Mamakind Spannender Liebesroman (German Edition)
er mir zu. Er will gern aufbrechen, aber Karsten ist noch durstig und fordert eine weitere Flasche Sekt vom Bräutigam. Papa macht noch ein letztes Foto von uns, das er Käthe versprochen hat und verabschiedet sich.
»Gute Reise. Ich wünsche euch viel Spaß und reichlich Sonnenschein.« Den werden wir haben. Ich freue mich auf zwei Wochen Frankreich. Wir werden an den Ort zurückkehren, wo alles begann. In Chrissis Haus. Ja, ich verbringe meine Flitterwochen im frisch renovierten Haus meiner vierjährigen Tochter. Dennis kniet vor meinem Stuhl und bettelt mich an. »Bea, lass uns noch ein Baby machen. Was sagst du? Wieder in Frankreich, wie damals bei Chrissi. Unser Ergebnis kann sich doch sehen lassen, oder?«
»Ich sage, dass du mich erstaunst. Du bist doch ein intelligenter Mann. Tag täglich jonglierst du mit Zahlen, Daten und Fakten. Dennoch bist du nicht in der Lage, den richtigen Zeitpunkt der Empfängnis auszurechnen. Chrissi ist am 29. Januar geboren. Wenn du mir nicht ernsthaft unterstellst, eine Elefantenkuh zu sein, dann solltest du wissen, dass ich sie nicht in Frankreich, sondern erst viel später empfangen habe. Aber du hast Recht. Sie ist der ideale Prototyp. Eben ganz die Mutter.« Dennis lacht nicht über meinen Witz. Seine Miene versteinert sich und er richtet sich vom Boden auf. Ich weiß nicht was in ihn gefahren ist. Mit den Worten »Geh mit Chrissi vor Tür. Sofort!«, schmeißt er Chantalle aus dem Clubzimmer und verschließt die Tür. Danach wendet er sich Karsten zu. Mit forschen Schritten tritt er ihm entgegen und zieht ihn am Kragen aus dem Stuhl.
»Rede! Mach den Mund auf und sage mir sofort, wer Chrissis Vater ist. Ich bin es nämlich nicht.« Karsten gibt sich nicht eingeschüchtert. Im Gegenteil. Er setzt wieder diesen abfälligen Blick auf und ruft mit einem breiten Lächeln im Gesicht zu mir herüber:
»Schaut sie euch doch an. Die Ähnlichkeit zu ihrem Erzeuger ist doch verblüffend. Ich finde, sie ist mir wie aus dem Gesicht geschnitten ähnlich.«
»Du Mistkerl. Du verdammtes Schwein. Du hast Bea vergewaltigt! Sie hat nicht fantasiert! Sag mir warum? Nenne mir einen Grund, warum du ihr und mir das angetan hast?« Ich befürchte, den Verstand zu verlieren und weigere mich, zu glauben, was ich mit anhören muss. Ich schreie »Dennis«, denn ich muss befürchten, dass er seinen Bruder totschlägt. Erst zwei Kellner und der Wirt können die beiden trennen. Es kommt zu keiner Erklärung mehr. Karsten fährt mit seiner roten Corvette ab und lässt uns mit dem Warum allein zurück.
Wir reisen nicht in die Ferien, sondern fahren nach Hause. Nach zwei doppelten Cognac will ich wissen, woher Dennis weiß, dass er nicht der Vater ist.
»Weil ich nach Frankreich nie wieder mit dir geschlafen habe. Ich habe es dir doch schon so oft gesagt.«
»Wieso dein Bruder? Was hatte er in Basel verloren?«
»Es war Elena, die dich an der Haustür mit Chloroform außer Gefecht gesetzt hat. Als du aus deiner Ohnmacht nicht wieder erwacht bist, sollte sie einen Krankenwagen rufen. Stattdessen hat sie Karsten informiert. Die beiden brachten dich in den Keller und legten dich aufs Krankenbett. Du warst wochenlang im Dämmerzustand. Ich hab ihn gebeten tagsüber auf dich aufzupassen. Irgendwann hat Elena die Vermutung geäußert, dass du schwanger bist. Von dem Zeitpunkt an wusste ich, dass ich dich da raus bringen muss. Oh mein Gott, ich hab ihm vertraut. Was hat er dir nur angetan? Sag es mir, Bea. Was hat er mit dir gemacht? Ich will es wissen.« Aber ich will es nicht noch einmal durchleben und schüttele nur meinen Kopf.
»Nein, Dennis. Keine Einzelheiten. Auf keinen Fall.«
Wir können zwei Tage keinen klaren Gedanken fassen. Meine Frage, ob er Christine jetzt nicht mehr gern haben kann, weist er empört zurück.
»Was passiert jetzt? Zeigen wir ihn an? Kündigst du ihm? Du wirst ihn doch nicht so davonkommen lassen?«
»Ich halte beides für keine gute Idee. Wir können das Geschehene dadurch nicht rückgängig machen. Im schlimmsten Fall erhebt er noch Ansprüche als ihr leiblicher Vater. Bea, ich will endlich in Frieden mit dir leben. Wir haben schon so viel Zeit vergeudet.« Ich stimme ihm zu und wir verabreden, niemanden ein Wort darüber zu sagen.
Nach zwei Wochen Sonne, Sand und Meer löst sich der Dauerdruck in meiner Brust und ich schmiege mich entspannt an meinen Mann.
»Ich möchte noch gar nicht wieder weg. Woran
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