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Manche Maedchen raechen sich

Manche Maedchen raechen sich

Titel: Manche Maedchen raechen sich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirley Marr
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klitzekleines Problem namens Ellanoir unterhalten sollte, als jene Jane herangerauscht kam, die ich gerade am allerwenigsten gebrauchen konnte.
    „Boans!“
    Doch Jane Ayres kam nicht allein. Sie hatte Aardant im Schlepptau. Jane stieß ihn in meine Richtung und ich schnappte nach Luft.
    Aardants Nase war lila und total geschwollen. Er hatte eine Schramme am Auge und eine geplatzte Lippe. Jane blieb hinter ihm stehen. Über ihr Gesicht huschte ein Ausdruck von Genugtuung.
    „Kannst du mir erklären, was das zu bedeuten hat, Boans? Leider ist aus meinem Freund hier ja kein vernünftiges Wort herauszukriegen.“
    „Ic h … ich hab keine Ahnung.“
    Ich wandte entsetzt den Blick ab. Ich konnte nicht anders. Aardant sah einfach zu schlimm aus. Da musste jemand zugeschlagen haben, der sehr stark wa r – oder voller Hass.
    Aus den Augenwinkeln beobachtete ich, wie sich um uns herum ein paar Schaulustige auf der Veranda versammelten.
    „Lass uns gehen“, sagte Aardant. „Oder willst du uns vor allen lächerlich machen? Ich hab dir doch schon gesagt, dass ich Football spielen wa r …“
    „Lüg mich nicht an“, entgegnete Jane. „Eliza Boans wird mir jetzt erzählen, was wirklich passiert ist.“
    „Tut mir echt leid“, antwortete ich und schaute Jane Ayres tief in die Augen, „aber es sagt wohl einiges über deine Beziehung aus, wenn dein Freund nicht mit dir reden will und du nichts Besseres zu tun hast, als deinen Frust an einer unschuldigen Person auszulassen, die du aus irgendwelchen Gründen auf dem Kieker hast.“
    Ich hörte, wie einige Leute um mich herum nach Luft schnappten. Sehr gut. Ich schaute in die Runde und dann wieder zu Jane.
    „Du Schlampe!“, schrie Jane voller Wut. „Sieh ihn dir doch an! Also ich kenne nur einen, der zu so was fähig wäre! Dieser widerliche Abschaum Fernandes, mit dem du zusammen bist!“
    Ich lachte. „Neil? Ich bin nicht mit ihm zusammen. Aber wenn dein Freund zu feige ist, den Mund aufzumachen, ist das doch nicht meine Schuld! Was kann ich denn dafür, wenn du mit so einem Weichei zusammen bist?“
    „Das reicht jetzt, du dreckige Hexe!“
    Jane stürzte sich auf mich und riss mich an den Haaren. Welch ein Jammer. Marianne hatte eine halbe Ewigkeit gebraucht, um die Locken einzudrehen. Ich ruderte mit einem Arm in der Luft herum, bis ich ihren Nacken zu fassen bekam. Dann krallte ich meine Finger hinein, so fest ich konnte. Offensichtlich fest genug, denn Jane schrie auf.
    Ich spürte, wie kräftige Hände mich zurückzerrten. Aber sie taten mir nicht so weh, wie ich erwartet hatte. Nein, es waren behutsame, vertraute Hände.
    „Neil!“, schrie ich und fuhr herum.
    „Komm schon, Eliza, du willst ihr doch nicht wehtun“, sagte Neil.
    „Was ist mit deinem Gesicht passiert?“
    Ein rosafarbener Handabdruck prangte auf seiner Wange.
    „Hab mir eine gefangen, als ich mit den Mädels Rugby gespielt habe.“ Neil lächelte und strich sich über die Wange.
    Inzwischen hatte sich eine große Menschentraube um uns gebildet. Ein paar Leute hielten ihre Handys hoch. Alle standen einfach nur da und gafften.
    „Los, komm mit“, sagte Neil und streckte mir seine Hand entgegen.
    Ich sah zu Jane, deren blondes Haar und gerötetes Gesicht um die Wette leuchteten. Um sie herum all die Leute, die filmten. Ich drehte mich wieder zu Neil.
    „Genau!“, rief Jane laut. „Geh ruhig mit diesem Psychopathen! Wie blöd muss man sein, um einem wie dem zu vertrauen?“
    Eigentlich hatte ich mich bei Neil bedanken wollen, doch stattdessen fragte ich: „Stimmt das? Hast du Aardant verprügelt?“
    „Ja“, antwortete er.
    Hinter mir konnte ich Jane Ayres’ triumphierendes Schnauben hören.
    Neil hielt mir immer noch die Hand hin, so behutsam, so vertraut. Die Hand, die sich anscheinend in die Faust eines Fremden verwandeln konnte. Ich wandte mich von ihm ab, drängelte mich durch die Menge und verschwand im Haus.
    Janes triumphierendes Schnauben verfolgte mich noch lange.
    Aus einem der hinteren Zimmer dröhnte ein Fernseher. Dort fand ich Lexi. Der Bildschirm war so riesig, dass er fast die komplette Zimmerwand einnahm. Es lief ein Musikvideo in ohrenbetäubender Lautstärke.
    „Mir geht es gar nicht gut“, sagte Lexi und legte die Arme um mich. Ich schob sie sanft zurück.
    „Hast du Jane Mutton irgendwo gesehen? Ich muss mit ihr reden. Sag mal, was hast du denn getrunken?“
    Ich nahm ihr den Becher aus der Hand und roch daran.
    „Wer hat dir das gegeben?“, fragte

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