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Manhattan Projekt

Titel: Manhattan Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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schoß seinerseits auf den Mann im Hubschrauber. Seine Kugeln prallten am Rahmen des Hubschraubers ab, aber er schaffte es, sich wieder in eine aufrechte Position zu manövrieren. Nachdem Blaine das Feuer eingestellt hatte, schob der Mann im Hubschrauber sich wieder zur Tür und ließ seine Kugeln blindlings auf ihn hinunterregnen. Aber McCracken war plötzlich verschwunden, nicht einmal das Bungee-Seil war mehr zu sehen …
    Der Schütze schob sich zurück in den Laderaum und tauschte das verbrauchte Magazin gegen ein neues aus. Ein metallisches Kratzgeräusch ließ ihn herumfahren, doch es war schon zu spät: Blaine hatte es geschafft, die andere Tür des Hubschraubers aufzubrechen, und schwang sich jetzt in den Laderaum hinein.
    McCracken schoß, ehe der Schütze seine Waffe wieder in Position gebracht hatte. Seine Kugeln stießen ihn durch die offene Tür an der anderen Seite, und er stürzte, alle viere von sich gestreckt, in die Tiefe.
    Der Pilot ließ den Hubschrauber wieder aufsteigen und suchte Blaine. Als er sich wieder umdrehte, konnte er einer Gruppe von Wolkenkratzern neben dem Grand Central Terminal nur noch knapp ausweichen. Er brachte den Hubschrauber wieder auf Kurs und suchte weiter nach McCracken, flog über Park Avenue in Richtung Süden und schwang sich in die Höhe, als sich plötzlich der riesige Umriß des Grand Hyatt-Hotels vor ihm auftürmte.
    Der Pilot versuchte noch auszuweichen, doch es war zu spät. Der Hubschrauber krachte in eine Suite im zwanzigsten Stock und blieb stecken.
    Blaine hing an einer der Kufen und begann seine Möglichkeiten zu erwägen. Plötzlich spürte er, daß der Hubschrauber in wenigen Augenblicken abstürzen würde. Es gab nur eine Möglichkeit:
    Das Seil!
    Blaine ließ ohne Zögern die Kufen los und fiel wie ein Stein in die Tiefe. Das Seil hielt ihn nur wenige Fuß über dem Asphalt zurück und zog ihn dann blitzschnell wieder in die Höhe.
    Noch bevor er das Seil von seinem Fußknöchel losbinden konnte, stürzte der Hubschrauber ab und zog Blaine mit in die Tiefe. Er wurde auf die Fahrbahn geworfen und spürte, wie der Hubschrauber direkt auf ihn zufiel. Blaine rollte blitzschnell zur Seite, kurz bevor der Hubschrauber auf die Straße schlug und fast augenblicklich Feuer fing. Blaine kroch auf allen vieren über den Bürgersteig, um sich in Sicherheit zu bringen. Doch da explodierte auch schon der Tank des Hubschraubers und schleuderte ihn gegen die Fassade des nächsten Gebäudes.
    »Was meinst du damit, daß du den Hubschrauber nicht erreichen kannst?« fragte Jack Tyrell Marbles.
    »Das weiß ich nicht. Empfangsstörungen, ein schlechtes Signal. Gib mir etwas mehr Zeit.«
    In der Befehlszentrale waren weitere vier Monitore eingeschaltet worden, und die Terroristen sahen nun die Sendung, die CNN als die ›Geiselnahme von Manhattan‹ betitelt hatte. Alle vier Bildschirme übertrugen Panik und Chaos, Menschenmassen, die aus der Innenstadt New Yorks zu fliehen versuchten, bis sie begriffen, daß es keinen Weg gab, die Insel zu verlassen.
    Die defekten Untergrundbahnen waren immer noch voll von Menschen, die sich nach und nach ihren Weg durch das dunkle Schienennetz bahnten.
    Die Straßen hatten sich in Parkplätze verwandelt.
    Die Bürgersteige waren voller Menschen, die hilflos mal diese, mal jene Richtung einschlugen, weil sie nicht wußten, wohin sie gehen sollten.
    Jack Tyrell stand verträumt vor den Bildschirmen und betrachtete sein Meisterwerk.
    »Wenn die Medien in den Sechzigern derart kooperativ gewesen wären«, sagte er laut vor sich hin, »dann hätten wir diesen Krieg schon damals gewonnen.«
    Doch dann zeigten die Kameras von CNN auf einmal eine ganz andere Szene, zufällig aufgenommen von einem Touristen mit seiner Videokamera. Man sah, wie der Hubschrauber mit dem Grand Hyatt zusammenstieß und dann in die Tiefe fiel. Viele der Bilder waren verwackelt, weil der Amateurfilmer sich in Sicherheit bringen wollte. Doch man konnte deutlich das Gesicht des Mannes erkennen, der auf die Fahrbahn gefallen war und es gerade noch geschafft hatte, sich beiseite zu rollen, bevor der Hubschrauber explodierte.
    Es war ein Mann, den Jack Tyrell schon kannte. Er hätte sich eigentlich ärgern müssen, aber er lächelte in stiller Anerkennung. Er sah zu Marbles und Othell Vance rüber. »Ich will wissen, wer das ist, und ich will es sofort wissen.«
    Gus Sabella kam zu seiner Baugrube und fand die Maschinen verlassen vor. Er war gerade dabeigewesen, eine ganze

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