Mamakind Spannender Liebesroman (German Edition)
es liegt, kann ich dir nicht sagen, aber hier fühle ich mich so wohl, wie an keinem anderen Ort der Welt.«
»Dann lass uns noch bleiben.«
»Und Käthe?«
»Ich möchte, dass du endlich einmal zuerst an dich denkst. Für deine Oma können wie eine verlässliche Hilfe engagieren. Eine Pflegekraft, die sich um sie und den Haushalt kümmert.« Ohne meine Antwort abzuwarten, telefoniert Dennis mit seinem Hamburger Büro und lässt sich von seiner Sekretärin die Rufnummer einer Agentur durchgeben. Mit einem Zettel in der Hand kommt er zurück zu mir und sagt: »Rufe dort an und suche selbst eine geeignete Betreuerin aus.«
Mann und Kind sind im Ort und kaufen auf dem Markt ein. Während ich das Frühstücksgeschirr abwasche, klingelt das Faxgerät und ich empfange eine Liste von Bewerberinnen. Ich überfliege die Profile und stutze bei dem Namen Stemmann. Ariane Stemmann. Hauswirtschafterin mit zwanzigjähriger Berufserfahrung in verschiedenen Geschäftshaushalten. Wohnort Basel. Verfügbar sofort. Ist das ein Zufall oder ein Wink des Schicksals? Ich beschließe, sie sofort anzurufen. Natürlich kann sie sich an mich erinnern. Wie es mir geht? Wie ich zu ihrer Telefonnummer gekommen bin, will sie wissen. Ich berichte zuerst von Käthe und frage, ob sie Interesse hat, die Aufgabe kurzfristig zu übernehmen. Als ich ihr erzähle, dass ich jetzt mit Dennis verheiratet bin und wir mit Chrissi in Frankreich Urlaub machen, entgegnet sie: »Dann hat es ja wenigstens eine Frau Weissenbach überlebt.«
»Alle haben überlebt, Frau Stemmann. Maurice und Florentines Mütter erfreuen sich bester Gesundheit. Sie leben mit ihren Kindern in London und Zürich. Mit dem Ableben der alten Weissenbach hatte der Spuk für uns alle ein Ende.«
»Bea, was reden Sie da? Beide Frauen sind bei der Entbindung verstorben. Die alte Weissenbach hat beide Mütter jämmerlich verbluten lassen. Ich habe doch mit eigenen Augen gesehen, wie der Leichenwagen sie abgeholt hat und sie eine Woche später zu Grabe getragen wurden.« Ich bin schockiert. Aber welchen Grund sollte Frau Stemmann haben, mich zu belügen? Auf welches Schmierentheater bin ich nur hereingefallen. Wer waren die Frauen, die sich als Manon und Franziska ausgegeben haben. Und vor allen Dingen warum? Was bezweckte Dennis mit diesem Schauspiel. Und wo sind die Kinder jetzt? Wohl kaum in London und Zürich. Ich bin wieder kurz davor durchzudrehen. Aber ich muss mich zusammenreißen, denn ich kann den Wagen vorfahren hören. »Ich rufe Sie wieder an«, sage ich und lege den Hörer auf. Im Laufschritt bringe ich die Faxblätter zurück ins Gerät. Genau in dem Moment, als ich meine Hände wieder ins Abwaschwasser tauche, kommen Dennis und Chrissi herein und berichten stolz von ihren leckeren Einkäufen. Ich nehme ihnen die Tüten ab und verteile die Lebensmittel auf der Arbeitsplatte.
»Ich glaube, es ist eben ein Fax gekommen. Kannst du mal nachsehen?« Ich will ihn auf die Probe stellen und erfahren, wie er auf den Namen Stemmann reagiert. Freundlich bitte ich ihn, mir die Seiten laut vorzulesen. Aber er reicht mir den Stapel herüber und meint, ich solle allein entscheiden, wer am besten geeignet ist. Ich setze mich an den Küchentisch und überlege, wie ich geschickt vorgehen kann, um ihn aus der Reserve zu locken.
»Ariane Stemmann, Basel. Hauswirtschafterin«, sage ich laut.
»Im Ernst? Unsere alte Ariane?« Er verzieht keine Miene. »Aber hältst du das für eine gute Idee? Ausgerechnet Frau Stemmann?«
»Warum denn nicht?«
»Weil sie ein Teil der Zeit ist, die du endlich vergessen sollst. Wir wollten einen Schlussstrich ziehen. So hatten wir es doch abgemacht, oder?« Ich brülle sofort los.
»Wie soll ich einen Schlussstrich ziehen, wenn ich die Wahrheit nicht kenne? Du hast mich vorsätzlich getäuscht! Ach, was sage ich? Regelrecht vorgeführt hast du mich! Was sollte die Scharade mit deinen wieder auferstandenen Frauen? Was verheimlichst du mir? Warum lässt du Karsten ungestraft davonkommen? Was zum Teufel hat er gegen dich in der Hand? Dennis, sprich endlich mit mir!« Ich habe ihn eiskalt erwischt und lasse ihm keine Zeit, sich fantasievolle Ausreden auszudenken. Ich setze gleich nach.
»Wer waren diese Frauen wirklich? Schauspielerinnen oder gut instruierte Nutten deines Bruders?«
»Bea, was soll das? Von welcher Scharade sprichst du? Manon und Franzi sind die leiblichen Mütter meiner
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