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MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

Titel: MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Jösch
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aussah wie ein Zünder. Das setzte er gerade in ein
    passendes Rohr ein und befestigte es. Die Zuhörer applaudierten.
    Als sie Braulio bemerkten, kehrte Ruhe ein. Ihr Führer nutzte den Moment und hielt eine Ansprache. Sie endete mit den Worten: „Wenn Ihr morgen in eure Heimat zurückkehrt, sind eure Vorbereitungen abgeschlossen. Ihr, die Auserwählten, wisset: Der Zeitpunkt der Rache, die Erlösung, die wir unseren Ahnen geschworen haben, ist gekommen!“ Braulio ließ den Blick über die Menge schweifen. Die Jünger hingen an seinen Lippen. „Wartet auf mein Kommando und führt die Aufgaben durch, auf die ihr hingearbeitet habt. Keine Fehler mehr! Fehler werden nun furchtbar bestraft!“
    Auf der Fahrt zur Kanega Bank klingelte Braulios Handy.
    „Mein Chef ist tot“, rief Dr. Joseph Spiglar erregt in den Hörer.
    „Was?“, fragte der Spanier in gespielter Überraschung. „Habe ich Ihnen nicht gesagt, dass Sie diese Nummer nur im äußersten Notfall anrufen dürfen?“
    „Das ist ein Notfall! Außerdem habe ich zuerst bei dem anderen angerufen, aber der geht nicht ran.“
    „Lesen Sie keine Zeitung? Er wurde gestern ermordet!“
    Spiglar ließ einen erstickten Schrei hören, dann ertönte ein Scheppern, als hätte der Anwalt das Handy fallen lassen.
    Dann war er wieder dran und fragte: „Wie kann ich etwas über jemanden lesen, dessen Namen ich nicht kenne?“
    „Okay“, brummte Braulio verärgert.
    Der Anwalt wusste nun, dass sein zweiter Erpresser umgebracht worden war, und würde schnell herausfinden, um wen es sich dabei handelte. Dem wollte er zuvorkommen. „Es war ein Privatdetektiv namens Plummers. Besser, Sie lassen die Sache auf sich beruhen!“, drohte Braulio.
    „Was geht da vor?“
    Braulio Ostrogón schwieg einen Moment.
    „Ich … habe Angst“, stammelte der Jurist.
    „Bleiben Sie ruhig, Dr. Spiglar!“
    „Ich … Ich kann nicht ruhig bleiben bei diesen … Was ist denn mit diesem Plummers?“ Der Rechtsanwalt blieb hartnäckig.
    „Mehr als in den Zeitungen steht, weiß ich auch nicht. Jedenfalls wurde er in Zusammenhang mit einem Drogendealer getötet.“ „Drogendealer?“, echote der Anwalt.
    „Denken Sie, er weiht mich in seine krummen Geschäfte ein? Plummers war mein Freund, ich habe ihn nicht getötet! Und jetzt verschonen Sie mich mit Ihrem Verfolgungswahn!“, sagte Braulio scharf. „Also, was wollten Sie mir von Ihrem Chef erzählen?“
    „Dr. Kougler ist vorgestern Nacht bei einem Brand in seinem Haus umgekommen. Ich will von Ihnen wissen, was da wirklich los ist.
    Meine Quellen bei der Polizei sprechen von einem Kabelbrand.“
    „Dann ist doch alles in Ordnung, Dr. Spiglar! Meine Güte, ein Unfall und ein Mord, bei dem der Schuldige feststeht! Was wollen Sie eigentlich von mir? Scheren Sie sich zum Teufel, und lassen Sie mich in Ruhe!“
    Dr. Spiglar wollte bereits auflegen, als ihm etwas einfiel. „Atakamo hat übrigens Angst.“
    Jetzt verlor Braulio die Fassung und brüllte den Anwalt an: „Was hat der damit zu tun?“
    „Vielleicht interessiert es Sie, dass er Vorsorge für den Fall seines Todes getroffen hat …“
    „Wie bitte?“ Nun schluckte Braulio. „Hat er gesagt, was er damit meint?“
    „Ich glaube, er hat jemanden beauftragt, irgendwelche Unterlagen weiterzugeben, falls ihm etwas zustoßen sollte.“
    Wieder schluckte Braulio und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. „Finden Sie die Einzelheiten heraus!“
    „Das gehört nicht mehr zu unserer Vereinbarung“, widersprach Dr. Spiglar.
    „Jetzt schon!“
    Gegen 22:00 Uhr ertönte der Summer des gesicherten Eingangsbereichs der Kellerräume. Braulio machte einen geschäftigen Eindruck, doch in seinem Blick lag etwas, das der Japaner von seinem Gegner nicht kannte. Etwas Prüfendes oder Musterndes lag in seinem Ausdruck. Yasuhiro unterdrückte den Drang, nach dem Grund zu fragen. Er wollte das letzte Treffen mit dem Spanier nicht verderben, zu groß war seine Freude darüber, dass Braulio danach für immer aus seinem Leben verschwinden würde.
    Braulio setzte sich auf seinen angestammten Platz, öffnete die Aktentasche und legte einen Stapel Papiere auf den Schreibtisch.
    „Jetzt, bei unserem letzten Zusammensein, wirst du vieles über die Erlösung erfahren.“
    Yasuhiro Atakamo blickte erwartungsvoll.
    „Nach allem, was ich dir aus der Vergangenheit meiner Gruppe erzählt habe, wirst du verstehen, warum diese Institution für die große Strafe ausgewählt wurde.“ Braulio schwieg

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