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Maltas Geheimnis

Titel: Maltas Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Lebeck
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stand mit wackeligen Beinen auf. In einigen Metern Entfernung sah sie einen Lichtschimmer.
    Sie befand sich direkt hinter dem Vorsprung, an dem Axel gelehnt hatte als, sie ihn gefunden hatten. Wie lange war das her? Stunden? Tage? Alisha hielt sich den Kopf denn ein stechender Schmerz fuhr in ihre Schläfe.
    Als sie um die Ecke trat stockte ihr der Atem. Die Höhle hatte sich verändert. Die tiefe Schlucht war fast vollständig verschwunden. Nur eine kleine Senke auf der linken Seite war noch zu erkennen. Ein feiner Staubschleier lag in der Luft. Das einzige Licht kam von einer brennenden Gaslampe, die auf der linken Seite auf dem Boden stand. Alisha versuchte sich zu erinnern, was geschehen war und plötzlich fiel es ihr wieder ein. Der Hoteldirektor hatte doch mit einer Pistole auf sie gezielt. Wahrscheinlich hatte der Wiederhall seines Schusses Teile der Höhlendecke gelöst und die Steine waren herabgefallen.
    Hastig ging sie wieder zurück zu Axel und Raul die noch immer am Boden lagen. Mit leichtem Druck schüttelte sie erst Axel und dann Raul, aber sie gaben kein Lebenszeichen von sich. Sie befühlte Axels Körper um herauszufinden warum er sich nicht regte. Bis auf sein nasses Haar, das ihm im Nacken klebte, konnte sie nichts Auffälliges erkennen aber vielleicht hatten die beiden ja innere Blutungen.
    Sie spürte zwar den Atem der beiden aber egal wie sehr sie an ihnen rüttelte sie blieben stumm und bewegungslos.
    Ein kurzer Blick auf ihre Uhr sagte ihr, dass sie mindestens zwei Stunden ohne Besinnung gewesen sein musste. Was war nur in der Zeit geschehen? Sie spürte wie ihr Tränen der Verzweiflung in die Augen stiegen und sie zu zittern begann.
    Sie stand auf und lief zurück in die verschüttete Höhle. Die war nur noch so schmal, dass es ihr gelang, die Gaslampe, die auf dem Boden stand aufzunehmen. Ein kurzes Aufblitzen ließ sie zögern und bückte sich im Schein der Lampe hinab zum Boden. Ein klobiger goldener Ring blitze im Licht auf. Als sie ihn aufhob und näher betrachtete traf sie die Erkenntnis unvermittelt. So einen Ring hatte der Hoteldirektor immer getragen. Der große Edelstein funkelte im Licht der Lampe. Wahrscheinlich war sein Besitzer tot. So wie alle anderen außer Axel, Raul und ihr, die sich in der Höhle befunden hatten. Sie schluckte schwer.
    Alisha überlegte kurz, dann steckte sie den Ring ein. Vielleicht war er ihnen ja nochmal nützlich. Wenn sie hier jemals wieder herauskamen. Ja, wenn… Sie richtete den Schein der Lampe auf den Tunnel aus dem sie auf ihrem Weg in diese Höhle gelangt waren. Der Eingang war komplett mit Steinen verschüttet. Es gab also keinen Weg mehr zurück. Schon wieder schossen ihr Tränen in die Augen.
    »Was ist looos? Warum weinst duuu?«, ertönte plötzlich eine Stimme hinter dem Felsvorsprung.
    Alisha erstarrte. Axel! Blitzschnell sprang sie auf und rannte um die Ecke herum.
    Sie stolperte und fiel Axel direkt in die Arme. »Hey, warum so stürmisch. Wie siehst du denn aus?«, krächzte er mit erstickter Stimme, so fest drückte Alisha sich an ihn.
    »Hast du denn überhaupt nichts mitbekommen?«, fragte sie Axel und musterte ihn gründlich. Er sah schrecklich abgemagert und schmutzig aus. Die Augen lagen tief in den Höhlen und sein stoppeliger Bart war weißlich vom Staub gefärbt. »N…, Nein! Wo sind wir überhaupt? Wer liegt denn da hinter dir?«
    Raul. Den hatte sie in den vergangenen Minuten völlig vergessen. Er lag immer noch regungslos auf dem Boden aber sein Brustkorb hob und senkte sich.
    Axel sah sie verständnislos von der Seite an. Dann schüttelte er heftig den Kopf als versuchte er eine Fliege zu verscheuchen.
    »Was ist hier los, Alisha? Ich will nach Hause, ich muss an meinen Flügel. Ich hab´ ein tolles Grundmotiv für das Andante des zweiten Satzes im Kopf!« Er begann zu summen und mit dem Kopf im Takt zu nicken.
    Entsetzt sah Alisha ihren Freund an. Er schien in einer völlig anderen Welt zu sein. Jetzt hob er auch noch die Finger und begann ein unsichtbares Orchester zu dirigieren. »Axel?«, hob sie vorsichtig an doch der schien sie gar nicht zu hören.
    Widerwillig wandte sie sich von dem summenden Axel ab und versuchte noch einmal Raul zu wecken. Nur er konnte ihnen jetzt noch helfen.
    »Wieso wacht er dann nicht auf, verdammt?«, knirschte sie leise in sich hinein. Sie schüttelte ihn so kräftig wie sie konnte und schlug ihm einige Male leicht ins Gesicht. Nichts.
    Plötzlich hörte sie einen Aufschrei hinter sich

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