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Manche Maedchen raechen sich

Manche Maedchen raechen sich

Titel: Manche Maedchen raechen sich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirley Marr
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mit Schottenmuster, das er sich in die Hose gestopft hatte. Sein Bauch hatte entfernte Ähnlichkeit mit einem Walfisch, der in einem Dudelsack steckte. Gauntly hingegen sah aus, als würde er heute noch auf seine eigene Beerdigung gehen.
    „Meine Güte, Jones, du siehst ja mal richtig passabel aus“, sagte Gauntly. „Steht dir echt gut, die britische Nationalflagge.“
    „Halt die Klappe“, antwortete Marianne und warf ihm einen vernichtenden Blick zu. „Wenn ich eine Stilberatung von Leuten brauche, die aussehen, als wären sie gerade aus einem Sarg gekrochen, sag ich Bescheid. Hab ich aber nicht, wenn ich mich recht erinnere.“
    „Ooooh“, knurrte Smalls und grinste Gauntly an. Gauntly grinste Marianne an.
    „Okay, was möchtest du trinken?“, fragte er.
    „Cranberryschorle.“
    „Darf ich dir eine holen?“
    „Ja“, antwortete Marianne und verdrehte die Augen. „Ich bin schon kurz vorm Verdursten!“
    Gauntly streckte seinen Arm aus, Marianne hakte sich unter und die beiden stolzierten davon.
    „Was zu m …“ Ich schaute Lexi fassungslos an.
    „Frag bloß nicht“, stand in ihrem Gesicht geschrieben.
    „Was glotzt du denn so?“, fauchte ich Smalls an und er wich sofort einen Schritt zurück.
    „Unglaublich“, murmelte ich. „Was passiert denn als Nächstes?“
    Lexi nieste. „Ich glaub, ich werd krank.“
    Ich legte ihr die Hand auf die Stirn. Sie war warm.
    „Hol dir was zu trinken“, sagte ich. Dann schnappte ich mir eines der Mädchen aus Lexis und Mariannes Kunstkurs. „Hey, wie auch immer du heißt, kannst du mit Lexi in die Küche gehen und ihr was zu trinken besorgen? Danke.“
    Ich sah, wie das Mädchen mit Lexi in Richtung Küche verschwand.
    Ich hätte sie nicht gehen lassen dürfen.
    „Marianne?“
    Ich tippte ihr auf die Schulter.
    Sie saß mit Gauntly auf den Stufen der Veranda und schaute in die Papierlaternen. Wie romantisch . Es hatte eine Ewigkeit gedauert, bis ich sie und ihr eindrucksvolles Kleid hier draußen gefunden hatte. Sie schien sich ganz gut zu amüsieren, aber nicht nur das, sie lachte sogar laut und lehnte sich an Gauntlys Schulter!
    „Kann ich bitte kurz mit dir reden?“ Ich zog sie am Arm hoch, ehe sie etwas erwidern konnte.
    „Was denn?“, fragte sie, als wir etwas abseits in einer Ecke standen.
    „Was geht hier ab?“, war alles, was ich über die Lippen brachte.
    „Ach so, du meinst Lincoln.“
    „Linc… Mari! Wie abartig ist das denn? Du redest doch nicht etwa von Gauntly?“
    „Doch“, sagte Marianne ungeduldig. „Und wo ist jetzt das Problem?“
    „Wir hassen ihn! Oder hast du seine bescheuerte Aktion neulich in Englisch schon vergessen? Oder die Tausenden Male, die du dich darüber ausgelassen hast, was für ein dürrer, hässlicher Vollidiot er ist?“
    „Moment mal, du meinst wohl, du hasst Gauntly. Ich hab jedenfalls nie behauptet, dass ich ihn hasse. Was mich betriff t …“
    Marianne verstummte und wickelte sich lächelnd eine Locke um den Finger.
    „Schon gut“, sagte ich, „erspar mir die Details.“
    „Lizzie, hör mal, nur weil Jungs Mädchen ab und zu an den Zöpfen ziehen, heißt das doch noch lange nicht, dass sie sie nicht mögen.“
    „Aber Gauntly ist mit Smalls und Biggins befreundet! Wie stellst du dir das denn vor? Dass wir in Zukunft gemeinsam abhängen und einen auf große, glückliche Familie machen? Hast du mal eine Sekunde darüber nachgedacht, wie ich mich dabei fühle? Oder ist das auch schon zu viel verlangt?“
    „Hör auf damit!“, rief Marianne. „Das hier ist eine Party. Also mach dich mal ein bisschen locker, okay? Es ist nur ein Abend. Das hat überhaupt nichts zu bedeuten.“
    Sie versuchte, sich von mir loszureißen, doch ich drückte sie zurück in die Ecke. In diesem Augenblick hasste ich sie beinah.
    Wenn ich es mir recht überlege, gibt es ziemlich viele Menschen, die ich nicht mag. Es scheint so, als hätte ich ganz schön viel Wut in mir.
    „Ach ja, und übrigens hast du was vergessen“, sagte Marianne und stemmte eine Hand in die Hüfte. „Gauntly ist auch mit Neil befreundet.“
    Sie rauschte an mir vorbei. Diesmal hielt ich sie nicht auf. Neil? Was hatte denn Neil damit zu tun? Hatten wir nicht gerade über sie geredet? Ich fand es zum Kotzen, dass sie ausgerechnet jetz t … Ich fand es zum Kotzen, dass sie sich immer für wer weiß wie clever hielt. Ich fand es zum Kotzen, wie clever sie war.
    Ich überlegte gerade, ob ich nach Lexi sehen oder mich mit Jane Mutton über unser

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