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Manche moegen's Kowalski

Manche moegen's Kowalski

Titel: Manche moegen's Kowalski Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Stacey
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diese Zeit endlich mal verschwinden könnte, aber dann wurde mir klar, dass mir dieser Scheißgips nicht die geringsten Möglichkeiten lässt.“
    „Wundert mich, dass du nicht trotzdem einfach … verschwunden bist“, sagte Ryan.
    „Alles im Stich lassen? Rosie alleinlassen?“ Josh warf ihm einen wütenden Blick zu. „Wofür hältst du mich? Traust du mir das zu?“
    „Natürlich nicht“, sagte Ryan.
    Seufzend blickte Mitch auf die Skizzen seines großen Plans, die vor ihm auf dem Tisch lagen. „Bevor wir hier irgendetwas entscheiden, müssen wir sowieso mit Sean und Liz reden. Aber ich glaube, wir sollten die Verbindung zu den öffentlichen Pisten trotzdem jetzt schon in Angriff nehmen. Sollten wir uns dennoch für einen Verkauf entscheiden, hätten wir einem Interessenten gegenüber ein zusätzliches Argument, das sich auch auf den Preis auswirken könnte.“
    Josh nestelte an den Papieren auf dem Tisch herum. „Aber den Verkauf zieht ihr ernsthaft in Erwägung?“
    „Irgendetwas müssen wir tun“, sagte Mitch. „Jetzt, da wir wissen, wie es in dir aussieht, können wir dich wohl kaum allein und ohne Perspektive sitzen lassen.“
    Ryan nickte zustimmend. „Es wäre mir nie in den Sinn gekommen, dass du den Northern Star nicht managen willst. Ich glaube, keinem von uns.“
    Mitch musterte Josh und bemerkte, wie der sich sichtlich entspannte und zurücklehnte. Er machte den Eindruck eines Mannes, der sich von einer Last befreite, die ihn lange bedrückt hatte. Mein Gott, warum war keiner vorher auf die Idee gekommen, dass Josh auch einmal die Nase herausstrecken und etwas von der Welt sehen wollte? Zu seiner Schande musste Mitch gestehen, dass er noch nicht darüber nachgedacht hatte.
    Und dennoch. Obwohl er froh war, endlich zu wissen, was an seinem Bruder genagt hatte, erschien ihm der Gedanke, die Lodge zu verkaufen, furchtbar. Er kam nicht oft nach Whitford, und das Leben in der Stadt konnte ihn zum Wahnsinn treiben. Aber hier war sein Zuhause, sein wirkliches Zuhause, nicht irgendeine Wohnung in der Stadt, in der er zwischen seinen verschiedenen Jobs abstieg. Jetzt sah alles danach aus, als ob die vierte Generation der Kowalskis hier im Northern Star die letzte sein sollte.
    „Also, wer redet mit Grandmaison?“, fragte Josh, während er die grobe Skizze, die Mitch von den Grenzen der Ländereien gemacht hatte, zu sich heranzog, um einen Blick darauf zu werfen.
    Mitch verzog das Gesicht. „Das mach ich. Je nachdem, wie er auf mich reagiert, wissen wir gleich, ob die Sache überhaupt Aussicht auf Erfolg hat.“
    Ryan lachte. „Wer hätte gedacht, dass deine Jugendsünden dich noch mal auf diese Weise einholen würden?“
    In dieser Stadt holte einen alles ein – früher oder später.

    In einiger Entfernung hörte Paige das dumpfe Grollen der Maschine von Mitchs Motorrad und gab sich Mühe, die Hoffnung zu unterdrücken, dass das Geräusch näher kommen möge und Mitch seine Harley vor ihrem Wohnwagen abstellte. Aber sie machte sich nur etwas vor. Natürlich wollte sie ihn sehen und hatte den ganzen Tag an kaum etwas anderes gedacht. Sehr zum Missfallen ihrer Gäste. Gleich am frühen Morgen den falschen Toast serviert zu bekommen rief keine Begeisterung hervor – man musste zur Arbeit und hatte keine Zeit und keinen Nerv für das Durcheinander, das Paige Sullivan mit dem Frühstück veranstaltete.
    Der Mittwoch und der Donnerstag waren nicht so schlimm gewesen, aber aus irgendeinem Grund vermisste Paige Mitch an diesem Tag umso mehr. Vielleicht lag es daran, dass sich ihr Körper schon zu sehr daran gewöhnt hatte, den Tag mit einem Orgasmus – oder mehreren – ausklingen zu lassen. Oder sie vermisste einfach Mitchs Lachen. Wie auch immer, das Motorengeräusch näherte sich, und ihr Puls beschleunigte sich.
    Tatsächlich bog er auf den Parkplatz des Diners ein. Durchs Fenster sah sie, dass er seine Maschine zwischen ihrem Wagen und dem Haus abstellte. Netter Versuch, trotzdem kein perfektes Versteck für eine Harley-Davidson. Das würde der Stadt nur wieder neuen Gesprächsstoff liefern, und Paige durfte sich auf einen weiteren Anruf von Hailey freuen.
    Mitch nahm den Helm ab und blieb noch einen Moment auf dem Motorrad sitzen. Er sah müde und unzufrieden aus. Paige zog sich diskret von ihrem Beobachtungsposten am Fenster zurück. Es dauerte noch eine Minute, dann hörte sie seine Schritte auf den Stufen und sein Klopfen an der Tür.
    Als sie ihm öffnete, war von Müdigkeit oder

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