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Mamas Gluecksbuch

Mamas Gluecksbuch

Titel: Mamas Gluecksbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: von Constanze Gersdorff-Hucho
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am Wochenende hinterherräumen muss. Nicht, weil sie einen Putzfimmel hat, sondern weil sie sich in einer ansatzweise übersichtlichen Wohnung nun mal wohler fühlt.
    Nächste Befürchtung: Der eine von den zwei Großen hier liest gemütlich Zeitung auf dem Sofa, die andere ist zuständig für Mittagessen, Bespaßen, Wickeln & Co. Dann lieber raus und zusammen Pommes essen!
    Die Zeit fließen lassen, wie geht das überhaupt? Keinen Plan haben, schön und gut – was macht man dann stattdessen!? Sich einfach darauf verlassen, dass dies ein schöner Tag wird, ganz ohne Programm – ist das möglich?
    Eines Tages passierte es ganz von selbst: Ich bin – mehr aus Versehen als beabsichtigt – einfach im Bett geblieben. Hing dort herum, schlurfte zum Frühstücken einmal um den Küchentisch, schnappte mir ein leckeres Croissant (hat der angeblich nur zeitungslesende Papa herbeigezaubert) und verschwand wieder im Schlafzimmer. Die Kinder fegten mit sämtlichen Spielsachen durch alle Räume – mir war’s egal. Erst um fünf Uhr nachmittags fiel mir auf, dass wir gar nicht rausgegangen sind. Und die Wohnung war auf den Kopf gestellt. Na und, macht nichts. – Na und, macht nichts?! Es ist eine Mordsarbeit, das alles wieder aufzuräumen, und Spaß macht es auch nicht … Nein, so schlimm war es gar nicht: Papa ging mit den Kindern Eis essen und Mama, immer noch
im Bademantel, brachte in aller Ruhe die Wohnung in ihren mittelmäßigen Ursprungszustand. Im Hintergrund die lange nicht gehörten Lieblingssongs. Es war ein wunderbarer Tag. Nicht nur für mich. Auch die anderen waren froh, dass Mama endlich mal nicht fanatisch das Wort »rausgehen« wiederholt und dabei auch noch ganz entspannt ist. Konnte man sich sogar ab und zu danebenlegen und unter der Bettdecke mit ihr Gespenst spielen…
    So einen Hängematten-Tag lässig zu wiederholen, ist gar nicht so einfach, aber es ist verdammt gut zu wissen: Zu Hause ist es auch schön – nicht immerzu, aber ziemlich oft.
    Genauso verhält es sich auch mit anderen festen Plänen, die wir haben. Uns ab und zu treiben zu lassen und sie nicht so wichtig zu nehmen – denn das sind sie meistens nicht –, wirkt ungemein befreiend.
    Vertrauen spüren

    Liege angenehm auf dem Rücken.
    Spürst du den Boden?
    Du wirst getragen.
    Vertraue der Welt, sie hält dich geborgen.
    Du kannst dich ganz und gar sein lassen.
    Auf dieser Basis können wir uns umschauen und bei der nächsten Gelegenheit kleine und größere Schritte in Richtung Neuland machen. Dinge ausprobieren, die wir uns eigentlich nicht so recht zutrauen, aber gerne wollen. So wie beim Kopfstand können wir auch unsere Sorgen um unsere Kinder Schritt für Schritt besänftigen und Vertrauen aufbauen.

Na, das klingt ja vielleicht wunderbar: Geduld bewahren. Wenn’s weiter nichts ist! Menschen werden als personifizierte Ungeduld geboren: Hat ein Säugling Durst, dann braucht er was zu trinken – und zwar sofort! Und auch wenn es später nicht um etwas Lebensnotwendiges geht: Kinder wollen immer alles jetzt! Das bleibt erstaunlicherweise sogar oft im Erwachsenenalter noch so. Und jetzt sollen wir uns schön in Geduld üben? Klingt wenig verlockend! Von der Natur wurde uns diese Tugend jedenfalls nicht gerade in die Wiege gelegt, evolutionär gesehen sicherte Ungeduld sogar einstmals unser Überleben. Aber dieselbe Natur möchte dann irgendwann ganz offensichtlich, dass wir schließlich wirklich erwachsen werden und somit geduldig.
    Denn wer Geduld hat, behält den Überblick und schont seine Nerven. Anstatt uns von den kindlichen Verhaltensweisen anstecken oder provozieren zu lassen, können wir darüber staunen. Wäre das nicht schön? Manchmal klappt das auch. Und dieses »manchmal« lässt uns zur Wiederholungstäterin werden. Geduld wird zum Bestandteil des Miteinanders.

    Nun haben wir ja kürzlich festgestellt, dass wir gut sind, so, wie wir sind. Tobend, lachend, laut oder leise, geduldig oder ungeduldig. Und jetzt heißt es plötzlich: Geduldig sein ist wichtig? Ist das nicht ein Widerspruch? Nein, keine Sorge: Bleib, wie du bist. Es geht nur um eine kleine Zutat mehr. Probier es einfach aus. Ungeduldig kannst du trotzdem genügend bleiben. Denn wenn wir das tägliche Allerlei mit etwas mehr Geduld angehen und dabei merken, dass es guttut, ist es gar nicht so schwer, geduldiger zu sein. Man könnte sich sogar glatt daran gewöhnen, wäre man nicht so ungeduldig …
    Das Schöne ist: Wir können immer damit anfangen. In

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