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Mamakind Spannender Liebesroman (German Edition)

Mamakind Spannender Liebesroman (German Edition)

Titel: Mamakind Spannender Liebesroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frieda Lamberti
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Sphären aufhält. Ihm fehlt jegliche Bodenhaftung. Ich hatte gehofft, ihn auf den rechten Weg bringen zu können. Aber die Defizite unserer Kindheit kommen immer wieder bei ihm durch.« Dennis erzählt mir ausführlich aus seiner Zeit als erstgeborener Bellmann Sohn. Von seinem gewalttätigen Vater, der es vorzog abwechselnd seine Frau und seine Kinder zu schlagen, statt arbeiten zu gehen. Von seiner Mutter, die ihren prügelnden, arbeitsscheuen Mann nur im angetrunkenen Zustand ertragen konnte und ihre beiden Jungen als unerträgliche Last empfand. Von Hunger und Durst, denen er und Karsten als Kinder ständig ausgesetzt waren. Von zeitweisen Unterbringungen in Pflegefamilien, bei denen es zwar Essen und Trinken gab, aber auch keine Wärme und Zuneigung. Erst als Dennis im Alter von vierzehn Jahren begann, als Caddy den reichen Golfern die Schlägertasche hinterherzutragen, entstand in ihm der unbändige Wunsch, die Fronten zu wechseln und künftig bei den Reichen der Stadt mitzumischen. Das kinderlose Ehepaar Weissenbach hatte einen Narren an ihm gefressen. Konrad Weissenbach nahm ihn unter seine Fittiche. Er gab ihm einen Ausbildungsplatz in seinem Unternehmen und Elena wies ihn später in andere Bereiche ein. So langsam fange ich an zu begreifen, wie er ihr ins Netz gehen konnte.
   »Es war ein Tauschgeschäft. Bis ich dich kennenlernte, habe ich immer nur getauscht. Mit dir war alles anders. Du hast gegeben, ohne zu verlangen. Den einzigen Wunsch, den du  hattest, habe ich dir abgeschlagen. Ich habe zu lange gezögert. Als ich erkannte, dass ich dabei war, dich zu verlieren, war es zu spät. Die Katastrophe hatte schon ihren Lauf genommen.« Er sagte, dass er sich stets wünschte, seinen Kindern ein besserer Vater zu sein und räumte ein, dass er auf ganzer Linie versagt hat.

Chrissi ist allein ins Bett gegangen. Das hätte sie zu Hause nie getan. Sie schläft tief und fest und ich ahne, was jetzt kommt.
   »Bleib doch über Nacht hier.«
   »Dennis?!«
   »Bitte lass mich nicht allein. Es ist Weihnachten.« Ja, und ich bin die Wunschfee, oder was? Wo ich denn schlafen soll, frage ich ihn und er zeigt auf sein Schlafzimmer.
   »Wie viele Frauen hast du hier schon beglückt?«, will ich von ihm wissen, als ich auf das zwei Meter breite Doppelbett sehe. Ich erinnere mich an Käthes Bemerkung und frage ihn direkt. »Sag schon, und wehe du lügst mich an!«
   »Was soll die Frage? Würde es dir denn etwas ausmachen, wenn das meine Spielwiese wäre?«
   »Etwas ausmachen? Ich will nicht, dass du mit anderen Frauen auf diese Art und Weise spielst. Allein der Gedanke macht mich rasend.«
   »Auf welche Art und Weise?«
   »Na, auf die unvergleichliche Art und Weise, wie wir es früher getan haben.« Meine eifersüchtige Reaktion erfreut ihn. Nach einem tiefen Seufzer geht er auf Angriff über. Diesmal ziehe ich mich nicht vor seinen Blitzen in den Faradayschen Käfig zurück. Ich weiche seinen Küssen nicht aus, sondern fordere, keuche und genieße nach langer Zeit endlich wieder eine Nacht erfüllten Liebeslebens.

»Ich habe die weiseste Großmutter der Welt. Sie hat mir genau dazu geraten.«
   »Du hättest früher auf sie hören sollen.«
   »Das wäre nicht gerade zu deinen Gunsten ausgefallen.« Ich bekomme noch drei flüchtige Küsse. Dann erhebt Dennis sich aus dem Bett und bereitet das Frühstück. Ich schiebe ständig mit der Hand die Krümel vom Laken, die sich mir unentwegt in die nackten Beine bohren, als Chrissi zu uns in die Bettmitte stürmt. Ich habe ein unfassbar klares Déjà vu und erzähle ihm von meinen Empfindungen, die ich nach unserer ersten Nacht verspürte, als Florentine frisch gewickelt zwischen uns lag.
   »Haben sich die Kinder Weihnachten bei dir gemeldet?« Dennis verneint. Er ist bekümmert und ich merke, dass ich einen wunden Punkt berührt habe. Er vermisst die beiden, das ist nicht zu übersehen.
   »Schade«, sage ich, denn ich hätte mich ehrlich gefreut, Maurice und Florentine wiederzusehen.
   »Dass ihr beide hier seid, ist das größte Geschenk.«

Dennis schlägt vor, für einen Kurzurlaub in die Berge zu reisen. Ich lasse mich breitschlagen, die freien Tage bis Neujahr mit ihm und Chrissi im Schnee zu verbringen. Rodeln, Skifahren und heißen Punsch vor dem Kamin trinken. Diese Aussichten sind deutlich verführerischer als das graue Winterwetter in Hamburg. Allein fahre ich in die Wohnung, um schnell einige warme

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