Manche moegen's Kowalski
nicht los. Gibt es irgendein Zeug, mit dem man das lockern kann?“
Dozer schüttelte den Kopf. „Was willst du denn mit einem Handbuch? Damit bekommst du keinen Abfluss frei.“
„Nur mithilfe dieses Buches hab ich es letztes Jahr geschafft, die Toilette auszuwechseln. Aber jetzt komm ich nicht weiter. Ich hab einfach nicht genug Kraft, um dieses Gewinde aufzudrehen.“
„Klingt so, als fehlte da ein Mann im Haus.“
Paige fuhr herum, als sie Mitchs Stimme hörte, der wie aus dem Nichts hinter einem Regal aufgetaucht war. Sofort fiel ihr ein, wie sie sich geküsst hatten, und es kam ihr plötzlich furchtbar heiß und stickig in Dozers Laden vor.
Äußerlich bewahrte sie jedoch ihre Gelassenheit und zuckte nur die Achseln. „Eigentlich nicht. Wenn es kein Mittel gibt, das Gewinde zu lockern, gibt es immer noch die Möglichkeit, mit einer Verlängerung eine größere Hebelwirkung zu erzielen.“
„Welch ein Umstand. Ich mach’s dir in ein paar Minuten.“
„Ja, lustig“, sagte sie, als sie merkte, dass Dozer sich kaum beherrschen konnte, laut loszuprusten. „Aber ich mach das schon lieber selbst.“
„Das hast du jetzt gesagt.“
Paige kniff die Augen zusammen, aber ihr wollte keine passende Antwort einfallen, wenn es darauf überhaupt eine gab. Glücklicherweise klingelte in diesem Moment das Telefon. Dozer entschuldigte sich und verzog sich gleich darauf hinter seinen Tresen, um den Anruf anzunehmen.
Mitch nahm die Gelegenheit wahr und kam ihr näher. Mit verschränkten Armen nahm Paige eine abwehrbereite Stellung ein, wenn sie sich im Stillen auch eingestehen musste, dass ihre Versuche, ihn auf Distanz zu halten, bisher sämtlich fehlgeschlagen waren. „Du bist schlimmer als ein pubertierender Teenager. Allmählich glaube ich, dass die Geschichten, die über dich kursieren, allesamt maßlos übertrieben sind.“
„Du kannst es gern selbst ausprobieren.“
„Das möchtest du wohl“, murmelte sie, hatte aber zunehmend das Gefühl, dass sie dieser Art Diskussion einfach nicht gewachsen war.
„Jetzt mal im Ernst. Lass dir von mir helfen.“
„Ich brauche deine Hilfe nicht.“
„Nein, sicherlich nicht.“ Sie horchte auf, bemühte sich aber, keine Reaktion zu zeigen. „Ich bin sicher, du schaffst das irgendwie. Und wenn du die Rohre komplett austauschst. Aber dafür brauchst du Stunden, während ich dir deinen Abfluss in ein paar Minuten freimache.“
Warum nicht? Weil sie sich nicht für dumm verkaufen ließ. Sie wusste, worauf er hinauswollte. Er versuchte, sie davon zu überzeugen, dass sie einen Mann an ihrer Seite brauchte, was nicht stimmte. Sie konnte sich gut vorstellen, wie so etwas endete. Er gab sich hilfsbereit und war stets verfügbar, und sie gewöhnte sich mit der Zeit daran. Dann verlor sie nach und nach das Selbstvertrauen, Aufgaben selbst meistern zu können, bis sie ängstlich darauf bedacht war, dass immer jemand bei ihr war, der sich um sie kümmerte. Und am Ende waren ihr dann dessen Glück und Zufriedenheit wichtiger als ihre eigenen Belange.
Irgendwie war das fast schon paranoid. Er hatte für sie diese Neonröhre ausgewechselt, und jetzt bot er seine Hilfe an, ihren verstopften Abfluss zu reparieren. Dahinter musste man nicht gleich vermuten, dass er ihr ganzes Leben umkrempeln wollte. Und doch geriet man so schnell auf eine schiefe Bahn. Das Beispiel ihrer Mutter stand ihr lebhaft vor Augen, und Paige war selbst schon diese abschüssige Bahn hinuntergeschlittert.
„Ich versuche bloß, ein guter Nachbar zu sein“, unterbrach er ihr längeres Schweigen. „War es nicht das, was dir an Whitford so gefiel – dass es hier noch so etwas wie gegenseitige Hilfe gibt, dass einer für den anderen da ist?“
„Und? Küsst man deshalb alle seine Nachbarn?“ Es war heraus, bevor sie es sich richtig überlegt hatte. „Lass gut sein. Ich weiß schon, was du jetzt sagen willst.“
„Nur die, die hübsch genug sind“, meinte er zwinkernd, sodass sie die Augen verdrehte. „Ich muss jetzt noch ein paar Eimer Grundierungsfarbe zur Lodge bringen, aber ich kann am frühen Abend bei dir sein und mich um den Abfluss kümmern. Das dauert nicht länger als eine halbe Stunde – höchstens. Und ich werde mich auch benehmen.“
„Tatsächlich?“
„Versprochen.“
Sie schaute ihm ins Gesicht. „ Wie benehmen?“
„Also – im Rahmen eines gewissen Spielraums …“ Spielraum war das Letzte, was sie ihm gewähren wollte. „Also gut. Ich werde mich benehmen wie ein
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