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Manche moegen's reicher

Manche moegen's reicher

Titel: Manche moegen's reicher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Schneyder
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nach einem Menu für zwei Jungverliebte, was mich ein bisschen Hoffnung schöpfen lässt.
    »Gut, Joe, und weiter?«
    »Was dann kam, war wirklich seltsam«, hebt er an, und mir wird flau im Magen. »Sie waren nämlich bei Winners only.«
    »Wie bitte, bei Winners only? Was haben sie denn dort gewollt?«, frage ich ungläubig.
    »Wie es aussieht, haben sie es sich dort gut gehen lassen«, antwortet Joe. »Also eigentlich eher sie.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Na ja, Philip hat alles mit seiner Kreditkarte bezahlt – was merkwürdig ist, wo er doch der Haupteigentümer der Firma ist, nicht wahr?«, unterbricht er sich.
    »Nein, ist es nicht«, kläre ich ihn auf. »Wir haben das so vereinbart, damit es keine Probleme mit der Buchhaltung gibt. In den auswärtigen Filialen zahle sogar ich für meine Anwendungen.«
    »Ach so, gut, dann streiche ich diese Notiz. Also, sie hatten dort eine Hypnosesitzung …«
    »Die muss für diese Frau gewesen sein«, füge ich ein. »Philip würde sich niemals hypnotisieren lassen.«
    »… dann eine Hot-Stone-Massage …«
    »Die muss auch für sie gewesen sein. Philip hat das einmal ausprobiert und danach nie wieder, er hat gemeint, wenn er schwitzen will, geht er lieber in die Sauna.«
    »… weiterhin eine Solariumeinheit …«
    »Auch wieder für die Frau. Philip geht nur in die Sonne, wenn es sich nicht vermeiden lässt.«
    »… okay, und dann hatten sie noch zwei Kaffee, mehrere Flaschen Mineralwasser und eine Cremetorte in der Cafeteria«, schließt Joe seine Aufzählung ab.
    Ich überlege schnell.
    »Das heißt also, Philip hat diese Fremde zu all diesen Sachen eingeladen«, schlussfolgere ich und denke mit jagendem Herzen über alles nach. »Joe, mir ist gerade etwas eingefallen. Um bei Winners only etwas konsumieren zu können, muss diese Frau sich bei uns eingeschrieben haben, was wiederum bedeutet, dass wir jetzt ihre genauen Daten haben müssten. Können Sie diesen Datenbogen für mich abrufen?«
    »Den Datenbogen?« Er scheint den Hörer von seinem Kopf wegzuhalten, und im Hintergrund läuft ein kurzer Dialog ab.
    »Bronson, wir brauchen Datenbogen!«
    »Was Datenbogen?«
    »Datenbogen von fremdes Frau bei Winners only in Frankfurt!«
    »Ah so … ich probieren … Scheiß mich an – nix Datenbogen!«
    »Wieso nix Datenbogen?«
    »Weil Scheißinternetsecurity bei Scheißladen, ich nix kommen rein!«
    »Nix kommen rein? Dann du nix Genie!«
    »Ich nix Genie? Du nix Genie! Mach selba Scheißdreck!«
    Es klingt, als würde jemand heftig eine Tür zuknallen, dann meldet Joe sich wieder bei mir.
    »Molly, sind Sie noch dran?«
    »Natürlich, Joe.«
    »Bronson und ich haben das gerade diskutiert, und so wie es aussieht, kommt er nicht in Ihr System«, lässt er mich wissen.
    »Wie bitte?«, frage ich entgeistert. »Der Typ hackt sich in die Dateien von Kreditkartenfirmen, Finanzamt, Sozialversicherungen und was weiß ich was, und ausgerechnet bei Winners only ist für ihn Endstation?«
    »Sieht so aus. Vergessen Sie nicht, dass Sie letztes Jahr alles auf allerhöchstem Niveau haben absichern lassen, so gesehen haben Ihre Sicherheitsleute einen hervorragenden Job gemacht.«
    »Auch wieder wahr«, räume ich ein, wenn mir die Begründung auch nicht ganz einleuchten will. Aber ich wische die Zweifel ungeduldig beiseite. »Egal, das ist kein Problem, dann soll sich einfach Fiona die Daten schicken lassen. Aber jetzt sagen Sie, Joe, was haben Philip und diese Frau später noch gemacht?«
    Jetzt wird es wirklich spannend, denn später heißt in der Nacht.
    »Sie sind mit dem Auto weitergefahren nach Nürnberg …«
    »Woher wissen die das?«, fragt Lissy neben mir ungläubig.
    Sie hat recht. Irgendwie ist das echt unheimlich.
    »Wer ist da bei Ihnen?«, will Joe wissen.
    »Es ist Lissy«, antworte ich.
    »Ah … Hallo, Lissy. Wie geht’s denn so?«
    »Danke, gut. Und Ihnen?«, fragt sie höflichkeitshalber zurück.
    »Ich kann nicht klagen, danke der Nachfrage.«
    »Schön, es geht uns also allen gut«, falle ich ihnen unwirsch ins Wort. »Könnten wir weitermachen? Also, Joe, nachdem die Frage schon mal gestellt ist: Woher wissen Sie das alles?«
    »Na, weil Philip bei Avis ein Auto gemietet und außerdem noch in der Nähe von Würzburg getankt und alles mit seiner Kreditkarte bezahlt hat«, entgegnet Joe. »Es war übrigens ein BMW 535 Diesel, und bezahlt hat er achtundsechzig Liter Benzin, zwei Snickers, eine Cola und ein Mineral«, konkretisiert er.
    Alles klar. Ich

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