Manche moegen's Kowalski
seligen Lächeln.
Paige stand unter der Dusche und ließ das Wasser auf sich niederprasseln, nachdem sie sich gründlich gewaschen hatte. Sie schloss die Augen, und zum ersten Mal an diesem Tag gelang es ihr, sich ein wenig zu entspannen. An diesem Abend würde sie Mitch nicht sehen. Sein Bruder Ryan war zurück in Whitford, und beide hatten eine Menge zu erledigen. Obendrein konnte sie sich vorstellen, dass es ihm ähnlich ging wie ihr und er das Bedürfnis hatte, ein wenig Schlaf nachzuholen.
Paige war dabei, sich abzutrocknen, als ihr Handy klingelte, das auf dem Rand des Waschbeckens lag. Paige las Haileys Namen auf dem Display. Nach kurzem Zögern nahm sie den Anruf an und meldete sich.
„Na? Diese Woche schon jede Nacht?“, war das Erste, was sie von Hailey hörte.
Paige brauchte nicht lange zu überlegen, was ihre Freundin damit meinte. „Wir haben heute erst Mittwoch. Die Woche ist also noch nicht mal halb um.“
„Ist er jetzt bei dir?“
Paige lächelte. „Sag du’s mir.“
Ein paar Sekunden lang herrschte Schweigen am anderen Ende, dann lachte Hailey. „Okay, er ist nicht bei dir. Ryan ist wieder in der Stadt. Andy Miller war heute bei Dozer im Laden und hat erzählt, dass Mitch und Josh ausgesprochen erfreut darüber sind, denn es bedeutet, dass Rose sich wieder an den Herd gestellt und für etwas Anständiges zu essen gesorgt hat.“
„Warum fragst du mich dann?“ Paige hatte es inzwischen geschafft, sich den Bademantel überzuziehen, ohne dabei das Handy aus der Hand zu legen.
„Ich weiß auch nicht. Ich dachte, er hätte sich vielleicht davongestohlen, um dich zu sehen.“
„Er stiehlt sich nicht davon, Hailey. Wir sind doch keine Teenager mehr.“
„Allmählich benehmt ihr euch aber so“, konterte Hailey, sodass Paige sich fragte, ob da nicht auch ein kleiner Schuss Eifersucht mitschwang.
„Für mich ist das einfach eine Gelegenheit, nachdem ich zwei Jahre lang mit keinem Mann geschlafen habe. Und für Mitch? Ich glaube, er liebt es, Sex zu haben. Möglichst viel davon. Und er ist gut darin.“
„Ich überlege, ob das in der Familie liegen könnte. Schließlich sind Josh und Ryan noch Singles.“
„Wenn es zwischen euch wirklich etwas gäbe, hättest du dir diese Frage schon längst gestellt.“
„Stimmt. Also, wann seht ihr euch wieder? Musst du dich so lange gedulden, bis Ryan wieder in Massachusetts ist?“
„Keine Ahnung.“ Tatsächlich hatten Mitch und sie nicht darüber gesprochen. Sie wusste nur, dass Mitch an diesem Abend nicht kommen konnte. Er hatte erwähnt, dass er etwas mit Ryan vorhatte. „Wir werden uns sehen, wenn Mitch vorbeikommt, schätze ich.“
„Was? Das ist ja unerhört. Er müsste dich doch wenigstens wissen lassen, an welchen Tagen du dir nicht die Beine zu rasieren brauchst.“
Paige lachte. „Mitch legt sich nicht gerne fest. Das würde er nicht einmal tun, wenn es um eine Einladung zu einer Tasse Kaffee ginge. Wenn er also kommt, und ich habe gerade Stachelbeerbeine, ist das sein Problem.“
Währenddessen schickte sich Paige an, die Kaffeemaschine vorzubereiten, die ihr wie von Zauberhand jeden Morgen um halb fünf frisch gebrühten Kaffee bereithielt. Dabei überlegte sie, wie sie es schaffte, endlich das Thema zu wechseln. Sie hatte überhaupt keine Lust, zu hinterfragen, was zwischen ihr und Mitch ablief. Darüber zu sprechen hieße, über Gefühle zu sprechen und zuzugeben, dass es welche gab, die sie sich nicht einzugestehen wagte, und das wollte sie auf keinen Fall.
Kaum war Mitch einen Abend nicht bei ihr, vermisste sie ihn schon. Wäre es eine simple, oberflächliche Sexgeschichte, würde sie nicht so viele Gedanken daran verschwenden. Dass er ein großartiger Liebhaber war, stand außer Frage, aber sie genoss seine Gesellschaft eben auch, wenn sie nicht im Bett lagen. Am Abend zuvor hatten sie eine geschlagene Stunde lang diskutiert, welches das beste Buch von Stephen King war, bevor es zum ersten Austausch von Zärtlichkeiten auf der Couch gekommen war.
Dadurch dass Paige das Gespräch schließlich auf Drew und Mallory brachte, gelang es ihr endlich, Hailey abzulenken. Der Konflikt der beiden war gegenwärtig das beherrschende Thema in Whitford. Die ganze Stadt sprach darüber, besonders seitdem herausgekommen war, dass Mallory ihrem Mann einen Besuch auf der Polizeistation abgestattet hatte. Gerüchte kamen auf und machten die Runde, obwohl niemand sagen konnte, was zwischen den beiden besprochen worden war. Aber die
Weitere Kostenlose Bücher