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Maltas Geheimnis

Titel: Maltas Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Lebeck
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euch schon einen Doktortitel wert, stimmt´s? Aber das klingt alles durchaus plausibel. Haben Sie noch etwas hinzuzufügen?«
    Raul räusperte sich leise. »Zu den Templern könnte man unendlich viel erzählen, aber hier nur eine ganz kurze Darstellung: Sie waren während der Zeit der Kreuzzüge die Wirtschafts- und Kapitalmacht ihrer Zeit überhaupt. Sie boten auf dem Weg ins gelobte Land und zurück den Pilgern und Soldaten Schutz, erwarben im Laufe von nur zwei Jahrhunderten über 9000 Liegenschaften, teils erhielten sie solche auch als Geschenke, verwalteten die Staatskassen von ganzen Königreichen wie Frankreich oder England und entwickelten außerdem eine Art Kreditbrief, der es ermöglichte, Gold und Vermögen gefahrlos durch ganz Europa bis ins gelobte Land zu bringen. Um dieses System zu schützen, entwickelten sie sogar einen speziellen Code. Sie verdienten auch mit Zinsen verdammt viel Geld und wir würden heute dazu sagen: Wucherzinsen. Sie hatten in ihrer Zeit fast das gesamte Kapital des Abendlandes in ihren Händen und wurden unermesslich reich und mächtig. Dies rief auch Neider hervor und so wurde der Orden am 13. Oktober 1307 europaweit, quasi in einer Nachtaktion, vom französischen König Phillip IV. ausgelöscht. Der brauchte das Vermögen der Templer dringend für sein verschwenderisches Leben.
    »Willst du damit sagen, dass sich in dieser Schatzkammer hier unten das gesamte Vermögen der Templer befindet?«, fiel Alisha Raul ins Wort und sie spürte, wie alle Köpfe zu ihr herumfuhren.
    Raul sah sie verblüfft an, als hätte er ganz vergessen, dass sie noch da war. »Das gesamte Vermögen der Templer bestimmt nicht, aber das wichtigste Vermögen. Es gab in Europa insgesamt vier so genannte Tresore, also Schatzkammern. Unter anderem auch eine in London. Die wichtigste befand sich allerdings in Paris. Die Templer wurden vermutlich gewarnt, denn Jean de Chalon aus Nemour sagte aus, er habe am Abend vor der Razzia drei mit Stroh beladene Wagen gesehen, auf denen der Pariser Schatz des Ordens verborgen war. Fünfzig Pferde sollen die Wagen Richtung Küste gezogen haben. Dort soll er auf Schiffe verladen worden sein. Ein Gerücht besagt, dass die Schiffe angeblich nach Amerika gefahren sind. Das ist aber eher unrealistisch.«
    »Junger Mann, Sie wollen also damit andeuten, dass dieser Schatz damals hierher geschafft wurde?«, fragte der Direktor begierig.
    »Es weist alles darauf hin! Ich hätte es selbst nicht für möglich gehalten aber ich glaube es stimmt!« Raul nickte abwesend.
    »Hahaha!«, lachte der Direktor laut und klatschte in die Hände. »Der ganze Quatsch mit den Tempelrittern war mir ja eigentlich immer egal, aber ich schätze mal meinen Schatz macht das umso wertvoller. Was habe ich für ein Glück, dass sich die beiden Kletterer hier ausgerechnet in diese Höhle hier verirrt haben.« Seine kleinen Augen funkelten und er gluckste fröhlich. Alisha ballte ihre Hände zu Fäusten und wäre ihm am liebsten an die Gurgel gegangen. Diese skrupellose, geldgeile Alte! Jens war tot und der Polizeichef ebenfalls und er redete nur über Profit. Eine Mischung aus Angst und Hass stieg in ihr hoch.
    Der Direktor wandte sich nun Dr. Magri zu und funkelte ihn böse an.
    »Ich hab lange genug vor Ihnen gebuckelt, Dottore! Vielleicht wollen sie ja Milster von der wissenschaftlichen Betrachtungsweise ihres Gehilfen dort erzählen, wenn Sie ihn treffen.«
    Mit einer Handbewegung befahl er Jacomo und Michael Dr. Magri zu packen. »Nein! Das können Sie nicht tun! Conzent! Hilfe!«, Dr. Magri trat um sich, doch er hatte keine Chance gegen die beiden bulligen Männer, die ihn fast spielerisch hinüber zum Abgrund trugen. Beim Rückwärts fallen schien sich Dr. Magri noch verzweifelt mit seiner rechten Hand am Ärmel des vermeintlichen Polizisten festzuhalten. Für einen kurzen Moment schien Michael Magris Hand abschütteln zu können doch dann verloren beide den Halt und stürzten, wie zwei kämpfende Tiere über den Rand des Abgrunds. »Neeeiiin!«, brüllte Alisha und sprang auf. Doch ihr Schrei ging in dem des Hoteldirektors unter.
    »Er hat meinen Neffen umgebracht, dieser Mörder! Dieses Schwein! Magriiiii!« Sein Schrei hallte von den Wänden wieder und ließ sie vibrieren. Dann wandte er sich Alisha zu und presste hervor: »Irgendjemand wird dafür büßen!«
    Er nickte Jacomo zu und wies dann mit dem Finger auf Alisha. »Jacomo, klettere rüber und töte sie. Alle!«
    Panik überkam Alisha und

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