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Manche moegen's Kowalski

Manche moegen's Kowalski

Titel: Manche moegen's Kowalski Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Stacey
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blickte sie über den Tisch hinweg an. Obwohl sie sich gegenübersaßen, waren sie sich so nah, dass er ihr tief in ihre wunderschönen dunklen Augen schauen konnte. Nach einer Pause meinte er: „Das überschaubare Verfallsdatum hat sich bewährt. Keine Sorgen, was einmal kommen wird, kein Stress. Man genießt einfach die schöne Zeit, die man miteinander hat. Es ist tatsächlich wie ein Luxus, den man sich ab und zu mal gönnt. Ähnlich wie Urlaub.“

    Paige hatte ihr Essen noch immer nicht angerührt und saß nur wie gelähmt da, während er sie ansah. Allmählich begann sie zu begreifen, was hinter seiner Philosophie steckte.
    Wäre er nicht der perfekte Partner, um ihren durcheinandergeratenen Gefühlshaushalt wieder in Ordnung und dieses ganze nervige Gekribbel, die innere Unruhe und heimlichen Sehnsüchte endlich unter Kontrolle zu bringen? Sie hätte von vornherein die Sicherheit, dass er sich über kurz oder lang verabschieden und gehen würde, ohne sich noch einmal umzudrehen. Und sie würde ihn nicht zurückhalten. Es war wie mit einem Ersatzwagen, den man von der Werkstatt bekam. Auch wenn der nagelneu, schick und sauber war, hing trotzdem nicht das Herz daran, wenn man ihn wieder ablieferte, um in seine vertraute alte Klapperkiste zu steigen.
    Bevor sie irgendetwas Dummes sagte, schob sich Paige jetzt lieber die erste Gabel voll Kartoffelpüree in den Mund und ließ die zweite gleich folgen.
    Als Mitch merkte, dass sie auf seinen Köder nicht anbeißen wollte, verlegte er sich auf höflichen Smalltalk. Sie sprachen über die Stadt, Bücher und Filme, und Mitch lobte Gavins Kochkunst.
    Dennoch hatten seine Worte ihre Wirkung nicht ganz verfehlt, was wohl auch der Grund dafür war, dass Paige sich ein wenig länger dabei aufhielt, sich nach dem Essen frisch zu machen. Sie war sich sicher, dass er wenigstens den Versuch starten würde, sie an diesem Abend noch zu küssen – trotz seines Versprechens. Schließlich sprach auch nichts gegen einen Kuss, selbst wenn er versprochen hatte, sich gentlemanlike zu benehmen. Abgesehen davon würde es ihr nichts ausmachen, wenn er sich nicht ganz an die Vereinbarung halten würde.
    Als sie aus dem Bad kam, saß er auf ihrer Couch. Dieses Möbelstück engte den ohnehin knappen Wohnraum noch weiter ein, und ein zierlicher Zweisitzer wäre bestimmt praktischer gewesen. Aber was ein anständiges Sofa betraf, war Paige nicht bereit, Kompromisse zu schließen. Bei dem Anblick, wie er sich in die äußerste Ecke gequetscht und mit ausgestreckten Beinen trotzdem mit den Fußspitzen bis an die gegenüberliegende Wand reichte, hinter der das Badezimmer lag, musste sie schmunzeln.
    „Die Unterkünfte für eure Arbeiter bei Northern Star Demolition sind vermutlich geräumiger als das hier“, bemerkte sie, während sie seine Füße beiseiteschob.
    Er verzog den Mund zu einem gutmütigen Grinsen und machte sich etwas kleiner. „Möglich, allerdings passt das gut zu dir. Es ist eine kuschelige kleine Höhle. Und außerdem praktisch, weil ich glaube, dass man hier schnell mit dem Saubermachen fertig wird.“
    „Die Kehrseite der Medaille ist: Wenn ich länger als drei Tage vergesse, die Werbesendungen wegzuschmeißen, sieht es hier aus wie bei einem Messie.“
    Sie musste grinsen, da er über ihre Bemerkung lachte, dennoch war sie unruhig und nervös und hatte keine Ahnung, was sie tun sollte. Sollte sie sich zu ihm auf die Couch setzen? Oder doch lieber auf einen der beiden Küchenstühle?
    Als ob er ihre Gedanken erraten hätte, nahm Mitch ihre Hand und zog sie sanft zu sich. Gerade wollte sie neben ihm auf das Sofa sinken, da bugsierte er sie geschickt auf seinen Schoß, sodass sie rittlings auf ihm saß.
    „Daraus, dass du mir noch keine runtergehauen hast, schließe ich, dass ich mich noch immer im Rahmen unseres ‚Gentleman Agreements‘ bewege“, sagte er leise, wobei seine Stimme ein wenig rau klang.
    „Ein Gentleman hilft einer Dame, einen Abfluss zu reparieren, und bringt seinen Pappteller eigenhändig zum Müll. Insofern denke ich, hast du dich an die Abmachung gehalten.“
    „Dann würdest du mich auch nicht rauswerfen, falls ich dich jetzt küsse?“

    Sie beugte sich vor und stützte sich dabei mit den Händen rechts und links neben seinem Kopf ab. „Sagen wir mal so: Ich lasse dich hier nicht raus, bevor du mich geküsst hast.“
    Langsam rückte Mitch näher an sie heran, bis sich ihre Lippen berührten. Er küsste sie zärtlich, aber deshalb nicht weniger

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