Mamas Gluecksbuch
können wir auch mal alle Bilder sausen lassen und nur nachsehen, wie wir uns gerade fühlen. Genau in diesen Momenten können wir spüren, wer wir eigentlich sind. Wir sind uns unserer selbst bewusst.
Kleiner Kurs fürs Selbstbewusstsein
Einatmen – ausatmen.
Gut gemacht!
So. Jetzt zu dir.
Du bist: mutig, ängstlich, klein, groß, locker, angespannt, stark, schwach, frei, verstrickt, verankert, flügge, weise (ja, gerne), naiv, alt, jung, allwissend, ratlos, fantasievoll, müde, rücksichtsvoll und rücksichtslos, heute so und morgen so.
Zusammengefasst:
Ich bin ich.
Hurra, ich bin!
So schön normal
Unsere Kinder geben uns die ideale Chance, ganz und gar unperfekt und frei zu sein. Anders als in der Begegnung mit Erwachsenen dürfen wir hier drauflosplaudern, kuscheln (wenn auch ihnen danach ist), über Zäune klettern und überhaupt: uns auch mal danebenbenehmen. Mit Kindern heben ein paar ulkige Missgeschicke eher noch die Stimmung und sind nicht peinlich – wie schön.
Mit unseren Kindern können wir immer wieder ganz wir selbst sein. Unverstellt, verspielt, laut oder leise, den Augenblick genießend.
Wie schön: Wir sind gut aufgehoben. Wir sind mit unserem Kind auf dem richtigen Weg. Und auch wenn es zwischendurch recht abenteuerlich zugeht – wir sind voller Zuversicht für unser Kind und seine Entwicklung. Gut, wenn wir von diesem Grundgefühl begleitet werden. So begegnen wir auch den stürmischen Phasen des Elternseins ganz stabil.
Ist mir dieses Gefühl zwischendurch abhandengekommen, dann fühlt sich das Wiederbeleben ein bisschen wie das Üben des recht aufregenden Kopfstands beim Yoga an. Der umgekehrte Blick auf die Welt erscheint mir äußerst riskant. Hilfe, ich schwanke auch noch so stark hin und her. Die größte Sorge macht natürlich die Balance: Wenn ich jetzt umfalle, breche ich mir bestimmt den Rücken – schade eigentlich! Ein Dutzend Kissen dient als Fallschutz, prompt kippe ich auch hintenüber. Wie ist das, wenn man umfällt? Beim ersten Mal bekomme ich einen Schreck, beim zehnten Mal merke ich: Gut ist es, der Boden fängt uns auf.
Kinder machen mutig
Wenn wir fallen, dann überleben wir das – und stehen wieder auf. Sich darauf zu verlassen, das ist Vertrauen. Und wenn
mein Kind mal umkippt, dann kann ich ihm beim Aufstehen helfen. Oft sind Kinder dabei viel flinker! Sie sind es auch, die sich voller Vertrauen aus Einschränkungen lösen können. Sie belehren uns eines Besseren: Mir nichts, dir nichts macht David einen Kopfstand und lässt sich fröhlich polternd in einen Purzelbaum fallen, bevor wir überhaupt zu Hilfe eilen konnten. Marlene klettert behände zur Spitze eines Baumes. Staunend sehen wir ihr nach, wie sie da oben verschwindet und »Seeräuber Opa Fabian« singt. Mit etwas unsicherer Stimme wispern wir ein »Ganz toll, wie du das machst« in die Höhe. Egal, Marlene ist sowieso ganz selbstsicher in den Wipfeln. Der vierjährige Liam schnappt sich das Obstmesser und schnippelt wundfrei und begeistert eine Karotte in Stücke. Im besten Fall zittern wir unauffällig mit und sind stolz. Wir können ihnen einiges abgucken, wenn wir sie nicht zurückhalten, sondern mitmachen. Denn tatsächlich ist es so: Unsere Kinder können uns helfen, mutiger zu werden und Ängste zu überwinden.
Schönes bewahren
Schreibe in dein schönstes Notizbuch, was du Erfreuliches und Angenehmes erlebt hast, und auch, was du inzwischen Tolles erreicht hast. Die Geburt deines Kindes gehört natürlich dazu.
Ein kleiner Satz, ein Stichwort reichen vollkommen aus. Du wirst sehen: Schon der Anblick des Buches macht gute Laune und schenkt Vertrauen, denn dort steht es schwarz auf weiß: Da lief schon vieles gut!
Wenn Sorgen dabei so sehr im Vordergrund stehen, dass sie uns und unseren Kindern die Freude an der eigenen Lebenserfahrung nehmen, ist es an der Zeit, uns damit zu beschäftigen. Denn Ängste sollen uns helfen, Gefahren im richtigen Moment zu erkennen und zu vermeiden, nicht jedoch, uns oder andere zu begrenzen. Und auch nicht, unserem Kind in seinem Können oder uns selbst in unseren Fähigkeiten zu wenig zuzutrauen. Schließlich wollen wir unseren Kindern das Vertrauen vermitteln, das wir selber ins Leben haben.
Meine Ängste und ich
Bei manchen Eltern hören wir zuweilen schmunzelnd zu, wenn sie von ihren Sorgen berichten. Wir finden einiges vielleicht sogar übertrieben. Dabei übersehen wir manchmal unsere eigenen Einschränkungen. Tatsächlich hat jeder Mensch
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