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Man nehme: dich und mich

Man nehme: dich und mich

Titel: Man nehme: dich und mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Bird
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zu viel Selbstachtung, um für einen Mann eine nette Abwechslung zu sein – und ich respektiere dich zu sehr, um dich so zu … benutzen.”
    Er starrte sie einen Moment lang an, dann sagte er: “Na schön, aber vielleicht ist das nicht so einfach.”
    Damit ließ er sie stehen und ging zur Leiter zurück.
    “Und was soll das jetzt heißen?”, fragte sie.
    Achselzuckend stellte er einen Fuß auf die unterste Sprosse. “Du scheinst zu glauben, dass wir eine Wahl haben.”
    Ungläubig sah sie zu, wie er tief durchatmete und die Leiter wieder hinaufstieg, den Blick fest auf die durchhängende Regenrinne gerichtet.

6. KAPITEL
    Eine Woche verging, und Frankie war sehr stolz darauf, dass sie der ständigen Versuchung nicht nachgab. Allerdings konnte sie den Kuss auch nicht vergessen – es hatte seinen Preis, so standhaft zu sein.
    Am schlimmsten waren die Nächte. Sie bemühte sich, vor Nate ins Bett zu gehen, und signalisierte ihm mit ihrer geschlossenen Tür, dass sie kein Interesse hatte. Dumm nur, dass sie sich wünschte, er würde trotzdem reinkommen, wenn er an ihrem Zimmer vorbeiging.
    In der Küche konnte sie den Blick nicht von ihm abwenden. Selbst wenn er nur Kartoffeln schälte, schaute sie ihm fasziniert dabei zu, weil er so schöne Hände hatte. Lange, kräftige Finger und große Handteller. Wie es wohl wäre, wenn diese Hände ihren Körper streichelten?
    Schließlich war sie so gestresst, dass nur noch Marmelade half. Marmelade kochen, nicht essen, wohlgemerkt. Diese Stressreaktion hatte sie von ihrer Mutter geerbt, und sie war nicht besonders praktisch, denn nicht immer gab es die passenden Früchte dazu. Frankie wünschte sich oft, dass Stricken denselben beruhigenden Effekt auf sie hätte, aber andererseits liebten ihre Gäste die selbst gemachten Köstlichkeiten zum Frühstück, also war die Zeit, die sie am Herd stand, nicht ganz verloren.
    Nate starrte sie entgeistert an, als sie ihn entschlossen vom Herd wegschob, einen riesigen Topf aufsetzte und mindestens fünf Kilo Erdbeeren und die entsprechende Menge Zucker hineingab. Natürlich würde sie soviel Frühstücksmarmelade niemals loswerden, selbst wenn sie für den Rest des Jahres ausgebucht waren, aber die Gäste freuten sich immer, wenn sie ihnen als Abschiedsgeschenk ein Glas mitgab. Und wenn Stu keine Erdbeeren mehr liefern konnte, würde sie Rhabarberkompott kochen. Dann war schon bald Himbeerzeit, und danach kamen die Blaubeeren.
    Wenn es sein musste, würde sie auch aus Gras Marmelade machen, Hauptsache sie schaffte es, die Finger von Nate zu lassen.
    Wenigstens schien seine Anwesenheit dem
White Caps
wirklich gut zu bekommen. Zum ersten Mal seit Monaten waren sie an einem Wochenende voll ausgebucht – und das unter anderem auch deshalb, weil ausgerechnet der nörgelige Mr. Little sie anscheinend in seinem Freundeskreis weiterempfohlen hatte. Inzwischen hatte auch der Klempner die undichte Stelle gefunden, die an der Überschwemmung im Büro schuld war, und hatte sich an die Reparatur gemacht.
    Eine Stunde später standen zwanzig Gläser frische Marmelade aufgereiht in der Speisekammer, und Frankie hatte den Topf abgewaschen. Weil sie schlecht schon wieder Nate in der Küche zuschauen konnte und im Büro der Klempner werkelte, beschloss sie, im Garten Unkraut zu jäten, und schlüpfte in alte Shorts und ein T-Shirt.
    Sie hatte gerade ein halbes Beet geschafft, als ein Cadillac die Auffahrt hinaufkam, aus dem Mike Roy und ein großer dunkelhaariger Mann stiegen. Beide trugen Freizeitkleidung, dennoch wirkte der Fremde selbst in Leinenhose und Polohemd distinguiert.
    Perfektes Timing, dachte sie resigniert, als sie an sich hinunterblickte. Hätte Mike nicht vorher anrufen können? Sie hatte die ganze Woche versucht, ihn zu erreichen, und es schließlich geschafft, für den kommenden Montag einen Termin mit ihm auszumachen. Einen Termin, bei dem sie möglichst professionell auftreten und Mike mit ihrem Finanzplan beeindrucken wollte. In Shorts und einem ausgefransten T-Shirt würde ihr das wohl nicht so gut gelingen.
    “Hey, Frankie”, begrüßte er sie und strich sich über den gepflegten Bart. “Wir kommen direkt vom Flughafen, und ich dachte, wir schauen einfach mal vorbei. Darf ich dir Karl Graves vorstellen? Mr. Graves, Frances Moorhouse.”
    Als sie dem Mann die Hand schüttelte, spürte sie, wie er sie musterte. Sein Händedruck war fest und geschäftsmäßig, sein Lächeln eher kühl, und er sprach mit britischem Akzent.
    Sie

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