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Man nehme: dich und mich

Man nehme: dich und mich

Titel: Man nehme: dich und mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Bird
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…”
    “Nate?”
    “Was denn?” Noch immer hatte er die Augen fest zugekniffen.
    “Ich habe das Gefühl, dass du heute Mittag noch auf der Leiter stehst, wenn ich dich jetzt allein lasse.”
    “Gar nicht wahr.”
    Soll ich oder soll ich nicht?, fragte sie sich.
    Kurz entschlossen lehnte sie sich aus dem Fenster und legte eine Hand auf seine Wange. Sie war kühl und feucht, doch die Berührung brachte die gewünschte Reaktion, denn er machte die Augen auf.
    Jetzt nicht nachdenken, sagte sie sich, beugte sich weiter aus dem Fenster und drückte ihm fest die Lippen auf den Mund.
    Als sie ihn wieder freigab, schnappte er geschockt nach Luft. “Du bist aber gemein”, sagte er vorwurfsvoll. “Wieso wartest du, bis ich völlig wehrlos bin und auf einer Leiter festsitze, bevor du mich endlich küsst?”
    “Schsch.” Wieder beugte sie sich vor, und diesmal reagierte er sofort. Sie spürte seine Zungenspitze an ihren Lippen und ließ zu, dass der Kuss tiefer wurde.
    Liebe Güte, er fühlte sich so gut an.
    Frankie vergrub die Hände in seinem Haar. Nate küsst wie ein richtiger Mann, dachte sie. Leidenschaftlich und fordernd.
    Dann gab es ein kratzendes Geräusch und die Leiter bewegte sich ein Stück, sodass sie getrennt wurden.
    Hoppla. Eigentlich hatte sie vorgehabt, ihn heil wieder nach unten zu bringen, nicht ihn mit einem Kuss in den Tod zu stürzen.
    “Davon kannst du noch mehr haben, Nate”, lockte sie. “Aber nur, wenn du mich dabei richtig in die Arme nimmst.” Ihre Stimme zitterte – vor Angst um ihn, aber auch wegen der ungezügelten Leidenschaft, die zwischen ihnen zu brennen schien. Und weil sie log, denn sie hatte natürlich nicht vor, ihn noch einmal zu küssen, sie wollte ihn nur von der Leiter lotsen.
    Nate dagegen nahm sie voll beim Wort, denn er kletterte so flink hinunter, als wäre er Mitglied der freiwilligen Feuerwehr.
    Erst da wurde ihr klar, dass sie sich mit nichts als T-Shirt und Slip am Leib aus dem Fenster beugte und gerade zum ersten Mal seit unzähligen Jahren einen Mann geküsst hatte.
    Hastig zog sie sich eine Jeans über und rannte nach unten. Hoffentlich war er nicht noch einmal stecken geblieben. Als sie um die Ecke bog, sah sie erleichtert, dass er wieder festen Boden unter den Füßen hatte.
    Und mit unmissverständlichem Gesichtsausdruck auf sie zukam.
    Abwehrend hob sie die Hände. “Ich bin froh, dass du es nach unten geschafft hast …”
    “Komm sofort her.”
    “Nein, hör zu, es war die einzige Möglichkeit, dich heil …”
    “Du hast es versprochen.”
    Nate kam zielstrebig auf sie zu, legte die Hände um ihr Gesicht und küsste sie lange und zärtlich. Sie spürte seinen warmen Körper an ihrem, und als er sie gegen die Hauswand drängte, konnte sie sich auf einmal nicht mehr erinnern, warum das hier keine gute Idee war.
    Es hatte was mit dem Herbst zu tun, mit einem gebrochenen Herzen … ach, wen interessierte das schon.
    Sie schlang die Hände um Nates Hals und zog ihn enger an sich. Er roch nach Seife und frischer Luft, doch es hätte sie auch nicht gestört, wenn er direkt vom Rasenmähen gekommen wäre.
    “Hier unten ist es wirklich viel besser”, murmelte er.
    Langsam öffnete Frankie die Augen. “Ich bin mir gar nicht so sicher, dass ich auf festem Boden stehe”, gestand sie.
    Er lächelte zufrieden. “Wollen wir nach oben gehen?”
    “Ja – nein. Nein, ich …” Sie wollte ihn eigentlich wegschieben, aber ihr Körper gehorchte ihr einfach nicht. Weil es sich viel zu gut anfühlte, so eng an Nate geschmiegt zu sein.
    Er küsste sie auf die Nasenspitze und strich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr. “Ich nehme das zurück. Wir haben alle Zeit der Welt. Warum gehen wir heute Abend nicht aus? Nur wir beide. Was meinst du?”
    Es war verrückt, aber die verlockende Einladung brachte Frankie ins Hier und Jetzt zurück. Sie dachte daran, dass die Leute sie dann zusammen sehen würden. In einer Kleinstadt waren Klatsch und Tratsch an der Tagesordnung, und wenn sich das Gerücht verbreitete, dass sie mit ihrem neuen Koch schlief, war das schlecht fürs Geschäft.
    Und das war nicht der einzige Grund, warum es so nicht weitergehen konnte.
    Jetzt löste sie sich tatsächlich von ihm. “Ich denke, wir sollten das lieber nicht tun.”
    Er seufzte. “Und warum nicht?”
    “Weil ich dich mag”, murmelte sie leise. Bevor er sie um eine Erklärung bitten konnte, hob sie die Hand. “Du bist nur für den Sommer hier und reist im Herbst wieder ab. Ich habe

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