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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 02. Lodernde Leidenschaft
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verlieren
    hattest,
    nach
    dieser
    Entführung...
    Na
    ja,
    da
    dachte ich natürlich. . . Er hat dir wirklich einen Antrag gemacht?«
    »Ja, und ich war genauso überrascht wie du. Ich hielt es sogar für einen Scherz.«
    »Aber es war keiner?«
    »Nein, es war ihm völlig ernst damit. Ich habe natürlich abgelehnt.«
    Frances brachte ihren Mund wieder nicht zu. »Tatsächlich?«
    »Ja, und dann bin ich nach Silverley weitergefahren.«
    Frances brauchte nicht zu wissen, daß sie erst am nächsten Morgen dorthin aufgebrochen war. »Aber dann ha-be ich meine Meinung doch noch geändert. Anthony bot mir
    einen
    Ausweg
    aus
    einer
    hoffnungslosen
    Situation
    an, und ich beschloß, die Sache wie eine Art Geschäftsvereinbarung zu betrachten. Ich bin immer noch nicht dahintergekommen,
    warum
    er
    mich
    heiraten
    wollte,
    aber jedenfalls hast du jetzt die ganze Geschichte ge-hört.«
    Frances lehnte sich zurück. »Nun, ich hoffe nur, daß du es nicht bereuen wirst. Um deinetwillen werde ich um das Wunder beten, daß Sir Anthony sich als zweiter Nicholas Eden erweisen möge.«
    »Großer Gott, nur das nicht!« rief Anthony, während er ungezwungen ins Zimmer schlenderte. »Ich kann diesen Kerl nicht ausstehen.«
    Die arme Frances bekam einen hochroten Kopf und wäre am liebsten im Erdboden versunken. Roslynn warf ihrem Mann einen wütenden Blick zu. »Spielst du gern den Horcher an der Wand?«
    »Aber nein.« Sein Grinsen strafte seine Worte Lügen.
    »Die Verstärkung ist also eingetroffen, was?«
    Jetzt errötete auch Roslynn. Ihr fiel ein, daß sie sich a m Vortag jedesmal, wenn er versucht hatte, mit ihr zu sprechen, rasch entfernt und mit irgendeinem Mitglied seiner Familie geplaudert hatte, die zum Glück bis zum späten Abend geblieben war. Und jetzt waren sie wieder nicht allein, nur mit dem Unterschied, daß diese Besucherin auf Roslynns Seite war. Der Ausdruck ›Verstärkung‹ war durchaus treffend, obwohl Frances natürlich keine Ahnung hatte, worauf er anspielte.
    »Gehst du aus?« fragte Roslynn hoffnungsvoll.
    »Ja, ich will die Suche nach deinem lieben Vetter fortsetzen.«
    »Oh! Und dabei wieder einen kleinen Umweg machen?« Sie lechzte nach seinem Blut. »Dann sehe ich dich also - irgendwann, nehme ich an.«
    Anthony stützte sich mit den Händen auf den Tisch und beugte sich vor, um ihr aus nächster Nähe in die Augen zu schauen. »Du wirst mich heute abend sehen, meine Liebe, darauf kannst du dich verlassen.« Er richtete sich wieder auf und fügte mit ironischem Lächeln hinzu:
    »Einen
    schönen
    Tag
    wünsche
    ich
    den
    Damen.
    Jetzt
    könnt ihr nach Herzenslust weiter über mich herziehen.«
    Er schlenderte genauso ungezwungen hinaus, wie er gekommen war, und ließ Roslynn in ohnmächtiger Wut zurück,
    während
    Frances
    sich
    unbehaglich
    fühlte,
    weil
    sie die Spannung zwischen dem Ehepaar deutlich ge-spürt hatte. Die Haustür wurde gleich darauf laut zuge-schlagen.
    Roslynn schnitt eine Grimasse. Frances warf ihr einen fragenden Blick zu. »Ist er über etwas verärgert?«
    »Das kann man wohl sagen.«
    »Und du bist es auch?«
    »Frances, ich möchte nicht darüber sprechen.«
    »So schlimm ist es also. Nun, ich kann dazu nur sagen, daß du diese Ehe eingegangen bist, obwohl du gewußt hast, was für ein Typ Mann er ist. Ich glaube nicht, daß es einfach sein wird, mit ihm zu leben, aber du mußt eben das Beste daraus machen und darfst vor allem nicht zuviel erwarten.«
    Das war lachhaft. Sie hatte überhaupt nichts erwartet, bis Anthony ihr eingeredet hatte, daß er sich ändern könnte. Und keine vierundzwanzig Stunden später hatte er das Gegenteil bewiesen. Einen Monat oder auch nur eine Woche später, das hätte sie noch verstehen können, aber am nächsten Tag außer ihr? Und jetzt schien sie einfach nicht imstande zu sein, zu ihrer anfänglichen nüch-ternen
    Einschätzung
    seines
    Charakters
    zurückzukehren
    und ihn als das zu akzeptieren, was er nun einmal war und immer bleiben würde.
    Anthonys
    Gedanken
    gingen
    ähnliche
    Wege,
    während
    er sich in die wartende Kutsche warf. Er hatte jedes Recht, wütend zu sein, und er war wütend, wahnsinnig wütend. Eine Geschäftsvereinbarung! Was hatte er denn von dieser Geschäftsvereinbarung, so wie die Dinge jetzt standen?
    Eigensinniges,
    unvernünftiges,
    nervtötendes
    Weib!
    Und unlogisch noch dazu. Wenn sie nur einmal von ihrem
    gesunden
    Menschenverstand
    Gebrauch
    machen
    würde, müßte sie sofort einsehen, wie absurd ihre

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