Manche moegen's Kowalski
runtergeht?“
„Haargenau“, entgegnete Josh aufgebracht und rappelte sich auf. „Soll doch alles zugrunde gehen. Vielleicht komme ich dann endlich dazu, mal mein eigenes Leben zu führen.
Ein Moment lang saßen Mitch und Ryan wie vom Donner gerührt da. Es war Mitch, der zuerst die Sprache wiederfand. „Was, zum Teufel, redest du da?“
„Ach, vergiss es.“ Josh wollte nach seinen Krücken greifen und sich zum Gehen wenden, aber Mitch hielt ihn zurück.
„Setz dich hin.“
„Leck mich.“
Mitch reichte die Krücken an Ryan weiter, der sie hinter sich an die Wand lehnte. „Meinetwegen kannst du die nächste Zeit auf allen vieren durchs Haus kriechen. Aber du bekommst die Krücken nicht eher zurück, bis du uns erzählst, was, zur Hölle, mit dir los ist.“
Josh hatte keine andere Wahl, als sich wieder zu setzen. „Ihr könnt mich mal. Kommt hier an mit euren großartigen Plänen für die Lodge und spielt die Retter. Okay, ihr arbeitet hart, aber dann rauscht ihr wieder ab, und ich habe den ganzen Mist allein am Hals – wie immer.“
„Es geht darum, das Geschäft am Laufen zu halten“, sagte Ryan. „Und was heißt, du hast kein eigenes Leben? Du bist der Eckpfeiler unserer Familie. Du schmeißt den Laden hier.“
Josh schüttelte den Kopf und winkte ab. „Weil sich niemand anderes gefunden hat. Einer nach dem anderen seid ihr abgehauen – erst aufs College und in alle Winde verstreut. Was hätte ich denn, bitte schön, tun sollen? Hätte ich sagen sollen‚ sorry, Dad, aber du musst jetzt alleine klarkommen? Jemand musste doch hierbleiben. Zu Dads Beerdigung seid ihr ja freundlicherweise alle wieder aufgetaucht, aber kaum dass er unter der Erde war, waren auch schon alle wieder ausgeflogen.“
Mitch wusste nicht, was er dazu sagen sollte, und nach Ryans Schweigen zu urteilen, war der ebenfalls ratlos. Gemeinsam mit ihrem alten Herrn hatte Josh die Lodge geführt und nach dessen Tod auch damit weitergemacht. Soweit Mitch sich erinnerte, hatte Josh nie ein Wort davon gesagt, dass er das nicht wollte.
„Ich würde sagen, wir verkaufen“, erklärte Josh.
Verkaufen? Die Northern Star Lodge verkaufen? Sie war ihr Zuhause, der Ort, an den man immer zurückkehren konnte, ganz gleich, was einem widerfuhr. Ihr Urgroßvater hatte die Lodge gebaut, der Großvater hatte die Vision gehabt, was man daraus machen konnte, und ihr Vater hatte sie für die Familie bewahrt. Sie war ein Teil von ihnen, ein gemeinsames Erbe, genauso wie ihr Familienname, ihre blauen Augen oder ihre Sturheit.
Und jetzt stellte sich heraus, dass die Lodge für Josh wie ein Mühlstein um den Hals war. Für ihn bedeutete sie, dass er in dem Nest Whitford festhing, während seine Geschwister sich ihr Leben nach eigenem Geschmack gestalten konnten.
„Es ist kein guter Zeitpunkt zum Verkaufen“, wandte Ryan ein.
Mitch nahm Ryans Argument dankbar auf, da es nicht nach der Ausrede eines rücksichtslosen Egoisten klang, der alles so beibehalten wollte, wie es war. „Besonders dann nicht, wenn es sich um einen Betrieb handelt, der sich kaum selbst trägt.“
„So muss es ja nicht bleiben“, widersprach Josh. „Es könnte ja auch jemand kaufen, der einfach nur hier wohnen möchte.“
Eher unwahrscheinlich, dachte Mitch, sprach es aber nicht aus. Das ganze Anwesen war in seinem jetzigen Zustand für eine Familie ungeeignet, es sei denn, sie war reich genug, um eine Menge zu investieren. Aber wenn sie so reich war, würde sie sich etwas anderes suchen als eine ausgediente Wintersportpension.
„Wenn wir Glück haben, bekommen wir ein paar hundert Dollar dafür“, setzte Ryan nach. Mitch sah Josh an und wusste sofort, dass ihm das im Grunde egal war. Der Ertrag interessierte ihn überhaupt nicht. Er wollte bloß weg.
„Ryan hat recht“, sagte er trotzdem. Josh setzte sich kerzengerade auf. Wenn verkauft werden sollte, mussten alle Geschwister dem zustimmen. Aber was hinderte ihn daran, ihnen den Stinkefinger zu zeigen und einfach zu verschwinden, wenn sie ablehnten? „ Aber “, fuhr Mitch fort, „ich verstehe. Wir beide beginnen dich zu verstehen.“
Josh entspannte sich ein wenig. Er stützte die Ellenbogen auf den Tisch und fuhr sich mit den Händen durchs Haar. „Das hat sich über eine lange Zeit so aufgestaut, glaube ich. Ich habe es gar nicht so wahrgenommen, bis Rosie mir sagte, das Mitch für sechs Wochen kommen würde, um sich der Sache anzunehmen. Im ersten Augenblick habe ich mich gefragt, wohin ich für
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