Malory
rasch etwas von sich, während er leise aufstöhn-te.
»Ich war ein verdammter Narr, so lange zu warten! Ich gebe dir fünf Minuten Zeit für eventuelle Vorbereitungen, aber hab um Gottes willen Erbarmen mit mir und sei im Bett, bevor ich wiederkomme.«
»In
einem
verführerischen,
durchsichtigen
Nachtge-
wand?«
»Allmächtiger Himmel, nein!« rief er. »Ich glaube, das könnte ich im Moment nicht aushalten!«
Er
verschwand
in
seinem
Ankleidezimmer,
während
Roslynn mit einem versonnenen Lächeln auf den Lippen dastand. Hatte sie ihn in diesen Zustand versetzt? Kaum zu glauben. Aber auch sie selbst war alles andere als ruhig. Diesmal wußte sie, was passieren würde, und das machte alles leichter. Ein heißer Schauer der Erwartung lief ihr über den Rücken. Aber sie war doch noch zu unerfahren, um nicht zugleich etwas nervös zu sein.
Mit ungelenken Fingern zog sie sich so schnell wie möglich aus. Ihr Herz klopfte zum Zerspringen, und sie lauschte angespannt, ob die Tür sich nicht schon öffnete.
Als sie ins Bett stieg, wußte sie nicht so recht, ob sie das Laken bis zum Hals hochziehen oder aber malerisch dra-pieren
sollte.
Ihr
Schamgefühl
gewann
die
Oberhand,
zumindest diesmal noch. Sie fragte sich, ob wohl einmal der Tag kommen würde, da das alles nur noch eine angenehme Routine wäre, aber mit Anthony bezweifelte sie das.
Wahrscheinlich
würde
es
immer
atemberaubend
bleiben.
Als er zurückkam, trug er einen langen Morgenrock aus karmesinrotem Samt. Roslynn fiel plötzlich zu ihrer großen Verlegenheit ein, daß sie nicht einmal ein Nachthemd angezogen hatte. Natürlich hätte sie es ohnehin nicht lange anbehalten, aber war es nicht unschicklich, wenn eine Frau nackt auf ihren Mann wartete? Vielleicht nicht - zumindest nicht in dieser Nacht. Und Anthonys Lächeln, als er sich dem Bett näherte, drückte wirklich nur Zustimmung aus.
»Darf ich?« Er setzte sich neben sie und begann, die Haarnadeln aus ihrer Frisur zu entfernen.
Sie berührte eine rotgoldene Locke, die ihr auf die Schulter fiel. »Das habe ich ganz vergessen.«
»Wie schön!«
Er liebte es, ihr übers Haar zu streichen oder es durch seine Finger gleiten zu lassen. Mit sanftem Druck massierte er ihre Kopfhaut, bis sie mit einem verträumten Lä-
cheln auf den Lippen die Augen schloß.
»Das tut gut«, murmelte sie.
»Ja? Und das hier?«
Seine Lippen berührten ihre Schläfe, glitten über ihre Wange zum Mund, verweilten dort zu einem langen hei-
ßen
Kuß,
bevor
sie
ihren
Hals
hinabwanderten
und
schließlich
beim
Brustansatz
innehielten.
Heiße
Schau-
der durchliefen ihren ganzen Körper, bis in die Zehenspitzen hinein.
»Das tut auch gut«, flüsterte sie.
Anthony lachte leise. »Ach, Liebling, haben wir uns wirklich erst letzte Nacht geliebt? Mir kommt es wie eine Ewigkeit vor.«
Sie legte ihre Hand an seine Wange, strich mit einem Finger zärtlich über seine Lippen. »Nur wie eine Ewigkeit?«
Er
flüsterte
leidenschaftlich
ihren
Namen,
bevor
er
nach ihrem Handgelenk griff und die Handfläche küßte, während ihre Blicke ineinander tauchten und man die Atmosphäre knistern zu hören glaubte. Auch während er seinen Morgenrock abstreifte, das Laken wegzog und sich auf sie legte, ließ er kein Auge von ihr. Und dann küßte er sie so lange und leidenschaftlich, daß ihre Erregung ins schier Unerträgliche wuchs, und als er schließ-
lich in sie eindrang, hatte sie sofort einen Orgasmus, und als sie im Moment höchster Lust aufschrie, kam auch er zum Höhepunkt.
Roslynn hielt seinen schweißnassen Körper umschlun-gen, sein Kopf lag auf ihrer Schulter, und sein schwerer Atem kitzelte sie am Nacken. Sie bekam eine Gänsehaut und erschauderte kaum merklich. Trotzdem entging es ihm nicht.
»Ich habe mich wie ein typischer Bräutigam benommen«, sagte er seufzend. »Ungeduldig und rücksichtslos
- und jetzt bin ich zerknirscht.« Er stützte sich auf die Ellbogen auf, wodurch sein Unterleib fester an ihre Lenden gedrückt wurde, - was auf sie die Wirkung eines Stromstoßes hatte. »Ich gestatte dir, mich zu züchtigen, meine Liebe.«
»Wofür denn?«
»Nun, wenn du das nicht weißt...«
»Wofür, Anthony?«
»Für
meine
mangelnde
Selbstbeherrschung,
wofür
denn sonst? Bei einem erfahrenen Mann meines Alters gibt es dafür keine Entschuldigung, deshalb mußt du schuld daran sein. Du hast mich den Kopf verlieren lassen.«
»Ist das schlimm?«
»Das wirst du selbst
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