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Maltas Geheimnis

Titel: Maltas Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Lebeck
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Seite der Schlucht abtasten und stießen fast gleichzeitig auf die Ursache des Stöhnens.
    »Mein Gott, da liegt jemand«, hörte sie Raul keuchend hervorstoßen und sie hatte plötzlich das Gefühl, dass sich alles um sie herum zu drehen begann. Sie musste sich mit ihrer freien Hand an Raul festhalten.
    Die Lichtkegel hatten eine liegende Person erfasst, die sich mühsam aufzurichten versuchte. Etwas glitzerte. Alisha sah es nur aus dem Augenwinkel und ließ ihren Lichtstrahl wieder zurückwandern. Da! Ein weißer Streifen. Plötzlich wusste sie, was das war. Axel und Jens trugen beide Schuhe mit reflektierenden Streifen. Ihr Herz begann zu rasen.
    Ihre Stimme überschlug sich als sie zu rufen begann: » Axel! Wir sind da! Bist du es? Wir versuchen zu dir hinüber zu kommen. Wir retten dich!«
    Verzweifelt versuchte sie zu erkennen bei dem diffusen Licht zu erkenn, wer dort vor ihnen lag. Doch das Gesicht des Liegenden schien Richtung Boden gewandt zu sein. Immer wieder versuchte sich die Gestalt aufzurichten, doch scheinbar fehlte ihr dafür jegliche Kraft und der Körper sackte immer wieder in sich zusammen.
    »Ich versuch mal eine brennende Fackel über die Schlucht zu werfen. Vielleicht können wir dann mehr erkennen«, schlug Raul vor und setzte seine Idee gleich in die Tat um. Mit einem kräftigen Schwung warf er seine Fackel auf die andere Seite und hätte beinahe seinen Gegenüber getroffen. Kurz vor dessen Füßen blieb sie brennend liegen und erhellte nun einigermaßen ausreichend die inzwischen halb sitzende Gestalt Es war eindeutig Axel.
    Alisha keuchte erleichtert auf. Axel war noch am Leben!
    »Axel! Ich bin es, Alisha! Halte durch! Wir kommen dich holen! Es wird alles wieder gut!«
    Ihre Stimme überschlug sich und hallte laut von den Höhlenwänden wieder.
    »Verdammt, Alisha, sei nicht so laut«, zischte Raul ihr zu. Seine Stirn hatte sich in grimmige Falten gelegt.
    Doch von der anderen Seite der Schlucht drang ein leises, gequältes Stöhnen zu ihnen herüber.
    Axel schien große Schmerzen zu haben, denn das, was aus seinem Mund kam, war kaum als Worte zu identifizieren.
    Alisha wand sich unter der Vorstellung was ihm geschehen sein konnte. Es war ihr egal, ob sie jemand hören konnte. Sie wollte nur noch zu Axel.
    »Wie sind die überhaupt da rübergekommen?«, murmelte Raul neben ihr und leuchtete zuerst den Boden ab und danach in den Abgrund. Bei dem Wort »die« zuckte Alisha zusammen. Wo war eigentlich Jens? Sie hatte nur Axels Gestalt auf der anderen Seite gesehen. Eine dunkle Vorahnung kroch ihren Rücken empor und lies sie schaudern. Raul war an den Rand der Schlucht heran getreten und lies den Kegel seiner Taschenlampe über die Ränder der Schlucht gleiten. »Hier muss es mal eine Holzbrücke gegeben haben. Das Gegenlager ist noch auf der anderen Seite zu erkennen.«
    Alisha folgte den Ausführungen Rauls nur unkonzentriert. Ihre Brust fühlte sich zugeschnürt an und ihr Atem ging Stoßweise. Wo zum Teufel war Jens?
    »Selbst als Extremkletterer können sie nicht auf der anderen Seite der Schlucht hochgeklettert sein – und trotzdem sind sie drüben?«, sinnierte Raul weiter. »Ob sie die Fackelhalter benutzt haben?«
    »Raul! Ist dir nicht aufgefallen, dass dort drüben nur Axel liegt? Sie sind nicht beide hochgeklettert!«, ihre Stimme überschlug sich fast vor Wut. Kapierte Raul denn nicht wie ernst diese Lage war? »Jens muss hier noch irgendwo sein oder er ist…«, Alisha stockte und spürte wie sich alles in ihr zusammenzog. Nein, daran durfte sie nicht denken. Jens war nicht tot! Bestimmt lag er hier noch irgendwo.
    Raul sah einen Moment lang überrascht an. Dann presste er die Lippen aufeinander und begann sich weiter in der Höhle umzusehen.
    Alisha spürte wie ihr Tränen in die Augen schossen und sie blinzelte hektisch. Das konnte einfach alles nicht wahr sein! Axel schwer verletzt und Jens vielleicht irgendwo verschüttet. Wann hatte dieser Albtraum endlich ein Ende!
    Raul betrachtete indessen einen der Fackelhalter und holte dabei ein längeres Seil aus seinem Rucksack. Mit geübten Fingern band er es an dem Halter fest und zog prüfend daran.
    »Was machst du da Raul?«, rief Alisha während sie sich mit den Händen fahrig über die Wangen wischte.
    Statt zu antworten, hob Raul einen länglich geformten, faustgroßen Felsbrocken auf und knotete ihn am anderen Ende des Seils fest. Danach holte er weit aus und warf ihn über die Schlucht. Sie sah, wie der Stein mitsamt

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