Mandys Verlangen
bringen.
»Komm her.« Verlangend streckte er die Arme nach ihr aus. »Nachdenken können wir auch nachher, meine Schöne. Lass uns lieber noch ein bisschen unser Wiedersehen feiern.«
Leonie betrachtete ihn misstrauisch.
»Heiratest du mich?«
Carlo lachte leise.
»Bella, ich bin Italiener und katholisch«, erklärte er mit einem treuherzigen Augenaufschlag. »Meine Ehre und mein Glauben verlangen, dass ich dich zu einer anständigen Frau mache. Niemand soll über Carlo Evangelucci sagen können, dass er ein feiger Drückeberger ist.«
Ihre Brust hob sich, als Leonie erleichtert aufatmete. Mit einem gurrenden Laut glitt sie in Carlos Arme und schmiegte sich an ihn.
Seine hungrigen Küsse ließen ihre Lust aufs Neue erwachen und fegten alle Sorgen um die Zukunft einfach aus ihrem Kopf.
7. Kapitel
Stacy-Joan Cline steckte den Kopf zur Tür herein und machte Mandy aufgeregt Zeichen. An der Art, wie sie ihre großen dunklen Augen rollte, erkannte Mandolyn, dass es sich um eine äußerst wichtige Angelegenheit handeln musste, die Stacy ihr mitteilen wollte.
»Wir reden heute Abend darüber«, sagte Mandy rasch in den Hörer und unterbrach die Verbindung, bevor Rudy noch etwas erwidern konnte. Fragend sah sie Stacy-Joan an. »Was ist los?«
Die Sekretärin kam ins Büro und schloss die Tür hinter sich.
»Da ist jemand, der sich für die Larry-Gainsbourrogh-Farm interessiert«, teilte sie ihrer Chefin flüsternd mit. »Das heißt, er ist wild entschlossen, sie zu kaufen. Du solltest dich um ihn kümmern.«
»Okay, dann schick ihn rein.« Mandy holte sich bereits die entsprechenden Daten auf den Bildschirm.
»Du solltest ihn aber vorsichtig behandeln«, fügte Stacy-Joan hinzu. »Er war gerade draußen und ist der verrückten Katie über den Weg gelaufen. Der Schreck sitzt ihm noch in den Knochen.«
»Ach, du großer Gott!« Obwohl die Sache bestimmt nicht so witzig gewesen war, musste Mandy lachen. Katie war zwar harmlos, aber dummerweise hatte Larry sie beauftragt, während seiner Abwesenheit hin und wieder im Haus nach dem Rechten zu sehen. Diese Aufgabe nahm Katie etwas zu ernst. »Okay, ich werde es bei den Verhandlungen berücksichtigen.«
Stacy-Joan verschwand, ließ aber die Tür offen, damit der Besucher eintreten konnte.
Das Erste, was Nicholas sah, als er den Raum betrat, war ein großer, völlig überladener Schreibtisch. Hinter dem großen Flachbildschirm lugte ein blonder Schopf hervor, auf dessen Scheitel die Sonne goldene Reflexe malte. Dann hob die Person den Kopf und …
Nick schluckte ungläubig. Das Gesicht war ihm nur zu bekannt. Aber das konnte doch nicht sein!
Oder doch, oder etwa doch nicht, oder …?
Himmel, das war vielleicht ein Tag!
»Mandy?« Er flüsterte ihren Namen nur. Staunend zog Nick die Brauen zusammen und starrte die Frau hinter dem Schreibtisch an. »Mandolyn? Mandolyn Jonas? Bist du das wirklich?«
Mandy saß auf ihrem Stuhl, als habe sie der Blitz getroffen. Bilder aus der Vergangenheit rasten durch ihren Kopf. Für einen Moment hatte sie das Gefühl, nicht mehr atmen zu können. Es war wie eine Lähmung, die ihren ganzen Körper erfasst hatte. Aber dann löste sich der Krampf, ihr entfuhr ein langer, abgrundtiefer Seufzer, und dann begann ihr Herz, wie verrückt gegen die Rippen zu hämmern.
»Nicholas Clayton!« Der Name explodierte regelrecht in ihrem Mund. »Was zum Teufel suchst du hier?«
»Mandy!« Echte Wiedersehensfreude ließ Nicks Gesicht strahlen. Mit zwei großen Schritten war er bei ihr, kam um den Schreibtisch und zog Mandolyn einfach aus ihrem Bürosessel. »Meine Güte, Mandolyn Jonas, dich hier zu treffen, das ist wirklich eine unglaubliche Überraschung!«
Er trat einen Schritt zurück, sein Blick glitt bewundernd über ihr Gesicht und ihren Körper bis hinab zu ihren Füßen, die in hochhackigen Riemchensandaletten steckten.
»Gott, bist du hübsch geworden!«, entfuhr es Nicholas anerkennend. »Als ich dich das letzte Mal gesehen habe, warst du ein dürres Etwas, bei dem man nicht wusste, wo hinten und vorn ist. Ja, und du hattest eine Zahnspange. Daran erinnere ich mich noch ganz genau.«
»Dann stimmt was mit deinem Gedächtnis nicht!« Mandy trat so weit von Nicholas zurück, dass ihre Kniekehlen die Stuhlkante berührten. »Als wir uns das letzte Mal sahen, wusstest du sehr wohl, wo bei mir hinten und vorn war und eine Zahnspange habe ich auch nicht mehr getragen.«
»Nicht?« Nicholas runzelte die Stirn. Im nächsten Moment
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