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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 02. Lodernde Leidenschaft
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einen Grund geben. Vielleicht soll die Braut nicht Reißaus nehmen können, was meinst du?«
    »So ein Blödsinn!« Sie legte ihm einen Arm um den Hals. »Wahrscheinlich sind irgendwann ein paar Bräute in Ohnmacht gefallen und mußten deshalb ins Haus getragen werden, und dann hat sich dieser Brauch eingebürgert.«
    »Nur ein paar?« spöttelte er. »Ich kann dir versichern, daß völlige Unkenntnis über die Vorgänge im Ehebett
    weit
    verbreitet
    ist.
    Die
    Mütter
    können
    sich
    heutzutage einfach nicht überwinden, über solche Dinge zu sprechen. Wirklich ein Jammer, denn die armen frisch
    gebackenen
    Ehemänner
    sind
    dadurch
    gezwun-
    gen, geduldig Nervosität und Ängste abzubauen, während sie es doch kaum erwarten können, zur Entjungferung zu schreiten.«
    »Anthony!« rief sie, obwohl sein schalkhaftes Grinsen sie zum Lachen reizte. »Mußt du immer solche Dinge sagen?« Aber um das letzte Wort zu haben, fügte sie hinzu:
    »Übrigens haben manche Bräute gar keine Mütter, die sie aufklären könnten.«
    »Ah, jetzt werden wir persönlich.« Er klopfte an die Tür, bevor er ihr zärtlich zulächelte. »Aber du hattest trotzdem keine Angst, Liebste, nicht wahr?«
    »Du hast mir gar keine Zeit dazu gelassen«, gestand sie, während sie wieder errötete.
    »Und jetzt, nachdem du weißt, was dir bevorsteht?«
    »Ich spüre, daß ich gleich ohnmächtig werde.«
    Er lachte schallend, tat aber rasch so, als müßte er hu-sten, denn die Tür wurde geöffnet. Dobson ließ sie mit stoischer Miene ein. Roslynn war etwas enttäuscht, daß der Kerl so blasiert dreinschauen konnte, als wäre es etwas ganz Alltägliches, seinen Herrn mit einer Frau auf den Armen vor der Tür stehen zu sehen. Aber sie wurde einen Augenblick später entschädigt, als der Butler sich unbeobachtet
    wähnte
    und
    deshalb
    seine
    Entgeisterung
    offen zeigte. Roslynn barg ihr Gesicht hastig an Anthonys Schulter, damit Dobson ihr Lächeln nicht sah.
    Dadurch entging ihr James' Miene, als dieser mit einem Drink in der Hand die Halle betrat. Wenn er überrascht war, so zeigte er es jedenfalls nicht. Auch seine Stimme, die Roslynn aufblicken ließ, war ausdruckslos.
    »Ich nehme an, daß ich das eigentlich nicht sehen sollte.«
    »Das hatte ich eigentlich gehofft«, erwiderte Anthony auf dem Weg zur Treppe. »Aber nachdem du uns nun schon gesehen hast, sollst du auch wissen, daß ich das Mädchen geheiratet habe.«
    »Zum Teufel, das soll wohl ein Witz sein!«
    »Es stimmt tatsächlich«, kicherte Roslynn, über die Reaktion ihres Schwagers noch erfreuter als über jene des Butlers. »Sie glauben doch wohl nicht, daß ich ihm andernfalls erlauben würde, mich über die Schwelle zu tragen?«
    Anthony blieb kurz stehen, selbst erstaunt, daß es ihm gelungen war, diesen Bruder aus der Fassung zu bringen. »Großer Gott, James, mein Leben lang habe ich darauf gewartet, dich einmal sprachlos zu sehen. Aber du hast bestimmt Verständnis dafür, daß ich nicht warte, bis du dich wieder erholst, nicht wahr?« Und er setzte seinen Weg fort.
    Im ersten Stock angelangt, flüsterte Roslynn mit einer Stimme, die vor Lachen bebte: »Das war sehr ungezogen von uns, findest du nicht auch?«
    »Keineswegs,
    mein
    liebes
    Mädchen«,
    widersprach
    er.
    »Um dich ein Weilchen ganz für mich allein zu haben, war es unbedingt notwendig, meinen lieben Bruder irgendwie auszuschalten. Wir werden ohnehin noch früh genug mit den Glückwünschen und endlosen Fragen der ganzen Familie
    geplagt werden.«
    In
    seinem Schlafzim-
    mer lehnte er sich seufzend an die Tür. »Endlich allein!«
    Bevor Roslynn etwas sagen konnte, ließ er ihre Beine los und zog sie gleichzeitig fest an seine Brust. Sie hing auf ihm, und einen köstlichen Augenblick lang verharr-ten sie in dieser Position, während sein Mund zärtlich an ihren Lippen zupfte.
    Er streichelte mit den Fingerrücken ihre Wangen, und als sie langsam die Augen öffnete, sah sie, daß die seini-gen
    vor
    Leidenschaft
    verschleiert
    waren.
    Auch
    seine
    Stimme war eine Liebkosung, und sie spürte seinen hei-
    ßen Atem auf ihren Lippen.
    »Hast du dir jemals überlegt, daß dies die einzige Nacht deines Lebens ist, von der alle genau wissen, daß du sie nicht einfach verschläfst. Ach, Liebste, ich finde es herrlich, wenn du rot wirst!«
    »Das passiert mir erst seit kurzem - erst seit ich dich kenne.«
    Ihre heiser geflüsterten Worte machten Anthony plötzlich rasend vor Verlangen. Er schob sie mit zitternden Händen

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