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Manche Maedchen raechen sich

Manche Maedchen raechen sich

Titel: Manche Maedchen raechen sich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirley Marr
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Vorurteil “ aus der Tasche und legte sie auf den Tisch, sodass sie exakt zwischen mir und Lexi lag. Das war so eine Angewohnheit von mir.
    „Genau genommen brennt die Bibliothek in diesem Moment ab.“
    „Aber wie soll das gehen? Das Gebäude besteht doch nur aus Metall und Glas.“
    „Süße, die Bibliothek ist voller leicht entzündlicher Gegenstände“, antwortete Lexi. „Vielleicht hast du schon mal von ihnen gehört. Man nennt sie ‚Bücher‘.“
    Ich ignorierte die Bemerkung. „Und woher weißt du das?“
    „Von denen da“, sagte Lexi und deutete mit einem Kopfnicken auf Marianne und Neil, die gerade von unserem Englischlehrer ins Klassenzimmer gescheucht wurden.
    „Guten Morgen, meine Lieben“, begrüßte uns M r Steele. „Wie Sie vielleicht schon gehört haben, steht die Bibliothek gerade in Flammen. Darum haben wir heute zwei Gäste. Ihr Lehrer, M r McFarlane, befand sich unglücklicherweise gerade im Gebäude, um ein sehr altes und wertvolles Periodensystem zu holen, als das Feuer ausbrach. Er wird im Augenblick noch mit einer Rauchvergiftung behandelt. Aber es besteht kein Grund zur Sorge. Diejenigen, die ihn kennen, und jene, die ihn fürchte n …“
    Wissendes Gelächter plätscherte durch den Raum.
    „ … werden sich ja denken können, dass Professor McFarlane viel zu zäh ist, um sich von ein paar läppischen Rauchwölkchen umhauen zu lassen. Da sein Kurs nur aus zwei Schülern besteht, die nächste Stunde ohnehin bei mir Unterricht hätten, werden die beiden nun eine Doppelstunde Englische Literatur über sich ergehen lassen müssen. Mein Beileid.“
    Die Klasse lachte wieder. Marianne sah erst wütend aus, dann peinlich berührt. Sie schob mich zur Seite und ich beobachtete ungerührt, wie sie meine Tasche auf den Boden stellte und dann auf dem frei gewordenen Stuhl neben mir Platz nahm.
    Lexi und ich saßen nebeneinander in der ersten Reihe, direkt vor M r Steeles Pult. Das war schon immer so. Ich machte keinen Hehl daraus, dass ich Englische Literatur mochte, und ich war M r Steeles Lieblingsschülerin. Sehr praktisch.
    Neil machte das Victory-Zeichen, ein paar Schüler applaudierten und dann ging Neil ganz nach hinten, wo sein bester Kumpel Alistair Aardant saß. Falls sich Neil ernsthaft für einen Rockstar hielt, so war er der dünnste Rockstar, den ich je gesehen hatte.
    Lexi, die rechts von mir saß, hatte sich über meine Stuhllehne gebeugt und tat so, als würde sie Neil hinterherschauen. Dabei beobachtete sie heimlich Aardant. Es kursierten Gerüchte, er würde der diesjährige Ballkönig werden, und vielleicht hoffte Lexi ja, er würde sie zumindest fragen, ob sie seine Ball partnerin werden wolle.
    „Keine Ahnung, was Neil und Aardant aneinander finden.“ Ich merkte zu spät, dass ich das gerade laut gedacht hatte.
    „Die beiden sind Sandkastenfreunde, schon vergessen? Die haben jahrelang Tür an Tür gewohnt. So was verbindet. Ich glaube jedenfalls, für Neil spielt es keine Rolle, dass Alistair mit seinen Eltern schon vor zehn Jahren weggezogen ist“, sagte Lexi und grinste. „Bist du etwa eifersüchtig?“
    „Total!“, erwiderte ich. „Vor allem, seitdem ich gehört habe, dass die beiden jetzt immer bei Aardant rumhängen und Emo-Gedichte schreiben.“
    Lexis Gesicht nahm einen verträumten Ausdruck an. Wahrscheinlich stellte sie sich gerade vor, wie Aardant ein Emo-Gedicht für sie schrieb. Ich verdrehte die Augen und überließ sie ihren Hirngespinsten.
    „So, und nun lassen Sie uns bitte mit dem Unterricht fortfahren“, rief M r Steele. „Wir haben heute einiges vor.“
    „Können wir rausgehen und uns das Feuer angucken?“, meldete sich eine Stimme aus den hinteren Reihen zu Wort. Ich drehte mich um, genau wie der Rest der Klasse. Die Stimme gehörte zu dem Typ, der auf der anderen Seite von Neil saß. Ich vergaß ständig seinen Namen, auf jeden Fall hielt er sich mit seinen schwarzen Haaren und seinen Stiefeln wohl für eine Art Punk oder Goth oder so. Ich fand, er sah einfach nur aus wie eine riesige Spinne.
    „Nein, wir können nicht rausgehen und uns das Feuer angucken . Das ist doch kein Spektakel zu Ihrer Belustigung!“
    „Aber sollten wir nicht nachsehen, ob man vielleicht unsere Hilfe braucht?“
    „Und wie genau sollte diese Hilfe Ihrer Meinung nach aussehen? Wollen Sie Ihre gigantischen Muskeln spielen lassen, M r Gauntly?“, antwortete M r Steele. „Es sind genügend Helfer vor Ort. Die Feuerwehr ist da.“
    „Aber was ist, wenn wir

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