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Manche moegen's Kowalski

Manche moegen's Kowalski

Titel: Manche moegen's Kowalski Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Stacey
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und atmete einmal erleichtert durch, als sich nur die Mailbox meldete.
    „Hi, ich bin’s. Ich wollte nur sagen, dass etwas dazwischengekommen ist und ich heute Abend nicht da bin. Ich melde mich später noch mal.“ Mehr gab es nicht zu sagen. Sie drückte auf „Beenden“.
    Noch bevor der Schock sich legen konnte, kramte sie in aller Eile ihre Geschäftspapiere zusammen und stopfte sie in eine Tragetasche. Im Diner gab es einen winzigen Raum, einen Verschlag eigentlich nur, der als Büro diente, und den brauchte sie nun. Der Diner, die viele Arbeit, das frühe Aufstehen, die ständige Diskussion, ob Papier oder Styropor für den Außer-Haus-Verkauf – das war ihre Welt, nicht ein Techtelmechtel, das sie in ihrer Fantasie zu einer epischen Romanze aufgeblasen hatte.
    Sie huschte über die kleine Grünfläche und schlüpfte, peinlich darauf bedacht, nicht gesehen zu werden, durch den Hintereingang in den Diner. Trotzdem konnte sie nicht vermeiden, dass Gavin sie bemerkte, der ihr aber nur zuwinkte, als sie ihm ein Zeichen gab, dass sie auf dem Weg ins Büro war. Es wurde endlich Zeit, dass sie sich den wichtigen Dingen zuwandte, die sie vernachlässigt hatte, während sie sich mit Mitch herumtrieb. Und wenn sie sich in ihrem Büro eingeschlossen hatte, war das auch ein guter Platz, um sich erst einmal richtig auszuheulen.
    Mitch legte sich mit seinem Motorrad in die Kurve. Das dunkle Grollen der schweren Maschine wirkte einigermaßen beruhigend auf ihn. Schon seit einer Stunde fuhr er ziellos kreuz und quer durch die Gegend. Jetzt wurde es allerdings Zeit umzukehren.
    Da er Paige an diesem Abend nicht sehen konnte, hatte er einige Zeit damit verbracht, noch einmal die Pläne für die Lodge zu überdenken. Grandmaison hatte sich bereit erklärt, die Trasse auf seinem Grund zuzulassen, behielt sich aber vor, die Anlage selbst zu überwachen. Wenn er das unbedingt wollte, sollte er es tun. Danach bestand die Chance, dass die Lodge im Mai, wenn die Pisten offiziell freigegeben waren, einen steten Strom von Sommergästen beherbergte. Und wenn es dazu noch einen ordentlichen Winter gab und die Motorschlittenfahrer ihr Geld hierließen, war die Lodge finanziell wieder auf dem aufsteigenden Ast.

    Wenn er jetzt so viel an die Lodge dachte, fiel ihm allerdings auch wieder ein, dass die Frage eines Verkaufs immer noch nicht vom Tisch war, und das war nichts, woran er auf seiner Spritztour mit dem Bike denken wollte. Auch nicht an Paige, deren Nachricht auf der Mailbox merkwürdig geklungen hatte, als sie so beiläufig ihre Verabredung für den Abend abgesagt hatte.
    Mitch drehte das Gas auf und konzentrierte sich wieder auf die Straße, anstatt sich über andere den Kopf zu zerbrechen, die ihm das Leben schwer machten – Paige vielleicht ausgenommen. Für ihn gab es jetzt nur sein Motorrad und den Fahrtwind. Den Polizeiwagen hatte er zu spät bemerkt.
    Mitch fuhr rechts heran und stoppte. Die Tage, da er sich mit den Cops Wettrennen lieferte und sie dabei abhängte, waren längst vergangen. Er klappte den Ständer aus und legte die Maschine auf die Seite, damit er die Hände freihatte, um seine Brieftasche zu zücken. Bitte, lass es nicht Bob Durgin sein, flehte er noch im Stillen, als er im Rückspiegel erkannte, dass es kein anderer war als eben Bob, der gerade auf ihn zukam, wobei er sich an seinem Revolvergürtel die Hose hochzog. Na, großartig. Mitch fragte sich, wie viel ihn die acht Meilen pro Stunde jenseits der Geschwindigkeitsbegrenzung plus sämtlicher Jugendsünden wohl kosten würden.
    „Na? Haben Sie es eilig?“
    „Nein, Sir.“ Mitch war auf dem Sattel sitzen geblieben, um dem alten Cop nicht das Gefühl zu geben, zu ihm aufschauen zu müssen. „Ich habe das schöne Wetter genossen und mich davon wohl ein wenig hinreißen lassen.“
    „Ihr Kowalskis lasst euch dauernd ein wenig hinreißen .“
    Es war nicht das erste Mal, dass Mitch angehalten wurde, und er wusste, dass es das Beste war, höflich zu bleiben, nicht mit faulen Ausreden zu kommen und seine Aggressionen zu zügeln. Die Cops machten ihren Job und sonst nichts. Bei Durgin war das jedoch ein bisschen anders. „Ja, man lässt sich manchmal hinreißen, wenn man jung und unerfahren ist. Das machen alle. Aber nun sind ein paar Jahre ins Land gegangen, und wir sind alle ein bisschen älter geworden. Also reden Sie gefälligst mit mir wie mit einem Erwachsenen. Und Ihre brandneue Polizeischaukel damals habe nicht ich zu Schrott gefahren, das waren

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