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MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition)

Titel: MAMMON - Für Deine Sünden wirst Du büßen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Jösch
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Inquisition angeklagt. Und die Henker zogen Nutzen aus seinem Tod!
    „Alba, niemand außer denen, die ich dir nenne, darf erfahren, dass wir hier sind. Du musst Rubén und mir für unbestimmte Zeit Unterschlupf gewähren! Wirst du das für uns tun?“
    „Ihr seid meine Gäste, solange ihr wollt.“
    Anschließend besprachen die Männer bis zum frühen Morgen, was sie tun wollten. Als sie sich einig waren, fasste Rubén seinen Plan zusammen. „Gleich nach Sonnenaufgang schleiche ich zur Scheune, wo man Ignacio gefoltert hat, und untersuche den Ort nach Spuren oder anderen Besonderheiten. Danach komme ich zurück und bleibe für einige Tage in Albas Haus. Ach, Yago, sag mir, wem können wir noch vertrauen?“
    Yago schaute ernst, während er darüber nachdachte. „Es sind sechs, für die ich bürge“, sagte er schließlich und nannte die Namen.
    „Nur sechs, Rubén.“
    „Morgen in einer Woche nehme ich Verbindung zu diesen Getreuen auf … unter äußerster Vorsicht! Ich bestelle sie zusammen mit Alba am selben Abend in die Kapelle auf deinem Boden. Es sei denn, Fremde hätten das Grundstück dann bereits in Besitz genommen. In dem Fall treffen wir uns hier. Alba bitte ich vorher, die Geschichte deines Vaters aufzuschreiben.“
    Es war früher Morgen, und Dunkelheit beherrschte noch den Himmel. Lange würde die Sonne nicht mehr warten, deshalb beeilte sich Yago. Er ritt zum Ort der Verbrennung, doch als er das Häuflein verkohlter Asche sah, das einmal Ignacio gewesen war, hätte der heftige Schmerz ihn beinahe übermannt.
    Wieso, das konnte Yago nicht erklären, aber etwas trieb ihn dazu, den von den Mördern hinterlassenen Aschehaufen zu untersuchen. Doch eine Fackel durfte er nicht anzünden, und das diesige Schwarzgelb der ausklingenden Nacht spendete zu wenig Licht, als dass er Einzelheiten hätte erkennen können. Als er schon gehen wollte, stieß sein Fuß gegen etwas Hartes in der Asche. Yago griff danach.
    Ein verkohlter Sandstein.
    Zunächst fand er daran nichts Auffälliges. Als er mit den Fingern über die Oberfläche strich, fühlte er die Kerben. „Das sind Buchstaben!“, sagte er überrascht zu sich selbst. „Vater? Stammt das von Euch?“ Nein, wie hätte der Vater im Gefängnis einen Stein bearbeiten können? Die Eisenketten! Der weiche Stein! „Vater, habt Ihr etwa …?“ Heftig atmend setzte Yago sich auf den Boden und presste den Stein an die Brust. „Vater!“, rief er schluchzend in den dämmrigen Himmel.
    Yago schlich zu dem Ort, den Alba ihm genannt hatte, und fand vier große Zelte. Das am ungünstigsten gelegene war sein Ziel. Der Tross des Inquisitors war über Nacht geblieben und würde erst am Morgen abreisen. Vor dem Zelt Barnabá Dolloros saß ein Wachsoldat, der verschlafen in die einsetzende Morgendämmerung glotzte. Außer dem Kerl war niemand zu sehen. Yagos dunkle Kleidung verschmolz mit dem Boden, als er auf dem Bauch wie eine Eidechse an der rechten Seite des Zeltes vorbei auf die Wache zukroch. Bevor der Wachsoldat Alarm schlagen konnte, stieß Yago ihm die Klinge in den Hals.
    Jetzt öffnete er vorsichtig das Zelt und sah den schlafenden Inquisitor. Vorsichtig schaute er sich um, bis er fand, was er suchte. Nachdem Yago das Tuch in Barnabá Dolloros Mund gestopft und ihm ein weiteres um Mund und Hals gezurrt hatte, glotzte ihn der inzwischen Erwachte aus angsterfüllten Augen an.
    „Schweig, du Teufel! Aus deinem schmutzigen Mund kommen nur Lüge und Verrat! Dafür wirst du nun bezahlen!“
    Der Geknebelte ließ ein dumpfes Knurren hören.
    „Ich werde dir jetzt eine Frage stellen. Antwortest du wahrheitsgemäß, wird das Schicksal dir gnädig sein. Schweigst du oder lügst, so erwartet dich die Hölle. Hast du das verstanden?“ Barnabá Dolloro nickte panisch.
    „Wer sind die Zeugen im Prozess gegen meinen Vater und warum haben sie gelogen?“ Yagos schneidende Worte duldeten keinen Widerspruch. Er entfernte den Knebel.
    Barnabá Dolloro setzte sich auf, räusperte sich leise, bevor er redete. Er zögerte kurz, dann nannte er die Namen der Landadeligen. Und ihre Motive: Habsucht, Neid und Gier.
    Nun kannte Yago die Wahrheit, ausgesprochen von dem, der es wissen musste! Es war genauso geschehen, wie er gedacht hatte: Habsucht, Gier und Machtmissbrauch bildeten die Komplizen der tückischen Tat.
    Yago nahm den Stein aus der Tasche und zeigte ihn dem Inquisitor.
    „Das hat mein Vater in den Stein geschrieben, als du ihn zu Tode gequält hast. Sieh genau

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