es eigentlich nicht verdient hat, daß ich ihm helfe, nachdem er mir letzte Nacht so übel mitgespielt hat.« Connie warf ihm einen fragenden Blick zu, und James grinste trotz seines Brummschädels. »Der Schuft hat mich zum Sau-fen verführt, nur damit ich mich heute hundsmiserabel fühle.«
    »Aber du mußtest natürlich mithalten.«
    »Selbstverständlich.
    Ich
    konnte
    mich
    doch
    von
    dem
    Kleinen nicht unter den Tisch trinken lassen, oder? Aber jetzt übergebe ich erst mal dir das Kommando. Ich bin im Augenblick echt geschafft. Komm dann später in meine Kajüte.«
    Eine Stunde später bediente sich Connie in der Kapitänskajüte mit Whisky und nahm James gegenüber am Schreibtisch Platz. »Du machst dir doch keine Sorgen um den Jungen, oder?«
    »Um diesen Schlawiner?« James schüttelte den Kopf, wurde durch die heftige Bewegung daran erinnert, daß er immer noch Kopfweh hatte, und trank wieder einen Schluck von dem Tonic, das Connie ihm aus der Kombü-
    se hatte bringen lassen. »Tony wird schon dafür sorgen, daß dem Burschen nichts passiert. Ich glaube, wenn jemand sich hier an Bord Sorgen machen wird, so bist du es. Du hättest einen eigenen Sohn haben sollen, Connie.«
    »Wahrscheinlich
    habe
    ich
    irgendwo
    einen.
    Ich
    habe
    ihn nur noch nicht gefunden. Und du hast bestimmt au-
    ßer Jeremy auch noch andere Söhne, von deren Existenz du nichts weißt.«
    »Großer Gott, einer genügt mir!« rief James in gespieltem Entsetzen. »Und was hast du mir jetzt alles zu berichten? Wie viele von der alten Mannschaft waren noch aufzutreiben?«
    »Achtzehn.
    Und
    die
    Reihen
    aufzufüllen,
    war
    auch
    nicht schwer. Bis auf den Bootsmann, wie ich dir ja schon gesagt hatte.«
    »Wir haben also keinen an Bord? Das ist für dich eine zusätzliche Belastung, Connie.«
    »Ja, das wär's tatsächlich, wenn ich nicht gestern zufällig doch noch einen Mann gefunden hätte. Das heißt, er hat sich freiwillig gemeldet. Er und sein Bruder wollten als Passagiere mitgenommen werden. Als ich ihm sagte, daß die ›Maiden Anne‹ keine Passagiere befördert, erbot er sich anzuheuern. Ein hartnäckigerer Schotte ist mir noch nie begegnet.«
    »Noch ein Schotte? Als ob ich mit denen in letzter Zeit nicht genug zu tun gehabt hätte! Weißt du, ich bin schon heilfroh, daß du dich an deine schottischen Vorfahren nicht mehr erinnern kannst, Connie. Zuerst die zermür-bende Suche nach diesem liebenswerten Vetter von Roslynn, und dann noch der kleine Satansbraten aus der Taverne samt ihrem Gefährten. . .
    »Ich dachte, die Kleine hättest du dir aus dem Kopf geschlagen?«
    James
    runzelte
    als
    Antwort
    nur
    die
    Stirn.
    »Woher
    weißt du überhaupt, daß dieser Schotte von der Takelage was versteht?«
    »Ich habe ihn auf Herz und Nieren geprüft. Ich würde sagen, der Mann hat sein Zeug im Griff. Übrigens behauptet er, schon früher als Quartiermeister, Bootsmann und Schiffszimmermann zur See gefahren zu sein.«
    »Wenn das stimmt, können wir ihn gut gebrauchen.
    Ausgezeichnet. Gibt's sonst noch was Besonderes?«
    »Johnny hat geheiratet.«
    »Johnny?
    Mein
    Schiffsjunge
    Johnny?«
    James'
    Augen
    schleuderten Blitze. »Allmächtiger Himmel, er ist doch erst fünfzehn! Was zum Teufel ist denn in ihn gefahren?«
    Connie zuckte mit den Schultern. »Er sagt, er hätte sich verliebt und brächte es nicht fertig, die kleine Frau zu verlassen.«
    »Kleine
    Frau?«
    schnaubte
    James.
    »Dieser
    Dreikäse-
    hoch brauchte doch noch eine Mutter und keine Frau.«
    Sein Schädel dröhnte wieder, und er trank den Rest Tonic.
    »Ich habe aber einen neuen Schiffsjungen für dich gefunden. MacDonnels Bruder...«
    James verschluckte sich am Tonic. »Wer?«
    »Verdammt, James, was hast du denn?«
    »Sagtest du eben MacDonell? Heißt er mit Vornamen zufällig Ian?«
    »Ja.« Connies Augen funkelten fröhlich. »Großer Gott, das ist doch nicht etwa der Schotte aus der Taverne?«
    James wischte die Frage mit einer ungeduldigen Geste vom Tisch. »Hast du dir den Bruder genau angesehen?«
    »Jetzt, wo du mich fragst - nein. Ist so ein kleines, mageres Kerlchen, versteckt sich hinter dem großen

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