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Manche moegen's Kowalski

Manche moegen's Kowalski

Titel: Manche moegen's Kowalski Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Stacey
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Salons Katies alten Jeep durch das Fenster vorfahren sah. Da konnte etwas nicht stimmen.
    Rose war schon draußen auf der vorderen Veranda, als Katie aus dem Wagen kletterte. „Hi, Honey.“

    „Hi, Mom. Ich kam gerade vorbei und wollte nur kurz Guten Tag sagen.“
    „Nur so?“ Irgendetwas stimmte tatsächlich nicht. Rose spürte es instinktiv, auch wenn Katie noch so unschuldig tat.
    „Nur so.“
    „Und was ist mit dem Geschäft?“
    Katie zuckte die Achseln. „Ich hab das ‚Geschlossen‘-Schild in die Tür gehängt und eine Notiz hinzugefügt, dass ich in ein, zwei Stunden wieder da bin. Im Augenblick ist sowieso nicht viel los. Wenn wirklich jemand kommen sollte, muss er sich eben gedulden. Oder er nimmt eine Viertelstunde Autofahrt in Kauf, wenn er so dringend einen Haarschnitt braucht.“
    Rose ging mit ihr in die Küche, wo sie meistens ihre Gäste empfing. Sie hätte Katie selbstverständlich etwas zu essen angeboten, sie hielt es aber nicht mehr länger aus. Erst musste sie wissen, wie sie zu diesem unverhofften Besuch kam.
    „Nun sag schon, warum du gekommen bist, Liebes.“
    Katie drehte an ihrem Schlüsselring und vermied es, ihrer Mutter in die Augen zu sehen. „Was hat das mit diesem Hass auf sich, mit dem du Andy Miller verfolgst?“
    Rose zuckte zusammen und suchte einen Moment nach den richtigen Worten, noch immer darauf bedacht, ihrer Tochter auszuweichen. „Ich hasse ihn nicht. Wir sind nur einfach keine besonders guten Freunde, das ist alles.“
    „Und warum?“
    „Ach Darling, manchmal passt es eben nicht, und man schließt keine Freundschaft miteinander. Das hat nichts zu sagen.“
    „Aber ihr wart doch befreundet. Ich kann mich noch erinnern, dass er oft da war, als ich noch klein war. Ich nannte ihn Onkel Andy. Und auf einen Schlag hat das aufgehört, und jedes Mal, wenn ich dich danach gefragt habe, hast du schnell das Thema gewechselt und mich abgewimmelt.“
    „Das ist nun schon so lange her. Möchtest du etwas essen? Ich habe zwar nicht gebacken, aber …“
    „Du hast nicht gebacken, weil du fast gar nichts mehr für die Jungs tust, seitdem sie Andy angestellt haben. Das nenne ich schon Feindseligkeit, Mom, wenn nicht Hass. Und wenn diese Gefühle so stark sind zwischen einer Frau und einem Mann, hat das gewöhnlich etwas mit Sex zu tun.“
    Nein, Rose wollte darüber nicht mit ihrer Tochter reden, weder jetzt noch sonst irgendwann. „Ich habe niemals mit Andy Sex gehabt. Das kann ich dir versichern.“
    „Was dann, Mom? Was ist damals passiert, dass du ihm dreißig Jahre später noch immer mit solch einer Feindseligkeit begegnest?“
    Rose merkte, dass sie dieses Mal aus der Nummer nicht herauskam. Weder ließ sich Katie mit einem Snack abspeisen, noch fiel sie auf die üblichen Ablenkungsmanöver herein. Also atmete Rose einmal tief durch, faltete die Hände vor ihrem Bauch und sagte: „Andy und dein Vater sind eines Wochenendes zusammen weggefahren. Du warst damals sieben. Sie wollten gemeinsam eine Tour mit dem Motorschlitten machen. Andy hat an einer Bar ein paar Mädchen getroffen und sie überredet, mit ihm ins Motel aufs Zimmer zu kommen. Und dann … ist dein Vater mir untreu geworden.“
    Katie ließ sich auf einen Stuhl plumpsen. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie Rose unter dem Schirm ihres Baseballcaps hervor an. Sie hat die gleichen blauen Augen wie ihr Vater, dachte Rose. „Stimmt das wirklich? Hat er dir das erzählt?“
    Das Letzte, was Rose wollte, war, Katie gegenüber etwas Schlechtes über Earle zu sagen. Das musste ihr wehtun, denn die beiden hatten sich sehr nahegestanden, und Katie hielt ihren Vater auch jetzt noch in liebevoller Erinnerung. „Er hat es erzählt. Ziemlich bald, nachdem sie wieder nach Hause gekommen waren.“

    „Aber du hast ihm dennoch verziehen, oder? Ich meine, du bist bei ihm geblieben, und ihr schient glücklich miteinander zu sein.“
    Jetzt ließ sich auch Rose nieder und griff über den Tisch hinweg nach Katies Hand. „Wir waren glücklich miteinander, Honey. Waren wir wirklich. Und ich habe ihm auch verziehen. Anfangs war das hart für mich, aber dein Vater war ein guter Mann, und er hat sich mit der Sache selbst furchtbar gequält. Ich war sicher, dass es nie wieder vorkommen würde, und soviel ich weiß, ist das auch nie geschehen. Nur dieses eine Mal, als er mit Andy unterwegs war.“
    „Und dafür machst du Andy verantwortlich.“ Das war keine Frage von Katie, sondern eine Feststellung.
    „Er wusste

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