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Manche moegen's Kowalski

Manche moegen's Kowalski

Titel: Manche moegen's Kowalski Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Stacey
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sicher genug, dass sie sich nicht ängstlich an ihn klammerte, sodass er die Berührung ihrer Hände und den leichten Schenkeldruck an den Seiten auskosten konnte.
    Aus der Stadt heraus wählte Mitch einen anderen Weg. Sie befuhren die Nebenstraßen, und hie und da zeigte er mit der Hand auf die sehenswerte Landschaft. Das laute Motorengeräusch und die Helme auf ihren Köpfen erschwerten die Verständigung. Es dauerte noch über eine Stunde, bis er einen seiner Lieblingsplätze in dieser Gegend erreicht hatte. Es war im Grunde nicht mehr als eine Parkbucht neben der Straße, in die er einbog und wo er neben einer Baumgruppe die Zündung ausstellte. Dann ließ er Paige absteigen, bevor er die Maschine aufbockte.
    „Wo sind wir hier?“ Paige hängte ihren Helm an den Haltegriff und nestelte an ihrem Zopf, damit er sich nicht auflöste.
    „Abwarten.“ Mitch hängte seinen Helm an den Lenker und führte sie anschließend über einen schmalen Weg zwischen den Bäumen hindurch. Dabei reichte er ihr die Hand. „Vorsicht, es ist ein wenig abschüssig hier.“

    Mit Paige an der Hand ging er eine kurze Strecke die nicht allzu steile Böschung hinunter auf einen mächtigen Felsvorsprung, der ein Stück in den Lauf des Flüsschens hineinragte.
    „Wirklich furchtbar abschüssig“, bemerkte Paige ironisch, als sie auf dem Felsen angekommen waren.
    „Ich wollte nur ein wenig Ihre Hand halten.“
    Schon dass sie ihre Hand trotzdem nicht wegzog, versetzte ihn in Hochstimmung. So betrachteten sie beide die untergehende Sonne, deren schwächer werdende Strahlen goldene Reflexe auf die Wasseroberfläche des Bachs zauberten, der sich unter ihnen zwischen Felsen und Steinen hindurchwand. Von den sommerlich belaubten Baumkronen herab zwitscherten die Vögel.
    „Wunderschön“, sagte Paige so leise, als hätte sie Angst, das Naturschauspiel zu stören. Nach einer kleinen Pause fügte sie hinzu: „Ich wette, Sie bringen all Ihre Mädchen hierher.“
    „Nein, das stimmt nicht.“ Er hatte tatsächlich noch nie ein Mädchen hierher mitgenommen. Warum er es jetzt mit Paige getan hatte, wusste er selbst nicht so genau. „Ich bin ganz selten hier. Vielleicht weil ich es mir aufspare, damit es etwas Besonderes bleibt. Nach der Beerdigung meines Vaters bin ich hergekommen. Ich habe mich auf den Felsen gelegt und in den Himmel geschaut.“
    Sie drückte leicht seine Hand. „Es ist bestimmt ein guter Platz, wenn man mit seinen Gedanken allein sein will.“
    Allein mit dir finde ich es noch besser, dachte er. Aber das sagte er nicht laut. Immerhin bestand ein feiner Unterschied zwischen Flirten und Herumschleimen. Schlimm genug, dass ihm so etwas überhaupt in den Sinn gekommen war.
    So bemerkte er nur: „Es ist friedlich hier.“ Aber er steckte in Schwierigkeiten. Er stand an einem Ort, der ihm emotional viel bedeutete, und hielt Händchen mit einer Frau, zu der er sich unwiderstehlich hingezogen fühlte. Das war eine durchaus explosive Mischung, die imstande war, die Mauer, die er zum Schutz um sich herum errichtet hatte, zum Einsturz zu bringen. Mit dieser Mauer hatte er bisher gut leben können. Sie bewahrte ihn davor, dass eine Affäre, die nichts weiter als eine angenehme Unterbrechung des täglichen Einerleis sein sollte, sich so weit auswuchs, dass sie ihn erdrückte.
    Was hatte er sich nur dabei gedacht, Paige ausgerechnet hierher zu bringen?
    Paige sah zu ihm auf und lächelte, und augenblicklich waren alle Einwände und Bedenken vergessen, und nur noch eine Frage beherrschte ihn: Wie mochten sich ihre Lippen auf seinen anfühlen?
    Paiges Lächeln wurde etwas unsicher. „Warum schauen Sie mich so an?“
    „Ich dachte daran, Sie zu küssen.“
    „Oh“, sagte sie nur und fügte dann hin zu: „Sehr glücklich sahen Sie bei diesem Gedanken aber nicht aus.“
    „Ich bin mir nicht sicher, wie Sie es aufnehmen. Und da schien es mir nicht fair, Sie einfach damit zu überfallen. Schließlich sind Sie darauf angewiesen, mit mir zurückzufahren, wenn Sie wieder nach Hause kommen wollen.“
    „Und da sagt man immer, es gebe keine Ritterlichkeit mehr unter den Männern.“ Paige wandte ihre Aufmerksamkeit wieder der Aussicht auf den Bach zu, ließ aber Mitchs Hand nicht los.
    Mitch hatte das Gefühl, irgendwie auf dem Schlauch zu stehen. Wollte sie nun, dass er sie küsste, oder nicht? Die Art, wie sie sich wieder von ihm abgewandt hatte, zeugte von keinem großen Interesse. Trotzdem hielt sie immer noch seine Hand.
    „Warum

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