Manche moegen's Kowalski
Versöhnungssex geben.“
„Ich glaube nicht, dass es zum Versöhnungssex kommt. Viel eher sehe ich die Rechtsanwälte aufmarschieren und ein Schild ‚Zu verkaufen’ in unserem Vorgarten.“
Das Lächeln verschwand aus Mitchs Gesicht. „Das tut mir leid, Drew. Bist du da sicher? Ich meine, hast du alles versucht … Eheberatung … oder irgendetwas?“
„Wir haben das wieder und wieder durchgekaut, bis es nichts mehr zu sagen gab. Ich glaube, da hilft auch keine Eheberatung mehr.“ Drew stand auf und ging zu der hochmodernen Kaffeemaschine, die ihm zu seiner alleinigen Verfügung – offensichtlich ein Privileg – ins Büro gestellt worden war.
Mitch vermutete, dass sein Freund die Zeit, die er damit beschäftigt war, ihnen beiden einen Kaffee zuzubereiten, nutzte, um sich zu überlegen, was und wie er sein Problem schildern sollte. Drew und Mallory waren schon auf der Highschool ein Paar gewesen. Als sie aufs College kamen, trennten sich zunächst ihre Wege, führten sie beide danach aber wieder nach Whitford zurück. Vor Kurzem hatten sie ihren zehnten Hochzeitstag gefeiert.
Mit einem Becher für seinen Gast und einem für sich kehrte Drew an den Schreibtisch zurück. „Mallory will keine Kinder“, sagte er schließlich, nachdem er sich in seinem Sessel niedergelassen hatte.
„Im Moment nicht?“
„Überhaupt nicht.“
„Oh.“ Mitch fiel nichts anderes dazu ein. Er wusste, dass Drew und Mallory früher einmal darüber gesprochen hatten, Kinder zu bekommen, sich allerdings nicht festlegen wollten, wann.
„Erst hat es immer geheißen: ‚Lass uns damit noch warten‘ und ‚Nicht gerade jetzt‘ und ‚Ich bin noch nicht so weit‘. Irgendwann ist mir der Geduldsfaden gerissen, und ich sagte ihr, dass es nun definitiv so weit sei. Und darauf erwiderte Mallory, dass es definitiv so weit sei, dass sie mir sagen müsse, dass sie keine Kinder wolle.“
„Leute, ihr seid seit der Highschool zusammen und zehn Jahre verheiratet. Wie kann es angehen, dass ihr das nicht vorher schon geklärt habt? Das versteht kein Mensch. Ihr selbst habt von Kindern gesprochen. Mallory hatte sogar schon einen Namen für eine künftige Tochter. Wie war der noch? Irgendetwas mit einer Blume.“
„Daisy“, sagte Drew resigniert. „Mallorys Erklärung ist, dass sie Angst gehabt hat, dass ich sie nicht heiraten würde, wenn ich das gewusst hätte, und dass sie deshalb gesagt hat, dass sie später mal Kinder wolle. Und dabei ist es dann geblieben. Jetzt gehe ich auf die vierzig zu und habe noch immer keinen Nachwuchs. Und demnächst nicht einmal mehr eine Frau.“
„Es tut mir leid, das zu hören, Mann. Und wieso hat sie sich jetzt entschieden, damit herauszurücken?“
„Weil ich ihr gesagt habe, dass es so nicht weitergeht. Wir werden beide nicht jünger, und je weiter die Zeit voranschreitet, desto risikoreicher würde eine Schwangerschaft für sie. Ich hätte auch keine Lust dazu, dass man mich im Rollstuhl zur Schulabschlussfeier meines Kindes fahren muss. Immer wieder habe ich davon angefangen, bis eben der Punkt kam, an dem ich mich nicht mehr vertrösten lassen wollte. Ich habe gesagt, ich will das Kind jetzt, sie hat gesagt, sie will überhaupt keines – und das war’s. Seitdem herrscht Funkstille.“
„Und wie lange besteht die schon?“
„Seit fünf Wochen.“
„Großer Gott, Mallory und du, ihr habt seit fünf Wochen kein Wort mehr gewechselt? Lebt ihr denn noch zusammen?“
Drew nickte. „Seitdem wir uns anschweigen, hat sie sich beleidigt ins Gästezimmer zurückgezogen und ist nicht wieder aufgetaucht.“
Mitch konnte es noch immer nicht begreifen. „Du meinst, ihr habt gar nicht mehr miteinander gesprochen? Auch über die Kinderfrage nicht?“
„Nein, kein einziges Wort. Zuerst war das furchtbar. Mittlerweile ist das … so etwas wie unser Normalzustand geworden.“
„Was für ein Bockmist.“ Mitch mochte keinerlei Erfahrungen mit der Ehe haben, aber was eine intakte Beziehung war und was nicht, wusste er durchaus zu unterscheiden. „Vielleicht solltet ihr euch das mit einer Paartherapie doch noch mal überlegen.“
„Als ich das angesprochen habe, ging es erst richtig bergab. Mallory unterstellte mir, ich wollte sie als verrückt abstempeln, weil sie keine Kinder bekommen wollte.“
„Und wie lange wollt ihr euch noch anschweigen?“
„Ich habe keine Ahnung. Im Grunde gibt es nur zwei Möglichkeiten. Entweder wir lassen uns scheiden, oder ich nehme es hin, dass wir keine
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