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Manche moegen's Kowalski

Manche moegen's Kowalski

Titel: Manche moegen's Kowalski Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Stacey
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machen oder etwas zu lesen, bevor die Eltern von der Arbeit nach Hause kamen.
    Hailey Genest, bekannt für die Kratzspuren auf den Lederpolstern des väterlichen Cadillacs, saß hinter dem Schalter der Bücherausgabe, wo sie montags bis donnerstags von zehn Uhr morgens bis fünf Uhr nachmittags, freitags sogar bis acht Uhr abends sowie jeden zweiten Samstag für drei Stunden anzutreffen war. Sie trug Jeans, ein T-Shirt und hatte ihren Blondschopf zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Mit anderen Worten: Sie sah absolut nicht so aus, wie man sich eine Bibliothekarin vorstellte.
    Fran Benoit, die ihr dichtes graues Haar zu einem Zopf geflochten hatte, stand mit einem Stapel Bücher an der Ausleihe und grinste Paige an, als sie sie sah. „Du kommst zu spät. Die Bücher mit dem besten Sex hab ich schon alle.“
    „Dann suche ich mir eben die Krimis mit den besten Morden heraus.“
    „Ja, ja – Sex and crime . Wenn du das eine zu stark unterdrückst, kannst du ganz schnell beim andern landen. Und schon klicken die Handschellen“, meinte Hailey und warf Paige einen bedeutungsvollen Blick zu. Hailey nahm kein Blatt vor den Mund, wenn es um Paiges fehlendes Liebesleben ging.
    Sie lachten alle drei. Paige dachte, während sie die Bücher auspackte, die sie zurückgeben wollte, dass Krimis ohnehin besser für sie waren. Mitch Kowalski und erotische Literatur, das war zu viel auf einmal.
    „Apropos“, sagte Fran, „wie fand Mitch denn deinen Hackbraten?“
    Paige schüttelte den Kopf. „Wie kommst du denn jetzt auf Hackbraten?“
    „Wir sprachen über Sex. Und von dort ist es nicht weit zu Mitch Kowalski.“
    „Das stimmt“, meinte Hailey mit jenem verträumten Blick, den man häufig in der weiblichen Bevölkerungshälfte Whitfords antraf, wenn Mitchs Name fiel.
    „Ich denke, er hat ihm geschmeckt. Sonst wäre er wohl nicht am nächsten Morgen mit Josh zum Frühstück gekommen.“

    Hailey schüttelte den Kopf. „Vergiss den Hackbraten, Paige. Mitch ist für sechs Wochen hier. Sei nicht so verkrampft, sonst bringst du am Ende wirklich noch jemanden um.“
    „Du willst damit also sagen, ich soll mit Mitch ins Bett gehen, um … um Leben zu retten?“
    „Genau“, antwortete Hailey.
    „Wäre besser so“, pflichtete Fran ihr bei.
    Beide verzogen sie keine Miene. Paige konnte es kaum glauben. Dann holte sie Luft und erwiderte: „Netter Versuch von euch. Aber kein Interesse.“ Was streng genommen nicht ganz der Wahrheit entsprach. „Und außerdem ist ja auch überhaupt nicht gesagt, dass er Interesse hat.“
    Fran packte ihre Bücher ein und streifte Paige dabei mit einem Seitenblick. „Da du das richtige Geschlecht hast, ist er interessiert. Verlass dich drauf.“
    Sie kicherten wie alberne Teenager, bis aus der Ecke, wo die Karteikästen standen, ein vernehmliches und deutlich verärgertes Räuspern zu hören war und Hailey sie zum Schweigen brachte. „Ihr schafft es noch, dass sie mich rausschmeißen“, flüsterte sie.
    „Sie können dich nicht rausschmeißen“, meine Fran. „Du bist die Einzige in der Stadt, die das Katalogsystem versteht.“ Inzwischen hatte sie ihre Bücher beisammen und verabschiedete sich gleich darauf.
    Trotz Frans etwas großspuriger Ankündigung fand Paige noch eine nette Sammlung erotischer Romanzen in den Regalen. Zwei davon nahm sie mit, dazu ein paar Krimis, einen Politthriller und einen Horrorroman, der schon beim ersten Anlesen den Eindruck erweckte, als könne er einen die ganze Nacht nicht loslassen. Immer noch besser, damit eine schlaflose Nacht zu verbringen, dachte Paige, als von Gedanken wach gehalten zu werden, die immer wieder um Mitch Kowalski kreisen.
    Als sie fertig war und zu Hailey kam, um die Bücher, die sie sich ausgesucht hatte, registrieren zu lassen, warteten hinter ihr in der Schlange noch zwei Kunden, was Hailey von weiteren Lästereien abhielt. So beschränkte sie sich darauf, Paige zwinkernd einen schönen Tag zu wünschen.
    Allein wegen der drei Hardcoverbände war die Tragetasche schwerer als gewöhnlich. Paige entschloss sich, in dem kleinen nahe gelegenen Park, in dem Flieder und wilde Rosen blühten und ein paar Bänke standen, eine Pause einzulegen. Um ihre Gedanken endgültig von Haileys und Frans vorlauten Bemerkungen zum Thema Sex loszureißen, holte sie ein Paperback aus der Tasche und wollte ein wenig lesen, bevor sie sich auf den Heimweg machte.
    Mitch rangierte den Pick-up in eine Parklücke in der Main Street. Dann stieg er aus und

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