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Manche Maedchen raechen sich

Manche Maedchen raechen sich

Titel: Manche Maedchen raechen sich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirley Marr
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auf und wühlte auf der Suche nach einem Dosenöffner darin herum.
    „Lass den Scheiß, Boans!“, sagte Jane. „Ich weiß genau, dass du und deine Freundinnen euch hinter meinem Rücken über mich lustig macht. Also sag mir, was los ist, oder ich schmeiß dich raus.“
    Ich hatte nicht die geringste Lust, rausgeschmissen zu werden. Immerhin hatte mich mein Styling über zwei Stunden gekostet und ich wollte, dass zumindest die Hälfte der Gäste es einmal bewunderte, bevor ich ging.
    „Na gut. Ich weiß über dich und Jane Ayres Bescheid“, log ich, weil mir gerade wieder eingefallen war, was Lexi erzählt hatte. „Und was willst du jetzt unternehmen?“
    „Scheiße“, sagte Jane und ließ die Schultern hängen. „Dann stimmt es also? Janey will mich für diese Ellanoir Dashwood sitzen lassen?“
    Was?! Ellanoir Dashwood?! Unsere Ella? Wovon redete diese durchgeknallte Kuh?
    „Hör mal, ich weiß genau, dass wir beide nicht unbedingt die besten Freundinnen sind“, sagte Jane, „aber das können wir nicht zulassen! Ella ist in eurer Clique!“
    Janes Wangen begannen zu glühen und leuchteten noch scheußlicher als ihr Kleid. Es dauerte eine Weile, bis ich kapierte, dass sie mich gerade um Hilfe bat.
    „Wenn Ella sich an Janey dranhäng t … Du weißt doch, was dann mit mir passiert. Bitte, Eliza! Wer will denn noch mit mir befreundet sein, wenn sie mich fallen lässt? Ich wäre für den Rest des Schuljahres der totale Außenseite r … und das halte ich nicht aus.“
    „Na ja, vielleicht hättest du dir einfach mehr Mühe geben müssen“, platzte es aus mir heraus. „Schau dir doch nur mal deine Haare an! Da sieht man ja schon die dunklen Ansätze!“
    Endlich fand ich in der Schublade einen Öffner und rammte ihn in die Konservendose.
    „Aber ich gebe mir doch Mühe“, sagte Jane traurig und strich sich über den Scheitel, „große Mühe sogar.“
    Irgendwie tat sie mir in diesem Moment ein bisschen leid. Und wahrscheinlich hätte ich sie sofort umarmt, wären wir nicht Erzfeindinnen gewesen. Ich zwang mich, an all die Gemeinheiten denken, die sie mir in den letzten Jahren angetan hatte, zum Beispiel, als sie mir einmal einen Drink aus der Hand geschlagen hatte und mir die blaue Suppe über mein nagelneues Prada-Kleid gelaufen war. Ich wollte kein Mitleid mit ihr haben. Zumindest wollte ich es nicht zeigen.
    „Ich kann da leider gar nichts machen“, antwortete ich und schüttete die Früchte in die Bowle. Dann öffnete ich den Wodka, der auf dem Tisch stand, kippte die ganze Flasche hinein und verließ die Küche. Ella hatte uns einiges zu erklären.
    „Aber du musst was unternehmen!“, schrie Jane mir hinterher. „Und wenn du’s schon nicht für mich tust, dann wenigstens für deine kleine Clique! Was sollen denn die Leute denken, wenn Ella sich von euch abwendet, wo ihr sie doch gerade erst bei euch aufgenommen habt!“
    Marianne und Lexi unterhielten sich immer noch mit den Mädchen aus dem Kunstkurs. Ich wollte gerade zu ihnen gehen, doch jemand kam mir zuvor.
    Ellanoir Margaret Dashwood hatte ihren großen Auftritt.
    Durchschnittsella, die durchschnittlich große Durchschnittsbrünette, die für gewöhnlich einfach nur durchschnittlich aussah, trug das winzigste schwarze Kleid, das ich jemals gesehen hatte. Dabei war „winzig“ angesichts des Fetzen Stoffs noch übertrieben. Und Ellas Haar war auch nicht mehr dasselbe. Genauer gesagt war es nicht einmal mehr braun. Es war platinblond.
    Im Raum wurde es mucksmäuschenstill. Ich starrte sie ungläubig an und sie lächelte schüchtern zurück, wobei ihr ein paar glatte, blonde Haarsträhnen ins Gesicht fielen. Ich merkte zu spät, in wessen Begleitung sie gekommen war. Jane Ayres funkelte mich triumphierend a n – ein Geburtstagskind, das gerade das schönste Geschenk seines Lebens bekommen hatte.
    „Hi, Lizzie“, sagte Ella.
    „Hi, Ella“, erwiderte ich. „Würdet ihr uns kurz entschuldigen, ich müsste mal etwas mit Ella besprechen.“
    Ich warf Jane Ayres ein strahlendes Lächeln zu und zerrte Ella am Arm hinter mir her.
    „Lass mich los!“, protestierte Ella.
    „Noch einen Mucks und du wirst gleich was erleben“, stieß ich zwischen den Zähnen hervor. „Soll das dein erster großer Auftritt als Jane Ayres’ neue Freundin sein?“
    Ella verstummte augenblicklich. Ich zog sie ins Esszimmer und knallte die Tür hinter uns zu.
    „Was zum Teufel willst du von mir, Eliza?“
    Ich hatte Ellanoir Dashwood unterschätzt. Und ich

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