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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 02. Lodernde Leidenschaft
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Bruder.
    Mir blieb keine andere Wahl als ihn zu nehmen, weil Johnny mir erst vor zwei Tagen mitgeteilt hat, daß er in England bleibt. Aber du willst doch wohl nicht sagen. . . «
    »Genau das.« James lachte plötzlich. »O Gott, Connie, das ist wirklich köstlich! Weißt du, ich habe überall nach dieser kleinen Hexe Ausschau gehalten, aber sie und ihr Schotte waren aus der Gegend verschwunden. Und jetzt fällt sie mir plötzlich in den Schoß.«
    Connie grunzte. »Na ja, ich sehe schon, daß du eine angenehme Fahrt haben wirst.«
    »Darauf kannst du Gift nehmen.«
    Und während die ›Maiden Anne‹ England hinter sich ließ, dachte James an die Pflichten, die sein neuer Schiffsjunge im Laufe der Zeit übernehmen würde. . . O ja, dies würde wirklich eine sehr angenehme Reise werden!
    Kapitel 44
    »Gehst du wieder fort?«
    Anthony
    hatte
    gerade
    seine
    Handschuhe
    anziehen
    wollen. »Ja.«
    Roslynn ging auf ihn zu. Sie waren vor etwas mehr als einer
    Stunde
    vom
    Hafen
    zurückgekommen,
    und
    nun
    hatte
    sie
    endlich
    ihren
    ganzen
    Mut
    zusammengenom-
    men, um mit Anthony zu sprechen. Sie mußte diese Sache endlich hinter sich bringen.
    »Ich möchte gern mit dir reden.«
    »Selbstverständlich.« Er deutete auf das Empfangszimmer.
    »Nein, oben.« Sie errötete, als er fragend die Brauen hob, und fügte rasch hinzu: »In meinem Zimmer.«
    Jeremy war irgendwo im Haus, und sie durften bei diesem
    wichtigen
    Gespräch
    nicht
    gestört
    werden.
    »Dort
    können wir uns in Ruhe unterhalten.«
    »Also gehen wir rauf.«
    Sein Ton klang gleichgültig. O Gott, er würde es ihr nicht leicht machen! Und was, wenn ihn nun alles, was sie ihm zu sagen hatte, überhaupt nicht interessierte?
    Vielleicht würde sie sich nur lächerlich machen. . .
    Roslynn rannte die Treppe hinauf, während Anthony ihr sehr langsam folgte. Er befürchtete, daß sie ihm wieder etwas Unangenehmes zu eröffnen hatte. Es war noch viel zu früh, um von ihr das zu hören, worauf er sehnlichst wartete. Vermutlich würde es noch Wochen dauern, bis sie zugab, daß sie nicht gern allein schlief. Und dann würde er endlich gebieterisch auftreten und verlangen, daß sie vereinbarungsgemäß in jeder Hinsicht seine Frau war.
    Roslynn saß schon auf der Chaiselongue, als er das Zimmer betrat. Er nahm auf dem Hocker vor ihrem Toilettentisch Platz und spielte nervös mit den Parfümfla-schen, während er darauf wartete, daß sie das Gespräch eröffnete. Als ihm ein Blatt Papier zwischen die Finger geriet,
    spielte
    er
    damit
    zunächst
    genauso
    geistesabwe-
    send wie mit den Flakons. Doch dann erkannte er plötzlich James' Schrift, und nun war sein Interesse geweckt.
    »Anthony,
    könntest
    du
    mich
    wenigstens
    anschauen?«
    Er richtete seine zu schmalen Schlitzen verengten Augen auf sie, und sie senkte rasch die Lider. »Ich weiß nicht so recht, wie ich es sagen soll - ich - Anthony, ich hatte unrecht.«
    »Unrecht?«
    »Es war falsch von mir, Bedingungen für unsere Ehe zu stellen. Ich - ich würde gern einen neuen Anfang machen.«
    Sie blickte hoch. Mit Zorn als Reaktion auf ihre Worte hatte sie nun wirklich nicht gerechnet, aber er war unverkennbar wütend.
    »Könnte das hier vielleicht etwas mit deinem plötzlichen Umschwung zu tun haben?« Er schwenkte das Blatt Papier zwischen den Fingern.
    »Was ist das?« fragte sie verständnislos.
    »Stell ich nicht dumm, Roslynn. Du weißt genau, was das ist«, sagte er scharf.
    Sie vergaß vorübergehend, daß sie eine Versöhnung angestrebt hatte, und paßte sich seinem Ton an. »Nein, ich weiß es nicht! Wo hast du den Zettel denn her?«
    »Er lag auf deinem Toilettentisch.«
    »Unmöglich. Ich habe mich nach der Rückkehr vom Hafen umgezogen, und das da lag nicht auf meinem Toilettentisch.«
    »Das werden wir gleich geklärt haben.«
    Er war wütend über James' Einmischung, aber noch viel wütender war er auf Roslynn. Wie konnte sie ihn wochenlang
    Höllenqualen
    leiden
    lassen
    und
    dann
    ur-
    plötzlich, nur wegen ein paar Zeilen, zugeben, daß sie unrecht hatte? An ihrer Zerknirschung lag ihm nichts. Er wollte, daß sie ihn ohne jedes Wenn und Aber liebte.
    Und bald würde er sie soweit haben. Dann - und erst dann - würde er sie davon überzeugen, daß sie ihn zu Unrecht beschuldigt hatte, daß er ihr niemals untreu geworden war.
    Er ging zur Tür, riß sie weit auf und rief nach Jeremy.
    Entweder hatte James ihr den Zettel beim Abschiedneh-men zugesteckt, was unwahrscheinlich war, denn er -
    Anthony

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