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Manchmal ist das Leben echt zum Kotzen - Wie ich meine Essstörung besiegte

Manchmal ist das Leben echt zum Kotzen - Wie ich meine Essstörung besiegte

Titel: Manchmal ist das Leben echt zum Kotzen - Wie ich meine Essstörung besiegte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Federlein
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er der Erste und auch Einzige war, der verrückt genug war, sich weiter mit mir einzulassen und weil er es gewohnt war, niemanden an sich ran zulassen. Ich war einfach ein süßes Girl, das sprang wenn er es wollte und nachdem er keinerlei schlechtes Gewissen deswegen hatte, wurde es für mich zum Albtraum.
     
     
    25.09.1999
     
    Mittlerweile war ich mit Thomas dann doch im Bett. Er hatte am folgenden Wochenende eine SMS geschrieben und wir haben uns getroffen. Aber wie alles an dieser Beziehung, lief auch diesmal das Date irgendwie schief.
    Ich bin zu ihm gefahren und wir saßen auf dem Sofa und haben uns unterhalten, als es an der Tür klingelte und seine Freundin vor uns stand. Sie hatte Kuchen für ihn gebacken! Bis dahin wusste ich nichts von einer Freundin und ich kam mir so mies vor. Ich wollte gehen, aber er stellte mich einfach vor und damit hatte sich das für ihn. Dann saßen wir eben zu dritt auf der Couch und sie war so lieb und verliebt in ihn, das hat man voll gemerkt. Nach einer peinlichen halben Stunde meinte ich dann, ich müsse jetzt gehen und er hat mich noch rasch nach draußen begleitet... Bussi rechts, links auf die Backe, dann flüsterte er mir zu: „Ich werd sie los, dann ruf ich dich an“.
    Ich war noch kaum zu Hause angekommen, da kam die SMS.
    Also bin ich wieder rumgedreht und zurück zu ihm. Ich weiß auch nicht, was mit mir los ist, ich hab ihn doch eigentlich total blöd gefunden. Und die arme Freundin! Aber es schmeichelt mir total, dass er sie heimschickt und mich sehen will! Und es kribbelte so in meinem Bauch, es fühlt sich einfach so gut an, begehrt zu werden!
    Hab die Nacht dort verbracht, früh sind wir zusammen aufgewacht und er meinte, er müsse halt jetzt zur Arbeit, ich solle einfach, wenn ich geh, die Tür zuziehen. Sein Mitbewohner wäre ja auch noch da! Bussi auf die Backe und weg war er. Und ich lag völlig geflasht in seinem Bett und wusste nicht, was passiert ist.
    Hab mich dann schnell angezogen und bin gegangen. Sein Mitbewohner hat voll freundlich hallo gesagt, überhaupt nicht überrascht, mich zu sehen! Dann scheint er das wohl öfter so zu machen! Aber es ist mir egal! Ich will ihn, er will mich (hoffentlich) und ich will das jetzt genießen. Dieses Hochgefühl hält mich vom Fressen und Kotzen ab und ich fühl mich so gut!!! Könnt die ganze Welt umarmen. Hab mich gleich mit Christina getroffen und ihr alles erzählt! Das tut dann erst recht gut, nochmal damit angeben zu können, dass so ein Typ mich will!
    Seitdem haben wir uns das Wochenende drauf wieder getroffen, da hatte er von seiner Freundin her wohl Ausgang und wir sind zusammen ins Chase, anschließend in den Apfelbaum.
    Hab wieder für ihn getanzt, dann waren wir kurz draußen...
    Danach sind wir wieder zurück und ich bin dann so um drei Uhr nach Hause. Allein! Scheiße, irgendwie läuft das doch nicht ganz so, wie ich es mir vorgestellt habe! Denn wenn ich ehrlich bin, eine Beziehung kann daraus wohl nicht werden. Aber egal, besser als nichts, das wird schon noch!!
    Voll glücklich,
    bis bald!
     
     
    05.10.1999
     
    Ich hab eine Wohnung gefunden, sehr schön, Altbau mit hohen Decken, und bezahlbar.
    Zum ersten November steht der Umzug an. Ich bin grad nicht so gut drauf, weil Thomas sich so selten meldet. Eigentlich hat er sich seitdem nur einmal gemeldet, mit ner SMS, abends um neun: „Hast du Zeit und Lust?“ Ich:„Ja“. Er: „Dann komm!“
    Es war klasse, wir haben Video geschaut und miteinander geschlafen und ich durfte bis früh bei ihm bleiben.
    Mehr war aber nicht und wenn ich ihm schreibe, dann schreibt er nicht zurück!
    Egal, ich freu mich auf meine neue Wohnung, da kann er mich ja leichter besuchen, weil es zum einen ganz in der Nähe von seiner Arbeit ist und er da dann nicht Gefahr läuft, seiner Freundin über den Weg zu laufen.
    Christopher und Uwe wollen ihn mir die ganze Zeit ausreden, er würde mich nur unglücklich machen. Ich sollte mir doch mal einen richtigen Freund suchen, aber wer will mich denn schon? Ich kann doch gar keine Beziehung wirklich führen! Dazu habe ich zu viele Geheimnisse, wie sollte ich das denn hinkriegen? Und vor allem, wer sollte es mit mir Verrückten schon aushalten? Meine Stimmungen ertragen? So kann ich mich zurückziehen, wenn ich mal wieder depri bin, kann mich verstecken und komm eben erst raus, wenn ich wieder Kraft zum Strahlen habe!
    Ansonsten arbeite ich fast jeden Tag bei Mum im Laden und sie nimmt mir zum Glück ab, dass es mir gut

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