Mama muss die Welt retten - wie Mütter vom Wickeltisch aus Karriere machen
das Schöne und Spielerische, Genuss und Spaß und darum, sich selbst wertzuschätzen. Auf Träume und Neigungen dieser Frauen reagieren zu können und sie zu fördern, ist Yasmines neues Ziel geworden. Neben dem Newsletter und einer Agentur, die sich mit der »modernen Frau« und Jobrecruiting beschäftigt, gibt es nun unterschiedliche Salonformate, bei denen es zum einen um Kinder geht und die es den Müttern ermöglicht, ihre Kontakte besser pflegen zu können. Aber auch der dazugehörige Mann wird weiterhin integriert und eingeladen, mal zu Hotel-Events, mal zu Markenpräsentationen oder in Bars. Sie hat nach wie vor tausend Ideen im Kopf, mit denen sie in den nächsten Jahren wieder bleibende Akzente im unstetig wachsenden Berlin setzen will.
Das Treffen mit Yasmine hat mich nachdenklich gemacht. Was genau ist das Besondere an ihrer Art zu kommunizieren? Ich bin auch ständig in Kontakt. Ich bekomme und schreibe jeden Tag viele Mails, bin über Facebook laufend im Austausch mit Leuten. Und dennoch habe ich immer wieder das Gefühl, außen vor zu bleiben und nicht am »richtigen Leben« teilzunehmen. Ich beneidete Isa immer sehr, die neben ihren Online-Projekten regelmäßig Einladungen wahrnimmt und auch einfach mal Termine im Netz findet und entdecken geht. Ob es jetzt eineLesung ist, ein Vortrag, ein Stehempfang in einer Galerie oder eine Party.
Es ist derselbe Mechanismus, der auch hinter Yasmines Erfolg steckt. Sie hat ihren Hauptsitz in der digitalen Welt und streut von dort aus Informationen. Aber tatsächlich auch nur, um das Leben in der echten Welt allen und sich zu erleichtern. Und ob ihre Kontakte jetzt Fiona Bennett, Angelika Taschen, Jana Pallaske, Susi, Gabi oder Annegret heißen, am Ende zählt eben die Grundidee.
Ihr Credo ist es, sich auszutauschen, füreinander da zu sein, sich weiterzuhelfen und zu empfehlen, aber vor allem: sich zu treffen. Im echten Leben und nicht nur im digitalen. Am Ende des Tages nichts anderes, was auch eine Sheryl Sandberg in ihrem Frauenkarriere-Bestseller predigt. Tut euch zusammen, passt aufeinander auf und lehnt euch rein, verfolgt eure Ziele – gemeinsam! Denn so seid ihr stark und könnt etwas für euch und für alle bewegen.
Und vor allem: traut euch. euch als Mutter neu zu erfinden, weil da draußen nichts ist, was euch nach einer Geburt, dem Kampf mit einem Kleinkind, geschweige denn mit einem Teenager noch erschrecken könnte.
Und ich rufe jetzt mal Isa an und frage sie, was sie heute Abend vorhat. Ich meine, das kann doch nicht wahr sein, dass ich schon wieder am Rechner sitze!
Yasmines Tipps fürs Netzwerken, gute Kontaktpflege und ein erfülltes Leben
• Multitasking, Digitalisierung & Fokus
Ich glaube, dass die Digitalisierung, genauso wie die Technik oder auch unser Verstand, ein ganz wunderbares Werkzeug ist, um unser Leben zu vereinfachen oder zu strukturieren, aber keines davon sollte uns dominieren, sonst überfordern und verzetteln wir uns konstant durch ständige Erreichbarkeit und Kontrolle. Auch wenn es immer wieder Disziplin erfordert, versucht euern Fokus zu finden und bewusste Quality-Time der jeweiligen Rolle zu schenken, die ihr in dem Moment spielt. D. h. sind wir Mama, ist Zeit fürs Kind angesagt, sind wir Geschäftsfrau, wird gearbeitet, sind wir mit unserem Partner zusammen, schenken wir diesem den Fokus, feiern wir und lassen uns mal fallen, sind wir einfach mal die wilde oder genießende Frau – ohne schlechtes Gewissen. Wenn alle Rollen ihre ausreichende Wertschätzung bekommen, dann kann man jede Rolle auch voll genießen.
• Zeit für dich selber und dein inneres Wachstum
Ich glaube daran, dass es das größte Geschenk für dein Kind ist, dich selbst zu heilen und verstehen zu lernen. Um die Welt zu retten, solltest du dich erst mal selber retten. Um Verantwortung für andere zu übernehmen, musst du erst mal völlige Verantwortung für dich selbst übernehmen. Das kann natürlich parallel passieren, es ist ein ständiger Prozess. Ich hatte schnell das Gefühl, dass ich nicht nur eine Tochter auf die Welt bringe, sondern auch zur Mutter geboren werde. Eine neue Rolle für mich, in die ich von heute auf morgen reingeworfen wurde und mit der ich mich jeden Tag neu auseinandersetzen muss und die ich auch manchmal überhaupt nicht mag, weil mir meine Freiheit und Unabhängigkeit immer sehr wichtig waren oder sind. Ich habe aber schnell, schon während der Schwangerschaft, v. a. durch Seminare erkannt, dass es eine
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