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Manche Maedchen raechen sich

Manche Maedchen raechen sich

Titel: Manche Maedchen raechen sich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirley Marr
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mich mit Ihrer Mutter“, sagt Dr . Fadden.
    „Oh. Warum das denn? Damit Sie hinter meinem Rücken ablästern können? Damit meine Mutter Ihnen bestätigen kann, was Sie sowieso schon über mich wissen? Dass ich schwierig, stur und total uneinsichtig bin?“
    „Das haben Sie jetzt gesagt“, antwortet Dr . Fadden. „Na los, gehen wir.“
    Er führt mich nach draußen und über den Flur. Dummerweise laufen wir auf halber Treppe dem Hauptkommissar mit dem Pornobärtchen in die Arme.
    „Fadden!“, knurrt er, schaut dabei aber mich an.
    „Ich bringe sie nur zurück zum Verhör, Sir.“
    „Seltsam, ich dachte, Verhörraum und Zelle befänden sich auf derselben Etage.“
    Dr . Fadden verzieht keine Miene und ich bin echt gespannt, wie er aus der Nummer wieder rauskommt.
    „Wir waren gerade im Büro ein Stockwerk höher. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden.“
    „Warum trägt das Mädchen immer noch ein Beweisstück? Diese Bluse gehört sofort zur Spurensicherung! Fadden, falls dieses Beweisstück dank Ihrer Unfähigkeit unbrauchbar geworden ist, schicke ich Sie auf der Stelle zurück in die Pseudo-Voodoo-Wissenschaft, aus der Sie gekommen sind!“
    „Hallo?!“, melde ich mich zu Wort. „Ich bin auch noch da! Was soll ich denn statt der Bluse anziehen? Sie werden mich ja wohl nicht in irgendwelche Einheitskleidung stecken wollen, oder?“
    Der Pornobart grinst mich lüstern an. „Wissen Sie, was ich glaube? Ihnen muss mal jemand das vorlaute Mundwerk stopfen. Wenn wir keine anderen Sachen dahaben, habe ich auch kein Problem damit, Sie nackt in die Zelle zu werfen.“
    Ich drängle mich an ihm vorbei und renne die Treppe runter. Auf dem nächsten Absatz unter einem grünen Notausgangsschild bleibe ich stehen und warte auf Dr . Fadden. Und dann übergebe ich mich.
    „Was ist denn los?“, fragt Dr . Fadden und legt mir die Hand auf die Schulter.
    „Nichts“, sage ich und schiebe seine Hand weg. Sein Gesichtsausdruck verrät mir, dass er schon wieder versucht, meine Gedanken zu lesen.
    „Was glotzen Sie denn so? Wollen Sie das auch gleich in Ihr Buch schreiben?“
    „Lassen Sie uns gehen. Dem Reinigungspersonal sage ich später Bescheid.“ Er drückt die Tür auf und wir stolpern nach draußen.
    Ich schlinge die Arme um meinen Körper. Ich trage meine Schuluniform, verdammt noch mal! Nicht irgendeinen aufreizenden Fummel. Warum habe ich mich in Gegenwart dieses Mannes gerade trotzdem so entsetzlich nackt gefühlt?
    Zuerst wird mir kalt. Dann bekomme ich keine Luft mehr. Ich habe das Gefühl, zu ersticken.
    Dr . Fadden beobachtet mich einen Moment. Dann zieht er seine Jacke aus und wirft sie mir über die Schultern.
    Er scheucht mich über den Flur und als wir im Verhörraum ankommen, drückt er mich auf einen Stuhl.
    „Ich glaube, ich sterbe“, hechele ich.
    Na super . Würden die hier nicht vor Freude im Dreieck springen, wenn ich jetzt abkratzte?
    „Sie sterben nicht“, antwortet Dr . Fadden. „Sie haben nur eine Panikattacke. Legen Sie den Kopf zwischen die Knie.“
    „Ich sol l … bitte was? “
    „Tun Sie’s einfach.“
    Nach einer Weile sage ich zwischen den Knien hindurch: „Ich dachte, bei Panikattacken muss man in eine Papiertüte atmen?“
    „Sehe ich so aus, als hätte ich eine Papiertüte?“, bekomme ich zur Antwort.
    Ich hebe langsam den Kopf. „Ich glaube, mir geht’s wieder besser.“
    „Gu t …“
    Ich will seine Jacke ausziehen, aber er hält mich zurück.
    „Eliza, können Sie mir erklären, was gerade passiert ist?“
    „Ich habe mich übergeben. Ist das ein Verbrechen?“
    „Ich glaube, die Begegnung mit M r Bullen auf der Treppe hat eine Erinnerung in Ihnen ausgelöst. Erzählen Sie mir davon.“
    Ich bin müde. Ich bin hier nun schon seit einer Ewigkeit.
    Zell e – Verhörrau m – Zell e – Verhörrau m – Anwältin klopf t – Mutter klopf t – Verhörrau m – M r Bulle n …
    Ich bin so müde, die Gedanken sind so träge.
    „Sie haben viel erzählt, seitdem Sie hier sind, Eliza, aber wirklich gesagt haben Sie nichts“, höre ich Dr . Faddens Stimme.
    Ich kann ihn nicht länger ansehen. Sein Anblick blendet mich plötzlich. Eine Art Leuchten umgibt ihn, ein Lichtschein in allen Farben des Regenbogens. Vielleicht ist er am Ende ja ein Engel und nur hier, um mich zu richten und mich in die Hölle zu verbannen. Er ist so weit weg, seine Konturen sind verschwommen. Und doch ist er mir so nah, mit seiner Jacke um meinen Schultern.
    „Eliza, ich bin der

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