Manche moegen's Kowalski
wollten Sie mich denn küssen?“
Die Frage war so leise, dass er sie fast überhört hätte. Er war etwas ratlos, was er darauf antworten sollte. „Ich weiß nicht. Ein schöner Platz, ein schöner Tag, eine schöne Frau. Da bietet es sich geradezu an.“
Als sie darauf die Hand wegzog und sich anschickte, zur Straße zurückzugehen, wusste er, dass er das Falsche gesagt hatte. „Ich glaube, es bietet sich an, dass wir jetzt zurückfahren. Auf mich wartet zu Hause noch eine Menge Papierkram, den ich erledigen muss.“
Mitch war mit zwei langen Schritten bei ihr, griff nach ihrem Ellenbogen und drehte sie zu sich herum. „Ich wollte dich küssen, weil ich, verdammt noch mal, an nichts anderes mehr denken kann. Das geht mir jedes Mal so, wenn ich dich sehe. Es braucht nur jemand deinen Namen zu erwähnen, und schon denke ich daran. Der Gedanke verfolgt mich buchstäblich Tag und Nacht.“
Sie legte ihm die Hände auf die Schultern, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn. Nach einer Art Schrecksekunde schlang er die Arme um sie und erwiderte den Kuss. Er hatte zu lange auf diesen Moment warten müssen, um sich mit einer kurzen, zaghaften Annäherung zufriedenzugeben. Ihre Lippen waren weich, und leise seufzend überließ sie ihm die Initiative.
Mitch ließ es langsam angehen. Er streifte ihren Mund zuerst nur mit den Lippen, bevor er den Kuss vertiefte und behutsam mit der Zunge vordrang. Doch er wollte Paige ganz. Sein Verlangen nach ihr war beinahe übermächtig.
Mit Haut und Haaren hätte er sie verschlingen mögen, um seinen Hunger nach ihr zu stillen. Stöhnend zog er sie eng an sich und presste seine Hüften gegen ihr Becken. Als sie darauf die Finger in seinem Haar vergrub, zu zittern begann und seufzte, wusste er, dass er sie haben konnte – gleich hier auf dem Felsen mit dem gurgelnden Bach unter ihnen.
Und er wollte sie – wollte sie so sehr, dass er kaum noch einen klaren Gedanken fassen konnte. Dennoch hielt ihn etwas zurück, ein letztes Fünkchen Vernunft, das ihn schon vor manchen Verwicklungen bewahrt hatte. Nein, hier war nicht der Ort. Nicht nur weil der harte Felsen eine unbequeme Unterlage bot. Sollte Paige es anschließend bereuen, könnte die Rückfahrt äußerst unbehaglich werden. Aus dem Weg gehen konnten sie sich augenblicklich nicht.
Widerstrebend löste er die Lippen von ihren und trat einen halben Schritt zurück. Paiges Wangen waren gerötet, und sie sah genauso aufgewühlt und verwirrt aus, wie er sich fühlte.
Unsicher lachte sie. „Nachdem wir das aus unseren Köpfen haben, kannst du ja jetzt auch wieder an etwas anderes denken und vielleicht nachts besser schlafen.“
„Wenn es das war, was du erreichen wolltest, ist der Plan vollkommen nach hinten losgegangen.“
„Oh!“, war alles, was ihr dazu einfiel. Dann entstand eine kurze Pause, in der keiner so recht etwas zu sagen wusste und Mitch sich fragte, ob er sie noch einmal küssen sollte. Doch dann deutete sie zur Straße und meinte: „Nun sollten wir aber aufbrechen.“
Er folgte ihr den Pfad durch das kleine Gehölz und wünschte sich insgeheim, dass sie nicht solche Eile an den Tag legen würde.
Ein paar Minuten später saßen sie beide auf der Maschine, und es wurde ein langer, entsagungsreicher Heimweg.
Am Freitag nach Feierabend hatte sich Paige auf den Weg zu Dozers Laden gemacht. Sie brauchte eine Beratung, um ihren Wohnwagen in Schuss zu halten. Eigentlich hatte sie das Problem mit dem Abfluss ihres Badezimmerwaschbeckens noch ein wenig aufschieben wollen, aber sich um diese Dinge zu kümmern schien eine gute Ablenkung zu sein. Sie wollte nicht ständig daran denken, wann Mitch wohl wieder auftauchte. Bisher hatte er das nicht getan, aber der Abfluss entpuppte sich als eine größere Herausforderung, als sie angenommen hatte.
Wie im Puppentheater tauchte Dozers Kopf unversehens hinter einem Regal mit Gartenhandschuhen auf, als sie das Geschäft betrat. „Paige“, begrüßte er sie freundlich, „wie macht sich die neue Schiebetür?“
„Großartig. Das Schlafzimmer sieht gleich viel wohnlicher aus.“
„Und was hast du als Nächstes vor?“
Seufzend hob sie die Schultern. „Das Waschbecken im Badezimmer läuft nicht richtig ab. Es dauert eine halbe Ewigkeit.“
„Aha. Hast du es schon mit Abflussreiniger versucht?“
„Das hat nicht viel gebracht. In meinem Handbuch steht, man muss den Geruchsverschluss unter dem Becken abschrauben und reinigen, aber ich bekomme das Gewinde
Weitere Kostenlose Bücher