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Manche Maedchen raechen sich

Manche Maedchen raechen sich

Titel: Manche Maedchen raechen sich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirley Marr
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ist, dass dein Name mit meinem in Verbindung gebracht wurde. Damit es keine Missverständnisse gibt: Sobald die Party vorbei ist, ist auch unsere Freundschaft beendet.“
    Ein schrilles Jaulen ertönte und ich hielt mir die Ohren zu. Es hatte geklungen wie Jane Muttons kleines Designerhündchen, aber dann stellte ich fest, dass Jane selbst dieses Geräusch von sich gegeben hatte.
    „Warum, Janey? Nach all den Jahren! Was hab ich dir getan, dass du mich so hasst?“
    Jane Ayres zeigte deutlich, dass sie es als Zumutung empfand, irgendwem irgendetwas erklären zu müssen. Aber ein Funkeln in ihren Augen verriet, dass sie es in Wahrheit sehr genoss.
    „Jan e … Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll. Ich möchte ja auch wirklich nicht unhöflich sein. Aber du langweilst mich. Du bist dumm und du hast keinen Geschmack. Hast du tatsächlich geglaubt, du könntest jemals auch nur annähernd in meiner Liga spielen? Geschweige denn in meiner Mannschaft?“
    Jane Muttons Mund klappte lautlos auf und zu wie bei einem Goldfisch.
    Jane Ayres drehte sich um und zerrte Aardant mit, aber so schnell gab Jane Mutton nicht auf.
    „Jaaaaney!“, heulte sie und stürzte mit ausgestreckten Armen hinter Jane her.
    Aardant legte schützend den Arm um seine Freundin. „Lass sie in Ruhe“, sagte er zu Jane Mutton. „Du kapierst echt gar nichts, oder, Specki?“
    Wahrscheinlich hätte Jane Mutton es hingenommen, langweilig, dumm und geschmacklos genannt zu werden, aber dass sie jemand Specki nannte, ertrug sie nicht. Sie wuchtete ihren pummeligen Körper in die Höhe und schlug Aardant mit der Faust mitten ins Gesicht. Aardant stöhnte auf und hielt sich die Nase, Blut rann ihm über die Finger.
    Mit einem schrillen Schrei packte Jane Ayres Jane Mutton an den Haaren. Wenn ich mich das nächste Mal mit Jane Ayres anlegte, durfte ich auf keinen Fall vergessen, mir vorher die Haare abzurasieren.
    „Bist du jetzt völlig durchgeknallt?“, schrie Jane Ayres.
    „Das tut mir überhaupt nicht leid!“, schrie Jane Mutton zurück. „Und ich bin froh, dass Neil ihm seine beschissene Fresse poliert hat!“
    Marianne und ich trennten die beiden Streithähne, indem ich Jane Mutton in die eine und Marianne Jane Ayres in die andere Richtung zog.
    „Wo warst du denn die ganze Zeit?“, fragte ich Marianne. Ihre Haare waren zerzaust.
    „Nirgends“, erwiderte si e – ein bisschen zu hastig. „Dasselbe könnte ich dich fragen.“
    „Ich war auch nirgends“, antwortete ich, ohne sie aus den Augen zu lassen. Ich würde ihrem Blick ganz bestimmt nicht als Erstes ausweichen!
    Ich ließ Jane Mutton los und Marianne entließ Jane Ayres aus ihrer Umklammerung. Wir sahen zu Aardant. Blut tropfte ihm über das Kinn und auf die Fliesen. Marianne griff sich in den Ausschnitt und förderte ein Stofftaschentuch zutage.
    „Hier, das kannst du behalten“, sagte sie zu Aardant, der das Taschentuch erst misstrauisch beäugte und es sich dann auf die Nasenlöcher presste. Blutrote Rosen erblühten auf dem hellen Stoff.
    „Alistair“, sagte Jane Ayres, strich sich die Haare aus dem Gesicht und wankte in ihren High Heels auf ihn zu. „Das ist wirklich widerlich! Als ob du vorher nicht schon schlimm genug ausgesehen hättest! Geh ins Bad und wasch dir das Gesicht!“
    „Genau!“, rief Jane Mutton schrill. „Tu, was sie sagt. Wie sollen die anderen Mädchen sie um dich beneiden, so wie du rumläufst?“
    Aardants Hand ballte sich zur Faust. Ich würde nicht behaupten, dass ich sie beschützen wollt e – schließlich waren wir keine Freund e –, aber ich legte Jane Mutton die Hand auf die Schulter.
    Der Blick, den Aardant auf Jane Mutton abfeuerte, machte mir Angst. Ich meine, klar, mit all den Beschimpfungen, dem Gekratze und An-den-Haaren-Ziehen hatte sich niemand hier im Raum einen Heiligenschein verdient, abe r …
    Seine Augen waren genauso dunkel wie die von Neil. Doch während Neils Augen aussahen wie die eines schwachen Rehkitzes, hatte Aardant die Augen eines Jägers, der das Gewehr im Anschlag hielt.
    Ich umklammerte Janes Schulter fester.
    „Lass uns endlich gehen“, sagte Aardant und griff nach Jane Ayres’ Hand.
    Doch Jane zog ihre Hand zurück. „Würde ich ja gern. Aber das hier ist meine Party.“ Dann wandte sie sich an mich und Jane Mutton. „Da du mir ja nun schon meinen großen Auftritt verdorben hast, Boans, und du meinen Freund völlig entstellt hast, Mutton, erwarte ich, dass ihr beide mir jetzt aus dem Weg geht und mir nicht

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