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MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

Titel: MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Jösch
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den kleinen Busch?“, sagte Adrian und deutete auf die winzige Gravur auf der Unterseite des Griffs.
    „Ja, aber das ist kein Busch“, erklärte Professor Drosseling. „Es handelt sich um einen Olivenzweig! Sehr klein zwar, aber dank der Vergrößerung kann ich es deutlich erkennen“, fuhr Drosseling fort. „Und jetzt zeigen Sie mir bitte die Waffe!“, forderte Drosseling plötzlich.
    „Die befindet sich im kriminaltechnischen Labor. Aber ich kann da anrufen.“
    „Tun Sie das!“
    Adrian wählte Ordnas Nummer.
    „Was wollen Sie denn schon wieder?“, brummte es aus dem Handy.
    „Aha, Sie haben meine Handynummer gespeichert, ausgezeichnet!“, lobte Adrian und spürte sofort die knisternde Wut am anderen Ende.
    „Papperlapapp“, schnaubte es zurück.
    „Wie weit sind Sie mit der Untersuchung der Waffe?“, fragte Adrian unbeirrt.
    „Es ist ein Wurfmesser“, antwortete der Kriminalhauptkommissar schroff. „Unsere Spezialisten konnten es bis jetzt keinem Hersteller zuordnen, und wo es gekauft wurde, müssen wir noch herausfinden.“
    „Welches Material?“
    „Edelstahl.“
    „Ach! Und was ist mit den Gravuren?“
    „Ein Olivenzweig und Ex “, sagte Ordna knapp.
    „Was denken Sie darüber?“
    „Wir glauben nicht, dass der Quatsch eine Bedeutung hat. Unser Augenmerk richtet sich auf die Herkunft“, wiegelte Ordna ab.
    „Bringen Sie die Waffe her!“, befahl Adrian. „Ich bin bei einem der bedeutendsten Historiker Deutschlands, der zudem Experte für mittelalterliche Waffen ist. Sie bringen mir jetzt die Waffe!“
    Ordna murmelte etwas Unverständliches und blies ins Telefon, so als würde er nebenher rauchen. „Also gut, ich schicke jemanden vorbei, der die Waffe anschließend wieder mitnimmt. Aber jetzt sagen Sie mir endlich, was Sie wissen!“, befahl Ordna mit sich überschlagender Stimme.
    „Nichts“, log Adrian von Zollern, „Wiederhören“, und legte auf.
    „Ich bin gleich bei dir!“, flötete Petra Blaureuther ins Telefon, während Adrian vor Schreck beinahe den Hörer fallen ließ. Er hatte das gestrige Telefonat vollkommen vergessen. Und die Verabredung.
    „Du wirst es nicht glauben“, stammelte er, „aber ich musste aus beruflichen Gründen die Stadt verlassen und …“
    „Stimmt!“, antwortete Petra Blaureuther.
    „Stimmt?“, echote Adrian.
    „Stimmt, ich glaube es nicht!“
    Adrians Gehirn arbeitete fieberhaft an einer plausiblen Geschichte, die Petras Intelligenz nicht beleidigte.
    „Sag mal, wo bist du denn gerade?“, fragte er, um Zeit zu gewinnen.
    „Im Taxi, auf dem Weg zu dir. In fünf Minuten bin ich da.“
    Adrian, löschte das Licht, den Hörer immer noch am Ohr, stopfte leise verschiedene Unterlagen in seine Tasche und bewegte sich vorsichtig zur Haustür. Es war nicht einfach, seiner Stimme dabei einen unbeschwerten Ton zu verleihen. Adrian fasste die Ereignisse kurz zusammen und versuchte, Petra eine ermittlungstechnisch bedingte Abwesenheit unterzujubeln.
    „Ich glaube dir kein Wort!“, sagte Petra kühl, als Adrian gerade das Haus verlassen hatte und sah, wie fünfzig Meter weiter ein Taxi anhielt. Erleichtert drückte er sich hinter das Bushäuschen und beobachtete, wie Petra ausstieg.
    „Ich komme jetzt hoch!“ Petras diebische Freude war nicht zu überhören. Wenige Augenblicke später stand sie vor Adrians verschlossener Tür.
    „Leider konnte ich dich nicht früher erreichen, aber es ist alles arrangiert! Sebastian erwartet dich“, log er.
    Petra reagierte nicht. Von weitem sah er die Enttäuschung auf ihrem Gesicht, die sich gerade in Wut verwandelte.
    „Ich bin nächste Woche wieder zu Hause, dann sehen wir uns.“
    Mit schlechtem Gewissen wählte Adrian Sebastians Nummer und setzte ihn eilig über die Fortschritte des Falls in Kenntnis. Hektisch erklärte er dem Freund seine Notlüge und bat ihn, etwas mit Petra zu unternehmen.
    Zwei Blocks von seiner Wohnung entfernt setzte Adrian sich ins Café Central, seinen liebsten Platz außerhalb der Wohnung. Heute war ihm nicht nach dem ausgezeichneten Chili con Carne. Stattdessen begnügte er sich mit einem Café crème , wie man dort ein Gebräu aus Milch, Kaffee, Kakao, Schokopulver und Sahne nannte.
    Um diese Zeit war das Café beinahe leer. Adrian setzte sich an den Tisch neben dem Pfosten, der die fächerförmige Dachkonstruktion stützte. Vor ihm lagen Dokumente und er dachte über die Äußerungen des Historikers nach, nachdem Ordnas Kollege Hans Schabowski die Tatwaffe zur

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